Seit jeher wurden den Planeten bestimmte Zahlen zugeordnet – aber warum? Verbirgt sich dahinter eine geheimnisvolle Ordnung? Michael Pilecky über seine Recherchen zum Kosmos in den Zahlen.

Zahlen und Planeten

Eine Frage liegt in der Luft: „Warum sollte mein Buch, das sich mit Zahlen, Planeten und deren geheimnisvollen Verbindungen beschäftigt, heutzutage Menschen überhaupt interessieren“. Immerhin weiß man heute schon sehr viel mehr über den Kosmos als in den Anfangszeiten der Astrologie.

Den chaldäischen Sternendeutern, den Magoi, von denen wir den Magier herleiten, sind die Gestirne noch als „lichte“ Repräsentanten des Kosmos erschienen – mit unterschiedlichen Qualitäten, die zu bestimmten Zeiten stärker oder schwächer wurden.
Die Griechen ordneten den Gestirnen bestimmte Kräfte und Farben zu, und suchten mikrokosmische Entsprechungen (Analogien) in den Elementen, aber auch in den Zahlen…

„Die okkulte Zahlenlehre der Pythagoreer ….stellte eine echte esoterische Einweihungslehre dar, die der Schüler sich nicht durch Verstandeskraft, sondern durch geistiges Schauen aneignete.“1 Das gilt auch für die Vorgangsweise, ein solches Buch zu schreiben: Ohne Intuition und Inspiration wäre ich ganz bestimmt nicht auf so manche verblüffenden Zusammenhänge gekommen. Aus dem im Herbst 2013 erschienenen Buch „Der Kosmos in den Zahlen“ wird hier ein Konzentrat verabreicht, das vom Autor selbst zubereitet wurde; möglicherweise verbreitet es einen anderen Duft als die oben genannte Frage…

Alchemistische Parallelen

Den Strom der Alchemisten will ich fortführen, Exoterik und Esoterik zu verbinden, geistige Impulse und Erkenntnisse entfalten, die – weil sie einer gewissen Logik nicht entbehren- gegebenenfalls sogar überprüfbar sind. Sich mit Zahlen auseinanderzusetzen impliziert beides: Quantität und Qualität und gerade mit dem Letzteren wollte man ein göttliches Prinzip zum Ausdruck bringen, einem universellen Gedanken oder eine Gesetzmäßigkeit des Kosmos näher kommen. Neben den esoterisch- mystischen Lehren war bei den Pythagoräern erstaunlicher Weise ein Zug zum politisch-Gesellschaftlichen vorhanden!

Erst heutzutage beginnt man den Wert von Verbindungen zwischen Ethik und Gerechtigkeit wiederzuentdecken. Die Esoterik unserer Tage hat sich ja größtenteils dem Mainstream unethischer Verkaufsinteressen angepaßt und hat so letztlich den Anspruch auf Seriösität aufgegegen. Natürlich war auch im klassischen Altertum nicht jeder Philosoph gleichzeitig ein Staatstheoretiker – wie Platon, der sich sogar in der Kunst der Geometrie und Zahlenlehre betätigte, doch wurden menschliche Seelen und deren Tugenden, sowie Untugenden, damals nicht isoliert betrachtet, sondern im Kontext ihrer Lebenszusammenhänge und kosmischen Relationen. Ich erachte dies für einen wichtigen Ansatz. Darum möchte ich den ethischen Fragen unserer Zeit nicht nur einen Raum geben, sondern auch ein gewisses Maß !

Das Yin- Yang Prinzip in den Zahlen

Aus der esoterischen Geheimlehre kennen wir den Begriff Alchemie als Verschmelzung zweier gegensätzlicher Prinzipien, wie z.b. von Feuer und Wasser. Ausgehend von der Yin/Yang – Lehre, bei der zwischen der aktiven und himmlischen (männlichen) Kraft Yang und der ruhigen, erdigen (weiblichen) Kraft Yin unterschieden wird, werden wir diese Kräfte nun auf Planeten und Zahlen anwenden. Die Unterscheidung in gerade und ungerade Ziffern ist dabei von Bedeutung. Nicht nur die chinesischen Alchemisten, auch Pythagoras traf diese Unterscheidung.

Ganz ähnlich verhält es sich bei dem nun folgenden Hexagramm, das aus zwei Dreiecken, einem nach oben gerichteteten Yang-Dreieck mit ungeraden Zahlen und einem nach unten gerichteten Yin- Dreieck mit geraden Zahlen zusammengesetzt ist:

 

Kosmos in den Zahlen

 

Das männliche und weibliche Prinzip wird im Hexagramm-Symbol vereinigt, das – der Legende nach- bereits der weise König Salomon zu einem magischen Siegel gemacht hat.

Auf alle Fälle hat das Hexagramm Besonderheiten aufzuweisen, von denen schon die Schüler des Pythagoras fasziniert waren: Das Dreieck mit der Spitze nach oben symbolisierte das männliche Prinzip des Geistes (Flamme, Feuer, Zeugung…), das Dreieck mit der Spitze nach unten das weibliche Prinzip des körperlich-Materiellen (Wasser, Kälte, Höhle…).

Dass die Zahl 5 – als Repäsentant der menschlichen Seele- sich in der Mitte befindet, ist ein treffendes Bild, um zu veranschaulichen, dass sie nicht nur zwischen Geist und Materie (rasch) hin und her pendelt, sondern auch vermittelt. Darum kann der schnelle flüchtige Hermes – Mercurius als würdiger Repräsentanten hier angeführt werden (=androgyne Qualität).
Die sieben klassischen Gestirne (vergleiche die 7 Wochentage, 7 Chakren, etc.), die bereits von den babylonischen Sterndeutern unterschieden wurden, lassen sich, mit Ausnahme der androgynen Qualität des Merkurs in männliche Kräfte (=Yang) und weibliche (=Yin) unterteilen:

Yang  Yin
Sonne (1) Mond (2)
Mars (9) Venus (6)
Jupiter (3) Saturn (4)

(Die Saturnalien, die bei den Römern feierlich begangen wurden, hatten tatsächlich einen mehr weiblichen Charakter)

Warum aber werden genau diese Zahlen diesen Gestirnen zugeordnet? Es ist genau diese Frage, der ich auch in meinem Buch nachgegangen bin. Zwar wußte ich, dass bei den Pythagoräern diese Zahlenentsprechungen existierte, aber ich wollte natürlich auch wissen, welche Gesetzmäßigkeiten dahinter stehen? Aufschlußreich ist es zunächst, die Summen der beiden Dreiecke des Hexagramms auszurechnen und deren Quersummen zu bilden:

Yang-Dreieck /nach oben gerichtet:  1 + 9 + 3 = 13 (- ungerade Zahl) Q 4
Yin-Dreieck /nach unten gerichtet:  2 + 6 + 4 = 12 (- gerade Zahl) Q 3
Yin /Yang:  5 (- Mercurius in der Mitte..) Q 5
      12

Die Quersummen 3, 4 und 5, die man hier als Repräsentanten von Geist, Materie und Seele sehen kann, ergeben in der Gesamtsumme genau die Zahl des Tierkreises. Diesen wollen wir nun näher betrachten.

Der ältere Tierkreis und die Zahlen

Der ältere Tierkreis ist so geordnet, dass symmetrisch zur (Yin/Yang) Achse von Sonne (männlich) und Mond (weiblich) von oben nach unten jene Herrscherplaneten stehen, die der Sonne am nächsten stehen: Zuerst Merkur (als Herrscher von Zwillinge und Jungfrau), Venus (Stier und Waage)und dann die Erde, die hier nur als gedachte Linie markiert wurde, da sie kein Domizil hat; auf sie folgen in der unteren Hälfte die Planeten Mars, Jupiter und Saturn in den für sie vorgesehenen Zeichen.

Kosmos in den Zahlen

Diese sogenannte axiale Symmetrie der Domizile habe ich erstmalig bei Al Biruni´ gesehen

Wenn man den oberen Teil des Kreises entlang der Symmetrie- Achse von Sonne /Mond teilt, erhält man folgende zwei Hälften:

Taghälfte (= linke Seite): 1 + 5 + 6 = 12 Q 3
Nachthälfte (= rechte Seite):  2 + 5 + 6 = 13 Q 4
  25 Q 7

Wie bei unserer ersten Grafik (Hexagramm) erhalten wir die beiden Zahlen 12 und 13 und zwar ohne dass deren Summen sich aus den gleichen Ziffern zusammensetzen.

Darüber hinaus gehend ist erstaunlich, dass die Summe der potenzierten Quersummen von 12 und 13, nämlich 3² und 4² ebenso die Zahl 25 (= 5²) ergibt. Der Grund dafür erscheint mir relativ einleuchtend: Diese drei Potenzzahlen von 3, 4 und 5 bildeten die Basis und gleichzeitig die einfachste Form des pythagoräischen Lehrsatzes: 3² + 4² = 5²

(Es gab tatsächlich bereits in Babylonien eine Knotenschnur zur Berechnung von rechten Winkeln mit den Proportionen 3, 4 und 5… und man geht davon aus, daß Pythagoras den Lehrsatz schon gekannt hat.)

Als weiteren Hinweis meiner Hypothese, dass es sich hier um wirkliche Gesetzmäßigkeiten handelt, sehe ich auch darin, daß bei Pythagoras die Einteilung in gerade und ungerade Zahlen eine wesentliche Rolle spielt. Darum wollen wir noch einen Augenblick zum Hexagramm zurückkehren: Dabei wurden die drei Zahlen 12, 13 und die Zahl 5 explizit vorgestellt. Es handelt sich hier um genau jene drei Zahlen, mit denen man die Seitenlängen für das nächstfolgende ganzzahlige pythagoräische Dreieck nach dem 3 -4 -5 -Dreieck bekommt:
5² + 12² = 13² !
25 + 144 = 169 !!

Es sind also ganz besondere Gesetzmäßigkeiten am Werk, die meines Wissens nach bis jetzt noch keiner beachtet hat. Im folgenden Teil wird es noch metaphysischer zugehen, wenn wir die beiden oben genannten Zahlen 12 und 13 als „Spiegelzahlen“ kennenlernen.

 

Die Spiegelungen

Wir wollen keineswegs vergessen, auch die untere Hälfte des Tierkreises näher zu bestimmen: Sie ist symmetrisch aus den gleichen Zahlen zusammengesetzt. Dabei freuen wir uns vielleicht, wenn wir wieder eine Quadratzahl (4²) als Summe finden: 9 (Mars) + 3 (Jupiter)+ 4 (Saturn) , doch beginnt man sich fast zu schrecken, wenn man merkt, dass die Summe der unteren Hälfte des Tierkreises den Spiegel der oberen Hälfte ergibt: Oben befindet sich die Zahl 25 , also 5², unten die Zahl 32 (2x 4²= 32) und das ist nichts anderes als 2 hoch 5!

Dieser „Seelenspiegel“ liegt noch dazu an einer Stelle, wo die Erd- Achse (unsichtbar) die obere von der unteren Hälfte teilt.
Bei dem nun folgenden Experiment beginnen wir die Zahlen der Planetenherrscher auf einer Seite zu addieren und schauen uns deren Zwischensummen an:

Feld No. 1 Löwe – weil wir noch nichts dazu addiert haben – trägt die Zahl 1 (=Sonne)
Feld No. 2 Jungfrau ……………………….. (1 plus 5) ……….die Zahl 6
Feld No. 3 Waage …………………………. (6 plus 6) ……… die Zahl 12,
Feld No. 4 Skorpion ……………………….. (12 plus 9) ……. die Zahl 21,
Feld No. 5 Schütze ………………………… (21 plus 3) ……. die Zahl 24,
Feld No. 6 Steinbock ………………………. ( 24 plus 4)……. die Zahl 28

Als ich merkte, dass die End-Zahl 28 mit der Quersumme 1 die Ausgangszahl der Sonne im Grunde widerspiegelte, ahnte ich intuitiv, dass auch bei den anderen Feldern sinnvolle Quersummen vorkommen könnten. Und siehe da: Auf einmal tauchten in der Mitte exakte Wiederspiegelungen auf, und dies nicht nur auf einer Hälfte!

Sonnenhälfte  1 (Sonne) 2 (Mond) Mondhälfte 
  6 7  
  3 4  

——————————————————– (Erd- Achse)

  3 4  
  6 7  

Summe der
Sonnenhälfte:
28

1 (Sonne) 2 (Mond) aus 29 =
Summe der
Mondhälfte
       

Übrigens: Die Zahl 28 spiegelt neben der Sonne das aktive, männliche Prinzip von Yang wieder: Wenn man alle Zahlen der Planeten aus den Feuer -und Luftzeichen addiert, ergibt sich die Zahl 28. Überprüfen sie selbst die Zahlen bei den Tierkreiszeichen Widder- Zwillinge- Löwe- Waage- Schütze und Wassermann und addieren sie: 9 + 5 +1 + 6 + 3 + 4

Die Summe der Mondhälfte 29 entspricht dann natürlich ebenfalls derjenigen der Yin-geprägten Zeichen.
Das ist noch nicht alles. Warum dürfen wir die beiden Zahlen 12 und 13 als Spiegel- Zahlen betrachten? Daß vor dem Seelenspiegel genau diese beiden Zahlen sich als Summen ergeben, deren umgedrehte Zahlen die gespiegelten Quadrat- Summen haben, kommt mir fast wie eine umwerfende Einheit von Metaphysik und mathematischer Tatsache vor:

12² = 144    13²= 169
21² = 441    31²= 961

 

Die Drittel- Gliederung

Wenn wir den Tierkreis der alten Ordnung in drei gleiche Sektoren teilen (beginnend beim Frühlingspunkt Widder), erhalten wir abermals die Quersummen, die man als Repäsentanten von Körper (4), Geist (3) und Seele (5) ansehen kann. Als deren Summe ergibt sich natürlich wieder die Zahl des Tierkreises…

 

Sektoren:

I individueller S.:  4 (aus 22)
II beziehungsorientierter S.:  3 (aus 21)
III gesellschaftlicher S.:  5 (aus 14)
Gesamt: 12 (aus 57)

Die Summe aus 3+ 4 + 5= 12
Da interessiert uns auch die Summe der Potenzen: 4² + 3² + 5² = 50
Der fünfzigste Tag wurde deswegen besonders gefeiert.

7 x 7 ist die Potenz des Heiligen und die Zahl 50 bringt am nächsten Tag diese Vollkommenheit zum Ausdruck; deren Quersumme bildet wieder die Quintessenz, das heißt die Zahl 5. Es ist wieder der Mensch, aber diesmal einer, der durch den ganzen Tierkreis durchgegangen ist und sich gewandelt hat (wie der Myste bei den Pythagoräern).

Es ist wie ein Entwicklungsgang durch den Tierkreis: Zuerst lernt der Mensch den Umgang mit Materie und Form (=4) kennen, dann wendet er sich mehr dem Geistigen (=3) zu und integriert sie am Ende noch im Seelischen (=5).
Sehen wir uns im Vergleich dazu die neue Ordnung an – die seit der Entdeckung des Plutoniums (Pluto) besteht.

 

Die neue Ordnung

Die Summen der einzelnen Drittel- Sektoren sind in der neuen Ordnung exakt gleich groß: Jeder Drittel- Sektor ergibt als Planetensumme 22! Damit hat jeder einzelne Sektor – der individuelle, der an Beziehungen orientierte und der gesellschaftliche- die Zahl 4 als Quersumme.

Was kann man hier herauslesen? Zumindest dies: Das Materielle steckt in allen Sektoren. Man kann das als Allegorie für unsere heutige gesellschaftliche Situation auffassen: Es ist typisch, dass die Wirtschaft in alle Bereiche hineinreicht (in die Beziehungen, ins Soziale hinein). Die Quersumme 4 bei jedem Sektor zeigt auf, dass eine dahinter wirkende schöpferische geistige Komponente fehlt, ebenso eine seelische Dynamik! In dieser Regelmäßigkeit, die wie eine Uhr zu ticken scheint, wirkt sie verdächtig ausgewogen in ihrer Harmonie; wie eine Musik, die nur noch aus geraden 4/4 – Takten besteht: Geordnet und präzise ja, aber nicht lebendig genug.

Und noch ein Indiz geht in diese Richtung:
Während der ältere Kreis mit der Gesamtsumme 57 um 7 höher liegt als die Summe des pythagoräischen Dreiecks (50), befindet sich die Gesamtsumme 66 des neuen Kreises genau um 4² oberhalb von 50.
Die Quadratzahl von 4 lässt sich durchaus mit „Macht der Materie“ übersetzen.

Zum Vergleich:
50 + 7 = 57 (ältere Ordnung)
50 + 16 = 66 (neue Ordnung)

Allerdings hat die 16 ebenfalls mit der Zahl 7 zu tun, denn letztere ist ihre Quersumme (1+ 6 =7). Die Sieben wird ja aus vielen Gründen mit der „heiligen Zahl assoziiert“: Die 7 Chakren und Wochentage im Zusammenhang mit den 7 Gestirnen haben wir schon erwähnt, auch das Hexagramm mit seinem androgynen Mittelpunkt….Wie die Zahl des Tierkreises repäsentiert sie eine Ganzheit, die jedoch nicht durch eine Multiplikation (4 x 3), sondern durch eine Addition zustande gekommen ist: Materie + Geist !

Die 7 als Zahl des Weges der Ganzheit

Der Weg der Initiation hat viel mit dem bewussten Aufgeben materieller Vorlieben und egoistischer Bedürfnisse zu tun, weil sie auf dem Weg zur Ganzheit hinderlich werden können, wenn man die Kraft der Hingabe an ein höheres Selbst entwickeln will.
Wenn wir 7 Zeichen durchwandert haben, kommen wir zu jenem Zeichen, das vom „Stirb und Werde“ -Thema des Skorpion-Zeichens durchdrungen ist.

In den antiken Mysteriendramen wurden die Eingeweihten mit den gefahrvollen chthonischen (unter der Erde befindlichen) unterirdischen Kräften konfrontiert, vor allem innerhalb des Demeter-Persephone-Komplexes. Es ist höchst interessant zu verfolgen, dass die beiden gegenüberliegenden Planeten Venus (Demeter) und Pluto haargenau die Zahl 16 mit der 7 als Quersumme ergibt:

Pluto 10 —————————————- Venus 6   10+6= 16 (Q = 7)
(Skorpion)                                                 (Stier)

Mit der Zahl 7 wird nicht zufällig eine zyklische Ganzheit (4+3) erzeugt, die Einheit der sieben alten Gestirne, die sich in der Wiederkehr der Wochentage zeigt: Der antike Meeresgott der Gezeiten (Poseidon) bringt diese mystische Sehnsucht nach einer wiederkehrenden Ganzheit, in der letztlich Einheit ist, zum Ausdruck. Darum wurde Neptun (= Poseidon) zum Herrscher des 12. und letzten Sternzeichens (Fische) ernannt, wo das Ego – jenseits körperlicher Prägungen (Aszendenten) am stärksten abgeschwächt ist.

Brüderliches Mitgefühl (Philadelphia) : Neptun

Über einhundertsechzig Jahre nach seiner Entdeckung, die sich knapp vor dem Revolutionsjahr und Börsengründungsjahr 1848 ereignete, befindet sich Neptun nun wieder in den Fischen, Gelangt ein Planet in sein Herrscherzeichen gelangt, ist er gestärkt; er kann seine Stärken zum Vorschein kommen lassen, selbst wenn sie wie im Fall des Neptuns in der „Schwäche“ liegen: Langsam aber sicher werden sich seine Botschaften einprägen, so wie das Wasser den Stein aushöhlt.

Wer an ein neues spirituelles Zeitalter glaubt oder an eine Wiederkehr des Ur-Christentums, spürt möglicherweise verstärkenden Rückenwind. Wenn der in Sensitivität hochbegabte Neptun seine „kindlichen Täuschungsmanöver und Illusionen“ (sichtbar zum Beispiel in Fernsehwerbungen) endgültig über Bord wirft und sich einer gesellschaftlich-relevanten Vision zuwendet, die auf dem Boden der Realität landen kann, müsste ein sehr fruchtbares Miteinander daraus entstehen. Im Zeichen der Fische war Altruismus immer ganz großgeschrieben. Wenn Neptun keinen pubertären Film mehr daraus macht, werden sehr berechtigte und einleuchtende Vorstellungen von einer Zukunft auftauchen, in der Formen der Brüderlichkeit sich sogar in der harten Wirtschaft durchsetzen.

Auf der gegenüberliegende Seite des heutigen Frühlingspunktes in den Fischen befindet sich noch dazu Mercurius mit der Zahl 5 in der Jungfrau und dieser liefert die unentbehrliche Komplementarität des richtigen Maßes dazu, um das Ideal der Philadelphia zu erreichen:

Selbsterkenntnis / (berufliches) Pflichtbewußtsein ———— Bruderliebe/Hingabe: 5 +7 =12

Platon im Westen und Lao-tse im Osten haben – unabhängig voneinander erkannt, dass der Mensch das richtige Maß finden muss. Lao-tse (Tao te king):

„Des Himmels Sinn ist es, was zu viel hat, zu verringern, was nicht genug hat, zu ergänzen“ Der Berufene weiß, das es sich so verhält. Viele Menschen halten sich aber keineswegs daran, im Gegenteil: „Er verringert, was nicht genug hat, um es darzubringen dem was zu viel hat.“
Der Mensch handelt oft umgekehrt zu den geistigen Gesetzen. Eine gerechtere Ordnung kann entstehen, wenn der „König“ den Weisen folgt, die immer versuchen, einen Ausgleich zu schaffen zwischen zu wenig und zu viel…

Das Paradoxon: Reduktion und Schwäche als Chance

Das angestrebte Ziel liegt genau „umgekehrt“ in der Ausgewogenheit. Maßhalten und Reduktion ist im materiellen Bereich als ersten Schritt unentbehrlich. Angesichts der ständig wachsenden Waffenarsenale, Satelliten-Systeme, Kraftwerke, etc., ist ein Ausgleich vonnöten: Schwach sein sollte Tugend werden, die man als „Feinfühlender“ (= der Berufene) entwickeln will. Ja sie besteht zu einem wichtigen Teil auch darin, Schwächen einzugestehen und genau darin kann letztlich die Stärke unserer Zukunft liegen; dies ist die paradoxe Wahrheit. Die scheinbare Passivität (Yin- Prinzip) entpuppt sich als eine Aktivität (Yang), die nicht im (nach außen gerichteten) Handeln liegt, sondern in der erhöhten Wachsamkeit und Sensibilisierung.

Wir leben auf sehr dünnem Eis, das zerbrechen kann. Jede Handlung, die unbewusst und achtlos getan wird, trägt bei zur weiteren Zerstörung unserer Umwelt. Dazu zählen selbstverständlich auch negative Gedanken ! Wir befinden uns zurzeit auf der „Denk- Achse“, wo Informationen eine große Rolle spielen. Die Themen, welche die Planeten und Zahlen angeben, betreffen alle Menschen und so ist gerade in Zeiten der Globalisierung die Chance vorhanden, die Informationen weiterzugeben, wo das Übermaß vorhanden ist und worin die richtigen Handlungsweisen bestehen könnten.

Der Prozess der Reinigung, die Krise — begann 2009 mit dem Eintritt Plutos in Steinbock. Das Ältere ist noch nicht ausgestanden und das Neue steht vor der Tür (= Cardo). Vor der Tür, die man durchschreitet, sind noch einige Hindernisse in den Weg gelegt worden und es ist fast so etwas wie Pflicht (Saturn ist ja Herrscher von Steinbock), sie ausfindig zu machen und aus dem Weg zu räumen. Pluto ist bereit dazu, bei dieser Reinigung hilfreich zu sein, aber die Menschen müssen auch bereit sein dafür, gewisse „Opfer“ zu leisten. Ein Alchemist würde sagen: Putrefactio in reductio. Reinigung durch Reduktion. Es geht also darum, die unnötige Schlacke abzustoßen, damit aus dem (kohlenstoffhältigen) Stein der Materie ein Diamant werden kann, in denen sich Visionen der Weisheit widerspiegeln.

 

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Buch "Der Kosmos in den Zahlen"Der Kosmos in den Zahlen.
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Michael Pilecky

195 Seiten,

Pro BUSINESS Verlag
ISBN: 978-3-86386-553-5

 

 

 

5 Responses

  1. petra
    petra ida

    sehr interessant! nur was ist mit der 8 ?
    ist die 8 mit der 4 gleichzusetzen?

    alles liebe

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  2. xfreakshowx

    Ein wenig kompliziert für den Laien oder?
    Ich interessiere mich zwar für Astrologie und Mathematik, aber sowas ist mir noch nicht untergekommen, bei mir spalten sich die Meinungen…
    Jedoch kein schlechtes Buch, aber nicht gerade Bestseller meiner Meinung nach.

    Antworten
  3. Wolfgang Schüssel

    Ein sehr revolutionäres Buch, welches sehr Anspruchsvoll aber auch sehr ansprechend ist.
    Man könnte fast sagen ein Denkpfeiler unserer von Großkonzernen kontrollierten Gesellschaft…
    Ein großes Lob an den Autor, der vielleicht dort und da andere Formulierungen hätte finden können.
    Gruß

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