Sri Durgamayi Ma lehrt den Weg des Bhakti Yoga, den Weg der liebenden Hingabe. Bereits in jungen Jahren brannte in ihr eine starke Sehnsucht nach einem authentischen Leben mitten in dieser Welt.

„Bhakti Yoga ist der Weg der liebenden,
sich selbst überkommenden Hingabe,
diese eigene Quelle in sich entdecken,
die in allen Menschen ruht“
– Sri Durgamayi Ma

1971 entdeckte Sri Durgamayi Ma in dem Buch „Be Here Now“ von Ram Dass das Foto von Sri Neem Karoli Baba. Sie machte sich auf den Weg nach Indien und wurde dort Baba’s Schülerin. Noch Jahrzehnte nach ihrer eigenen Erleuchtung ist sie für Baba’s unendliche Liebe zutiefst dankbar. Als Schülerin dieser Meisterin darf ich seit 13 Jahren diesen Weg gehen, geführt und getragen von der bedingungslos liebenden Hingabe meiner MA an ihren geliebten Meister, Sri Neem Karoli Baba, und an alle Menschen, die ihr begegnen.  Diesen Weg des Bhakti Yoga ist meine Meisterin selber gegangen.

Wie ist der Weg des Bhakti Yoga an der Seite dieses lebenden Meisters hier in dieser westlichen Welt?

Den Alltag liebt Mataji  – so wird Sri Durgamayi Ma von ihren Schüler genannt –  besonders als Übungsfeld. Ganz am Anfang meiner Schülerschaft erzählte Mataji einmal, dass sie, wenn sie den Frühstückstisch für ihre Familie deckt, diesen deckt, als würde BABA Platz an ihrem Tisch nehmen. Das war für mich der erste Anhaltspunkt, wie Bhakti Yoga im Alltag aussehen könnte. Alles was ich mache, mache ich für meinen Meister.

Meine Meisterin führt mich zu mir selber, zeigt mir das mir unbekannte oder  von mir verkannte Potential meiner lichten göttlichen Natur, aber auch die mir nicht angenehmen Seiten meiner menschlichen Natur,  die Schattenseiten meiner selbst, die ich vor Schuld und Scham nicht anschauen möchte und die daher im Dunklen verborgen sind. Zu meinem Erstaunen ändert sich die Liebe meiner Meisterin zu mir und all ihren Schülern nie, sie ist eben bedingungslos, auch im Angesicht dunkler oder dunkelster Aspekte. So lerne ich, mich selbst anzunehmen, mich selbst zu lieben, so wie ich bin. Der Meister ist mein Vor- und Leitbild, meine Orientierung und Inspiration. Mataji schrieb mir einmal zum Weg des Bhakti Yoga an der Seite eines lebenden Meisters:

„Bhakti Yoga bedeutet: das Göttliche im Meister zu erkennen und dieses über alle Massen zu lieben – niemals geht es um die Person des Meisters!“

Oft spricht unsere Meisterin von dem inneren namenlosen Meister, das ist unsere göttliche Natur, das wahre Selbst, das in allen Menschen lebt und zu dem es alle Menschen hinzieht. Der äußere Meister ist immer eine äußere Manifestation des namenlosen inneren Meisters, immer unser Spiegelbild. Sri Durgamayi Ma beschreibt den Weg des Bhakti Yoga als die Entdeckung des bereits Vorhandenen, das Einnehmen einer inneren Haltung auf der Ebene des Bewusstseins, die uns diese Ebene erkennen und erleben lässt. Dies ist die Ebene des Hier und Jetzt. Hier können wir nicht nur dem äußeren, sondern auch unserem namenlosen inneren Meister begegnen. Dies ist eine Ebene des Bewusstseins, die losgelöst ist von aller Vergangenheit und aller Zukunft, die Ebene des Seins. „Vollkommen rein, vollkommen klar, unvergänglich, immer gleich. Still, aber voller Leben. Verbunden mit allem und jeden, gleichzeitig gänzlich unabhängig von eben diesem. Hier sucht Euer Zuhause. Nur hier sind wir zuhause.“ Mit diesen Worten führte Mataji uns auf diese Ebene.

Die Stimme des inneren namenlosen Meisters hören zu lernen, ist ein wesentlicher Teil des Weges. Zu erkennen, welche Entscheidung führt mich näher zu diesem wahren  Selbst, welche entfernt mich von mir selbst. Die Entscheidungen treffe ich selber, aber der Meister kann mir zeigen, wie ich mich entweder von mir entfernt habe oder mir selber näher gekommen bin. Man würde meinen, dass man das selber merkt,  aber manchmal kann das sehr irreführend sein. Dafür ist der Meister da. Mit Übung und Zeit und Führung entwickele ich selber diese essentielle Unterscheidungskraft.

„Das ist das Ziel eurer spirituellen Reise: Stark und gefestigt, in euch ruhend, verbunden mit dem namenlosen inneren Meister euer Leben zu leben.“ – Sri Durgamayi Ma
In der indischen Mythologie ist Hanuman der König der Bhakti Yogis, das Sinnbild für die reine Hingabe zu Gott, er versinnbildlicht die Vereinigung von Sita (die Einzelseele) und Rama (die Universalseele), also den Weg des Bhakti Yoga. Wir singen viel zu Hanuman in Sri Durgamayi Ma‘s Ashram Brindavon in Ulm, um diese Kraft in uns wachzurufen. Die Kraft, die sich oft erst manifestiert, wenn wir eine Aufgabe in Angriff nehmen, ohne zu ahnen, ob wir in der Lage sind, diese zu vollbringen. Im Ashram hängt ein Bild auf dem geschrieben steht:

„Don’t tell Hanuman how big your problems are, tell your problems how big your Hanuman is!“
(Erzähle Hanuman nicht, wie groß Deine Probleme sind, erzähle Deinen Problemen, wie groß Dein Hanuman ist)

Auf eine E-Mail von einem jungen Schüler, der erzählte, er habe von Hanuman geträumt, sei auf Hanuman geritten,  und fragte, ob Hanuman wirklich unter den Menschen lebte, antwortete Mataji,  „… dass Hanuman nicht unter den Menschen lebt, sondern in den Menschen, im Herzen der Menschen. Dass Hanuman einer der schönsten Gedanken ist, die man nur denken kann. Dass dieser Gedanke einen stark machen, tiefer fühlen lassen, höher heben kann …“

Das ist ein weitere Aspekt dieses Weges, den unsere Meisterin uns lehrt: Man kann sich entscheiden, was man denkt, denn: „Du bist was Du denkst“. Das fühlt sich für mich wie eine Befreiung an: ich kann entscheiden, wie oder was ich denke, kann mir dunkler und negativer Gedanken bewusst werden und mich entscheiden, anders zu denken, das Gegenteil zu denken. Dementsprechend ändert sich mein Handeln und „Das Handeln bestimmt das Sein. So handle glücklich und Du bist es“ – Worte von Sri Durgamayi Ma auf dem Kalender Blatt für Oktober 2015.

So gehen wir den Weg des Bhakti Yogas an der Seite und an der Hand unserer Meisterin, Sri Guru Mata Durgamayi Ma. Mitten in diesem Körper, die Füße fest auf der Erde, mitten in diesem Leben, mitten in dieser grobstofflichen westlichen Welt – wie Mataji sagt –  nähern wir uns Schritt für Schritt dem göttlichen Licht, das in uns allen ruht. Die liebevolle Hingabe meiner Meisterin gibt mir Zuversicht  in schwierigen Zeiten durch einen ermutigenden Blick, eine liebevolle Berührung. In leichten Zeiten lässt sie mein Herz tanzen. Sie lässt mich dankbar und erfüllt sein dafür, dass ich diese Liebe erleben darf.  So habe ich mir den spirituellen Weg immer gewünscht:  greifbar, praktikabel, umsetzbar, und ja – auch voller Humor –, nicht abgehoben und abstrakt, sondern einzig und allein geprägt vom eigenen Erleben, im Speziellen von dem Erleben mit meiner Meisterin.

„Es geht nach innen,
Es geht nach innen
Es geht nach innen.
Nichts, aber auch gar  nichts,
Ist im Außen zu finden“
Sri Durgamayi Ma


 

karishma

Mataji – Mata = Mutter, ji = Wortanhang als Ausdruck der Zuneigung und des Respektes
Ma =  indische Bezeichnung für eine weibliche Meisterin
Darshan = Segen in der Präsenz eines erleuchteten Meisters

Autorin:
Karishma Christiane Horn arbeitet als freiberufliche Konferenzdolmetscherin in Berlin und München.  2001 begegnete sie ihrer Meisterin und ist seit 2003 Schülerin von Sri Durgamayi Ma.

„Im Ashram Brindavon in Ulm praktizieren wir u.a. die Herz-Chakra Meditation, üben unter Anleitung unserer Meisterin wirklich ins Hier und Jetzt zu kommen, wir singen tosenden Kirtan und der Höhepunkt für alle ist immer in der Präsenz unserer Meisterin zu sein und ihren Darshan zu empfangen!“

2 Responses

  1. Elisabeth Marichal
    Hingabe

    Liebende Hingabe kann nicht gelernt werden. Das persönliche Ego möchte das zwar sehr gerne, doch nicht weil da Hingabe ist, sondern der Wunsch erleuchtet zu werden. So jedoch wird das niemals funktionieren. ♥

    Antworten
    • Karishma Christiane Horn
      Liebende Hingabe

      Erleuchtete Meister sind die Verkörperung der liebenden Hingabe. Die Liebe des Meisters zu seinem Schüler entfacht die liebende Hingabe des Schülers zu seinem Meister: eine kleine Flamme zuerst, die größer und stärker wird und letztendlich lodert, wie Sogyal Rinpoche es auch in dem Kapitel „Die Alchemie der Hingabe“ aus dem Tibetischen Buch vom Leben und Sterben beschreibt. Das ist ein Transformationsprozess.

      Antworten

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