Das Gesetz des Karma benötigt als Grundlage die ­Abfolge von Ursache und Wirkung. Ursachen setzen Wirkungen, die wiederum zu Ursachen werden im ­aktuellen Leben wie in einem möglichen nächsten. Doch ist das alles wirklich so oder nur eine Konstruktion des menschlichen Verstandes, um sich die eigene – ­leidende – Existenz zu erklären? Eine große Illusion?

Seit vielen Jahren arbeiten mein Mann Günter und ich schon als Geistheiler; seit nunmehr drei Jahren haben wir unser Zentrum „Heilsamen & Violett-Atlantis“ im oberbayerischen Bad Aibling. Wir arbeiten beide nach Methoden, die wir aufgrund unserer jeweiligen Begabungen entwickelt haben. Ich selbst bin Trance-Heilmedium und als solches seit über zehn Jahren Kanal für eine geistige Wesenheit, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die persönliche Heilkraft der Hilfesuchenden in der Art und Weise zu aktivieren, dass selbst schwerste körperliche und seelische Befindlichkeiten sich zum Positiven hin verändern oder gänzlich verschwinden.

Günter ist ein Multidimensions-Medium und aufgrund seiner Hellsicht und seiner Begabung, mit jeglicher Energie arbeiten zu können, in der Lage, auch tief vergrabene Blockaden und Glaubenssätze zu erkennen und zu lösen und somit den Menschen zu Lebensfreude und Lebensqualität hinzuführen. Außerdem ist er als Medium Sprachrohr für eine Gruppe von Geistwesen, die er schlicht „die Violetten“ nennt. Dies aufgrund der Tatsache, dass sie sich stets als tiefdunkelviolette Energie zeigen.

Wir haben jeden Tag mit unzähligen Menschen zu tun. In vielen unserer ­Gespräche mit Klienten hören wir immer wieder das berühmte Wort mit K… Karma!!!

 

Alles karmisch oder was?

Wofür das Karma alles so herhalten muss, ist unglaublich. Angefangen beim Thema Partnerschaft („Es ist ganz sicher eine uralte karmische Verbindung …“) über jegliche Form von menschlicher Beziehung („Bestimmt habe ich mit meiner Arbeitskollegin ein karmisches Thema, deswegen kommen wir einfach nicht klar …“) bis hin zu den Finanzen („Ich habe ganz sicher in vielen Leben ein Armutsgelübde abgelegt, deswegen kann ich das Geld einfach nicht annehmen …“). Dies sind nur ein paar Auszüge aus der Masse der von mir in vielen Beratungen gehörten Ausreden für die Weigerung, mal sich selbst und die eigenen Blockaden anzusehen. Immer muss das Karma herhalten.

Wir hören unzählige Berichte, wie andere im spirituellen Bereich arbeitende Leute auf diesen Zug aufgesprungen sind – kann man hier doch wunderbar mit blumigen Geschichten aus „früheren“ Leben, Karmaauflösungen und ständigem Hinhalten („Er ist ja karmisch an dich gebunden, er ist nur noch nicht so weit, es zu erkennen …“) viel Geld verdienen! Ist ja auch legitim, denn es ist das, was „Mensch“ am liebsten hören will. Karma ist schließlich höhere Gewalt, was kann ich da schon ausrichten …?!

Die Menschen, vor allen Dingen in der westlichen Hemisphäre, haben es sich im Karmazug so richtig bequem gemacht. Hier muss man nicht selbst fahren, man wird gefahren. Und da ja das Karma schuld ist, wird es mich letztlich schon irgendwo hinbringen – ist ja schließlich nicht meine Verantwortung, zumindest nicht in diesem Leben. Wer kann schon was gegen Karma machen?

 

Keine Zeit, kein Karma

Sorry, Leute, ihr überseht hier ein klitzekleines Detail: die Zeit! Natürlich gehört die Lehre vom Karma zu einer der ältesten Lehren der Welt, schließlich geht es hier um die Logik von Ursache und Wirkung. Nur ist sie, ähnlich wie die biblische Lehre von Sünde und Strafe, von Himmel und Hölle, nur ein Konstrukt, das helfen sollte, seine Anhänger sozusagen „im Zaum“ zu halten. Hat ja auch super funktioniert. Allerdings sollten wir als Menschheit langsam aus dem erziehungsnotwendigen Alter herauskommen und das größte Geschenk annehmen, das uns das Leben geben kann: Eigenverantwortung und den freien Willen! Denn von einem geistigen Standpunkt aus gesehen gibt es keine Schuld und Sünde, keine Strafe, kein Karma!

In der Esoszene stehen das Geistige, die Geistwesen, die „höheren“ Dimensionen, das „Hier und Jetzt“ hoch im Kurs und werden ständig mit Karma und früheren Leben in einen Topf geworfen. Nur leider kann das, wenn man die geistige Welt mal richtig versteht und geistige Lehren in der Tiefe betrachtet, so nicht gehalten werden, denn – und jetzt kommt es – im Geistigen, also im echten Geistigen, ohne Dogmen und Strukturen, gibt es keine Zeit! Zeit ist ein Konstrukt, eine Illusion, die notwendig ist, um unser Spiel in der Dualität zu spielen. Aber eben nur in der Dualität! Also nur und ausschließlich in der materiellen Welt.

 

Ich bin viele – jetzt!

Wie sieht denn die Realität aus? Nun, jeder Mensch, der aktuell auf dieser schönen Erde lebt, hat unzählige Leben in allen möglichen Lebenszeiten und -situationen. Es gibt hier auch derzeit nur so genannte „alte“ Seelen; das ist also kein Attribut, mit dem sich einige Wenige hervorheben dürfen. Aus geistiger Sicht finden nämlich all diese Leben zeitgleich statt und es spielt keine Rolle, ob wir nun von einer Existenz im Jahre 1780 oder im Jahre 2225 sprechen. In all diesen Leben ist der Mensch, der sie lebt, nicht etwa ein vergangenes oder zukünftiges Ich der Jetzt-Persönlichkeit; nein, in all diesen Leben ist der Mensch ein vollkommen eigenständiges Individuum, welches in jenem Leben die gewünschten oder notwendigen Erfahrungen macht. Und es gehört nicht zum Plan des jeweiligen Individuums, Karma anzuhäufen, um gezwungen zu sein, es in einem „späteren“ Leben wieder ­abzubauen. Ist auch schwer möglich, wenn man bedenkt, dass alle diese ­Leben jetzt stattfinden. In einem Jetzt, das für den menschlich beschränkten Verstand zugegebenermaßen schwer vorstellbar ist. Um es auf einen ein­fachen Nenner zu bringen: Wie kann ich „Karma“ aufbauen, wenn ich im Jetzt sowohl der Henker bin, der Menschen ihrer fraglicherweise „gerechten“ Strafe zuführt, und ebenso im Jetzt der Heiler bin, der Arzt, der hingebungs­volle Retter und selbstlose Helfer???

 

Keine Schuld, nur unbewusste Wahl

Viele Esoteriker, auch und gerade Anhänger der Philosophie des Karmas, sprechen immer wieder vom Ausgleichsprinzip und meinen damit fälschlicherweise meist eben jenes missverständliche Karmaprinzip. Wenn man es genau betrachtet, dann meint das Ausgleichs­prinzip, dass das, was ich jetzt tue oder nicht tue, an einer anderen Stelle im Universum einen Gegenpol, einen Ausgleich erfährt. Dies kann man als universelles Gesetz ansehen. Wenn man diesen Gedanken nun in der Tiefe beleuchtet, dann kommt man zu dem Schluss, dass dieses Ausgleichsprinzip sowohl im zeitlichen Jetzt, in dem sogenannten Hier und Jetzt, als auch im übergeordneten geistigen Jetzt seine Gültigkeit hat.

Kreiere ich also aus meinem Menschsein und der damit verbundenen menschlichen Polarität eine Situation der Schuld, des Hasses oder auch der Liebe, ist der Ausgleichsaspekt im Universum bereits vorhanden. Das heißt, der Augenblick, in dem ich eine Schuld generiere, existiert als Möglichkeit bereits, noch bevor ich mich dafür entschieden habe, denn alles ist jetzt! Und wenn alles jetzt ist, ist es nicht eine Schuld, sondern eine Wahl. Ich entscheide mich, unbewusst, für einen Augenblick, ein Jetzt, und generiere damit in der Zeitlinie Konsequenzen. In der geistigen Ebene sind diese Konsequenzen bereits vorhanden.

 

Geistiger und persönlicher ­Blickwinkel

Die, die bis hierher unsere Worte gelesen haben, werden sich nun unweigerlich die Frage stellen: Ja, aber, dann ist es doch egal, was ich tue, denn es gibt immer einen Ausgleich! Selbst dann, wenn ich etwas Gutes tue, passiert zum Ausgleich irgendwo etwas Negatives …
Die Frage hat ihre Berechtigung und gleichzeitig einen kleinen Fehler. Der Fehler ist der Standpunkt, aus dem ich die Sache betrachte. Aus einer geistigen Ebene heraus ist es „egal“, denn alles, was wir in unserem Menschsein erleben, ist Erfahrung, ist aus geistiger Sicht völlig wertfrei. Erst in der Polarität, in der wir aufgrund unserer menschlichen Betrachtungsweise werten in Gut und Schlecht, einteilen in Schwarz und Weiß, ist es nicht egal. Denn als Mensch bin ich gebunden an die Zeit. Als Mensch bin ich Emotionen unterworfen, empfinde Glück und Leid, wobei ich natürlich versuche, das eine zu bekommen und das andere zu vermeiden.

Es gibt also immer zwei Betrachtungsblickwinkel, den menschlichen und den geistigen. Das muss bei der Frage nach dem Ausgleich berücksichtigt werden, sonst kann eine Antwort nicht verständlich sein. Im Laufe der Jahrtausende sind auf der Suche nach Antworten auf unsere Existenz immer wieder neue Modelle entstanden, die zu erklären versuchen, was denn nun die Wirklichkeit ist. Sie sind der Versuch, etwas zu verstehen, was mit dem Verstand nicht verstanden werden kann. Was wirklich ist, kann letztlich nur durch eigenes Erleben erfahr-,  begreif- und spürbar gemacht werden.

Betrachtet man es allerdings ganz simpel, gibt es außerhalb der Zeit nur einen einzigen Zustand: Diesen Zustand nennen wir „das geistige Jetzt“. Dort gibt es keine Vergangenheit, keine Zukunft, sondern nur diesen Brennpunkt, diesen Fokus des Bewusstseins auf einen Augenblick. Damit auch kein Karma. Denn Karma und die Idee des Karmas orientiert sich an einer linearen Zeitschiene bestehend aus Sekunden, Minuten, Stunden, Tagen …

Die Betrachtungsweise eines allgegenwärtigen Jetzt führt uns unweigerlich in die Freiheit, unseren Fokus selbst zu wählen – in jedem Augenblick. Denn unser Leben wird nicht bestimmt von Schicksal oder Karma, es wird nur von einem einzigen Wesen bestimmt: uns selbst!


Abb: © Rido – Fotolia.com

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31.8. bis 7.9.2013
Kosten: 839 €
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2 Responses

  1. Stephan

    Hallo Daniela,

    danke für den interessanten Artikel!
    Auch ich als Physikstudent habe mich schon viel mit der Relativitätstheorie und ihren Folgen beschäftigt. Zum Beispiel, dass es keine universelle Gleichzeitigkeit gibt, und somit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft praktisch ein sind.

    Eine Sache hat mich jedoch verwundert:
    Du sprichst von „Eigenverantwortung und dem freien Willen“.
    Außerdem schreibst du, wir könnten unseren Fokus in jedem Moment wählen und dass nur wir selbst unser Schicksal bestimmen.

    Wahrscheinlich kannst du dir schon denken, was ich jetzt frage.
    Inwiefern kann ich den irgendetwas wählen, wenn mein „zukünftiges“ Ich schon existiert. Scheint ja eher so, als wäre alles festgelegt.
    Habe ich also nur die Illusion als könnte ich wählen?
    Ich meine es gibt ja im Endeffekt nur eine Realität, die sich manifestiert.

    Ich danke dir sehr,
    Stephan

    Antworten
    • Sonja Sophie
      Die Qual der Wahl

      Lieber Stephan,
      dein Beitrag ist schon etwas her – oder geistig betrachtet auch nicht ^.-
      Vielleicht hast du deine Antwort schon gefunden. Zum Beispiel in der Quantenphysik.
      Alles ist Energie, alles ist gleichzeitig und wir wählen, worauf, wir unser Bewusstsein lenken und wie wir das, was wir wahrnehmen, beurteilen (dank freiem Willen).
      Mit diesem Bewusstsein schaffen wir uns unsere persönliche Matrix der Illusionen oder eben auch nicht. Es ist vielleicht ein bisschen wie mit Schrödingers Katze, solange wir nicht in die Kiste schauen, wissen wir es nicht …
      Ich hoffe, ich konnte damit noch einen kleinen Beitrag leisten.
      Herzlich
      Sonja Sophie

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