Homöopathische Antworten am Puls der Zeit

von Werner Baumeister

 

Phönix begleitet uns lebenslang. Sein Prinzip ist reinigende Hitze und plötzliche Veränderung, Transformation, die uns von einem Moment zum anderen von allen Beschränkungen befreit. Phönix erhebt sich aus den Flammen seines brennenden Nestes, wird wiedergeboren aus dem Ei, welches das Feuer mit seiner Hitze bebrütet. Wenn Phönix aus der Asche steigt, ist die Vergangenheit verbrannt und unser Mutterei ist weg. Unser erster Atemzug nach der Geburt, mit der wir das Licht der Welt erblicken, ähnelt der Auferstehung des Phönix aus der Asche seines brennenden Nestes. Die erste Erfahrung von Tod und Wiedergeburt haben wir alle also mit unserer physischen Geburt erlebt. Die letzte wird unser physischer Tod sein. Dazwischen ist unser Lebensweg immer wieder von solchen Phönixprozessen bestimmt. Deren Sinn ist dabei nicht, etwas wirklich Neues zu entdecken oder zu erlangen, sondern uns dessen bewusst zu werden, was die ganze Zeit schon in uns verborgen darauf wartet, erinnert und erkannt zu werden und in unser Leben integriert zu werden. Jeder dieser Transformationsprozesse entlässt uns in eine neue Ebene des Allein-Stehens. Heraus aus Mamas Bauch in den großen weiten Raum der Welt. Damit wir diese Welt als ein Riesenpotential von gigantischen Möglichkeiten sehen können, müssen zuvor alte Verbindungen und symbiotische Verstrickungen im Feuer des Phönix verbrennen. Jeder von uns hat dabei seinen speziellen Abnabelungsprozess und für jeden von uns stellt sich die Frage, wo stehe ich hier und heute in diesem Prozess.

Vor dem Feuer

Getragen von Hoffnung auf Veränderung, haben wir unsere Kraft im Kampf gegen unser Leid verschwendet. Alles, was wir versucht haben, scheint vergebens gewesen zu sein und weicht einem Gefühl drohender Vernichtung. Angesichts des nahenden Egotodes reagieren wir mit hoffnungsloser Verzweiflung oder zerstörerischer Wut. Homöopathische Helfer an diesem Punkt könnten der heilige Lotus, radioaktives Americium oder der schwarze Opal sein.

Der heilige Lotus, das Symbol für Reinheit und Nichtanhaftung, verhilft uns homöopathisch zu Gelassenheit angesichts der Halt- und Orientierungslosigkeit, die einem Fall ins Bodenlose gleicht. Lässt das Drama unserer persönlichen Katastrophe an uns abperlen wie Wassertropfen am Lotusblatt. Eine Tiefenreinigung, die verborgenste Suchtstrukturen und Traumata thematisiert, um uns am eigenen Schopf aus unserem Ego-Sumpf zu ziehen.
Der schwarze Opal ist ein herausragendes Mittel, um Veränderungen einzuleiten und erzeugt eine große Ruhe und Verbindung zur Realität der Situation. Es geht um das Loslassen und darum, den Glauben an die Entwicklung zu finden. Ein Schritt in das Unbekannte, in die Unsicherheit, den man annehmen kann, ohne ihn als Fehler zu betrachten.
Americium: Immer, wenn wir kurz vor der Vollendung, vor unserem möglichen Erfolg stehen, wenn es gilt, das letzte Hindernis vor dem Gipfel zu nehmen, dann meldet sich unser innerer Saboteur und sagt: Das darf nicht sein! Vollendung ist gefährlich, kann tödlich sein. Kurz davor, das Neue zu entdecken, siegt die Angst. Go! – lautet hier die homöopathische Information aus radioaktivem Americium und hilft, das letzte Hindernis zu nehmen und sich dem Phönix-Feuer zu stellen.

Im Feuer

Das Feuer zu durchqueren ist notwendig, weil es alles Wertlose wegbrennt. Ein Reinigungsprozess, durch den Klarheit für das Wesentliche entsteht und Neuanfänge überhaupt erst möglich werden.

Homöopathisches Feuer unterstützt uns dabei, durchs Feuer zu gehen und uns nicht zu fürchten. Feuer reinigt, und in der Tat braucht der Mammutbaum das Waldfeuer, das stark genug sein muss, um den Wald aufzuräumen und zu reinigen, die Kronen konkurrierender Arten zu lichten und damit Raum für das weitere Wachstum zu schaffen. Reinigung steht am Anfang jeder Initiation, und der Mammutbaum schafft homöopathisch saubere Verhältnisse.
Mit seiner Flügelspannweite von mehr als drei Metern schwingt sich der Condor auf in eine Höhe von bis zu 7000 Metern. Als Geier, der Aas frisst und damit seine Jungen füttert, symbolisiert er das plutonische Stirb und Werde. Nur wenn das Alte stirbt, entsteht das Neue und der Condor weiß, wann wir bereit zum Wandel sind. Homöopathisch begleitet er schicksalhafte Veränderungen unseres Lebens, wo wir uns im Feuer reinigen müssen von unerlösten Schattenaspekten und unerlösten alten Opfer-Täter Verbindungen. Laut Legende beendet der Condor sein Leben, indem er sich in höchste Höhe aufschwingt, um dann in rasantem Sturzflug am Berg zu zerschmettern. Homöopathisch hilft er, selbst wenn wir gefühlt ins Bodenlose fallen, loszulassen, darauf zu vertrauen, dass genau dies der freie Fall ins Neue ist und uns entspannt allem zu ergeben, was uns widerfahren mag.

Nach dem Feuer: Neugeboren aus der Asche – Homöopathischer Themenbereich

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Pferdemilch
Titan
Cobra

Homöopathische Mittel wie Plazenta, Sauerstoff, Pferdemilch, Titan und Cobra haben das Potential, uns in der neu erreichten Dimension vollständig zu inkarnieren und ganz präsent zu machen.
Haben wir, aus welchem Grund auch immer, den Moment unserer Geburt empfunden wie eine zerrissene Umarmung, dann ermöglicht Plazenta homöopathisch, Persönlichkeitsanteilen, die noch nicht „geboren“ sind, ins Leben zu treten. Mit Sauerstoff finden wir uns homöopathisch am Ende der Geburt wieder und müssen uns nun ganz alleine um unseren ersten Atemzug kümmern. Luft holen, um am Leben zu bleiben. Gelingt es uns nicht, trotz allen Bemühens auf eigenen Füßen zu stehen, unser Leben zu meistern, gibt homöopathischer Sauerstoff unserem zornigen, zu kurz gekommenen inneren Kind endlich Luft zum Atmen.
Schaffe ich das, alleine in der Welt zu sein? Kann ich überleben? So, wie der Säugling mit der Muttermilch, so bekommen wir mit der archetypischen homöopathischen Urinformation der Milche das Urvertrauen, dieses “Du bist geborgen in der Welt”. Pferdemilch balanciert dabei spezifisch unseren Konflikt zwischen Unabhängigkeit in dem Sinne, selbstbestimmt den eigenen Weg und freien Raum zu suchen und einem starken Herdentrieb aus.
“Wenn ich mich aufrichte zu meiner vollen Größe und Schönheit, dann werde ich vernichtet”.
Homöopathisches Titan nimmt uns angesichts solcher Glaubenssätze die Angst vor der Größe, hilft uns, unsere Kraft anzunehmen und erinnert uns daran, dass wir trotz aller Schicksalsschläge der Meister unserer Seele sind.
Shiva, der indische Gott der Zerstörung und Erneuerung, trägt sie um den Hals. Die Cobra, Wahrheitssymbol und einzige Schlange, die fähig ist, sich aufzurichten. Homöopathisch gibt die Cobra Mut zur Aufrichtung. Sie verbindet mit der eigentlichen Aufgabe im Leben und hilft so, Lähmung, Versagergefühle und Depression zu überwinden. – Werde Selbst! – dazu fordert uns unsere eigene Cobra auf, oder, um mit Paracelsus zu sprechen: Keines anderen sei, wer ein Selbst werden kann.

 

Schlagworte (mit Links zu weiteren Artikeln von Werner Baumeister):
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Werner Baumeister

ist Arzt und bietet individuelle homöopathische Begleitung an.

30 Jahre Erfahrung in eigener Praxis in Berlin.

Einzeltermine nach Vereinbarung, Behandlungstermine zum Thema des Artikels jederzeit möglich.

Information zu aktuellen Workshops immer auf der Seite „Homöopathie am Puls der Zeit

(mit Themenregister aller Artikel) sowie unter Tel.: 0172 – 391 25 85 .

Oder Newsletter mit aktuellen Terminen abonnieren unter E-mail w.baumeister{at}gmx.net .

Die homöopathischen Arzneibilder von Werner Baumeister verstehen sich immer auch

als homöopathischer Spiegel aktuellen Zeitgeschehens.

 

 

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