Vor zwei Wochen wurde der neue Film des umstrittenen amerikanischen Verschwörungtheoretikers Adam Jones veröffentlicht – „The Obama Deceiption“- zu deutsch: „Der Obama-Betrug“. Jones ist für seine sehr populistischen und effektheischenden Filme und seine zum Teil haarsträubenden Theorien bekannt. „The Obama-Deceiption“ enthält dennoch viele Details, die zumindest zum Nachdenken anregen.

Der Film versucht nachzuweisen, dass US-Präsident Barack Obama nicht der „Messias“ ist, als der er in Amerika gehandelt wird, sondern das genaue Gegenteil: eine Marionette der internationalen Finanz- und Bänkerelite, die mithilfe seines guten Rufs ihre Interessen durchsetzen möchte. Laut Jones wurde Obama mit gezielter Medienmanipulation als Präsident aufgebaut, um die Bevölkerung in Sicherheit zu wiegen und unpopuläre Beschlüsse durchzusetzen. Auch behauptet Jones, die Finanzkrise sei absichtlich herbeigeführt, um Druck auf Bevölkerung und Senat auszuüben. Der Filmemacher zieht Parallelen zu Hitler, Stalin und Mao, die ebenfalls zunächst als „Volkshelden“ gefeiert wurden und erst später ihr wahres Gesicht zeigten.

Als Belege für diese Thesen führt Jones vor allem die Zusammensetzung von Obamas Team an, das fast zu 100% aus großen Namen der Finanzelite besteht. Zudem sind die wichtigsten Köpfe Mitglieder des machtvollen „Council for Foreign Relations“. Der CFR gilt als das entscheidende Verbindungsglied zwischen den großen Konzernen und der Regierung. Heise schreibt über den CFR:

„Diesem auserlesenen Klub gehören einige tausend Personen aus den obersten Etagen der US-Gesellschaft, sowie als korporative Mitglieder, die größten Konzerne und Finanzgruppen der Welt an. Der Council verfügt über einen außergewöhnlichen Einfluss auf die Politik der Vereinigten Staaten und auf fast alle Flecken dieser Erde. Seit 1929 stellt der CFR fast alle Außenminister der USA. […] In diesem Umfeld entfaltet der Council on Foreign Relations als private Organisation der Finanzkreise und Kartelle eine Macht, die nachhaltiger und raffinierter ist als jede Geheimloge es je hätte sein können. Die zeitweise mächtiger wird als je eine Regierung sein konnte.“

Mit Richard M. Haass hat sich Obama sogar den Präsidenten des CFR als „State Department Special Envoy“ ins Team geholt.

Außerdem sind Zahlreiche Köpfe des Kabinetts Mitglieder der von Multi-Milliardär Rockefeller gegründeten „Trilateral Comission“ und der „Bilderberg Group“ – beides ebenfalls machtvolle aber informelle Vereinigungen der mächtigsten Menschen aus Politik, Wirtschaft und Medien, die Gegenstand zahlreicher Verschwörungstheorien sind.

Doch auch abgesehen von diesen dubiosen Vereinigungen ist die Zusammensetzung von Obams Kabinett tatsächlich etwas merkwürdig. Zum Beispiel:

Rahm Emanuel (Personalchef):
ehemaliger Geheimdienstler und Investmentbänker, gilt als Hardliner, laut eines Berichts des „Center for Responsive Politics“ der „wichtigste Empfänger von Spenden von Hedge Funds, Private-Equity-Firmen und großen Investmentbanken“

Lawrence Summers (Chef des Nationalen Wirtschaftsrates)
Chefökonom der Weltbank von 1991 bis 1993, schlägt den Export von Giftmüll in die Dritte Welt vor, Mitarchitekt der berüchtigten „Structural Adjustment Programs“ des Int. Währungsfonds (IWF), mit denen die Entwicklungs- und Schwellenländer zu weitgehenden Privatisierungen und damit einem Ausverkauf des Volksvermögens gezwungen wurden.

Brachte als Finanzminister das „Glass-Steagull-Gesetz“ zu Fall, das Insider-Geschäfte verhindert hatte und erließ das „Gesetz zur Modernisierung der Finanzdienstleistungen“, das die neuartigen Finanzprodukte ermöglichte, die für die aktuelle Krise verantwortlich sind.

Erhielt 5 Millionen von Hedge-Funds, möchte Amerikas Giftmüll in der dritten Welt entsorgen.

Tim Geithner (Finanzminister)
Zuletzt Chef der Federal Reserve Bank of New York, der mächtigsten Finanzinstitution der Welt

… und so geht es munter weiter durch das ganze Kabinett.

Doch nicht nur das macht Alex Jones Sorgen:

Obama hat bereits zahllose Wahlversprechen gebrochen und viele Lobbyisten in die Regierung eingeschleust. Seine „Rettungspakte“ wurden zum Teil mit hohem Druck auf die Abstimmenden durchgesetzt – zum Teil ohne dass diese überhaupt die Möglichkeit hatten, die über 1000 Seiten starken Dokumente zu lesen.

Nicht zuletzt sind es aber vor allem die Obama-Bürgerwehren und die Kult-artige Verehrung Obamas (Tätowierungen, Obama-Altäre im Wohnzimmer) die im Vergleich zum Dritten Reich einen bitteren Beigeschmack haben und Jones Sorge bereiten.

Was vom Film und den Thesen zu halten ist, mag jeder selbst entscheiden. Die Belege sind zum Teil dürftig, oder gar wunderlich (so werden die Mineralölsteuer und die Entwaffnung der Bevölkerung als Beweise für die Theorie angeführt). Dennoch: der Film macht nachdenklich, bietet in der zweiten Hälfte interessante Informationen und lädt ein, die offiziellen Darstellungen der Medien zu hinterfragen.

Hier kann der Film angeshen werden (englisch mit deutschen Untertiteln)

 

 

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