Homöopathische Antworten am Puls der Zeit

von Werner Baumeister

Homöopathische Geburt, Dritter Schritt: Vernix caseosa, die Käseschmiere

Die Würgeschlangen haben uns homöopathisch den Weg durch den Geburtskanal frei gemacht (SEIN 10/15).
Die Skorpione haben uns bei der Geburt in eine neue Lebendigkeit geholfen (SEIN 11/15).
Jetzt sind wir draußen im neuen Raum.
Was bietet sich da homöopathisch mehr an als die Information von Vernix caseosa, auch Käse- oder Fruchtschmiere genannt? Dieser weißliche antibakterielle Hautüberzug schützt schon den Fetus im Fruchtwasser und dann auch das Neugeborene vor Infektionen. Vernix ist damit Teil eines Abwehrsystems, das nach der Geburt nicht oder nur schonend entfernt werden sollte. Homöopathisch gibt sie uns Sicherheit in allen späteren Lebenssituationen, wo wir uns genauso fühlen wie bei der Geburt – nackt, überempfindlich und überwältigt von dem, was da von uns verlangt wird.

Ich selbst war verblüfft, wie Vernix C 30 innerhalb von Stunden eine düstere Schwere und das Gefühl, dass mir alles zuviel wird, in wohliges Vertrauen verwandelte. Ich war total entspannt und fühlte mich wie ein gut eingepacktes Baby – und das war auch für andere sichtbar: „Du hast noch nie so gestrahlt und so entspannt ausgesehen!“ Dieselben unerfreulichen Nachrichten, die mich vorher tagelang beunruhigt hatten, konnten mich auf einmal nicht mehr aus der Ruhe bringen. Es gab dafür einfach keinen Rezeptor mehr. Wenn die homöopathische Information von Vernix so kraftvoll wirkt, dann drängt sich die Frage auf: Was wurde uns vorenthalten, wenn diese Schicht gleich nach der Geburt entfernt wurde? Denn wischt man sie bei uns als Neugeborenen nicht gleich weg, wird sie von der Haut absorbiert und schützt uns, weil Vitamin-K-reich, vor Hirnblutungen! Heute weiß man das, aber vielen von uns wurde dieser erste eigene Schutzmantel zu Beginn unserer Lebensreise entfernt (Vernix-Leitsymptom: diverse Hautprobleme).

Zu dünnhäutig

Ein typischer Vernix-Fall aus meiner homöopathischen Praxis ist der eines Klienten, der beruflich mit Flüchtlingen arbeitet:

„Ich will helfen, meinen Beruf gut machen, aber die momentane Anforderung überrollt mich. Ich nehme das alles in mich rein und kann nachts nicht schlafen, weil ich über die Probleme bestimmter Flüchtlinge nachdenken muss. Ich stehe dauernd unter Strom, und der Gedanke, mich darin noch mehr zu verlieren, führt immer häufiger zu Panikattacken. Ich habe Angst, jedesmal von dieser Welle mitgerissen zu werden. Meine Beine und Hände sind geschwollen und fühlen sich gestaut an. Was ich mir in dieser Situation wünsche, ist ein Paket aus Kraft und Sicherheit. Man muss ja für diese Arbeit dünnhäutig sein, aber eben nicht zu dünn.“

Ein weiteres charakteristisches Klienten-Feedback für die homöopathische Vernix-Dynamik zeigt wiederum ein Abgrenzungsthema:

„Ich habe das Gefühl, überflutet zu werden. Meine Gefühle verschmelzen mit den Gefühlen anderer, so dass ich sie irgendwann nicht mehr von den eigenen unterscheiden kann. Kontakt mit anderen fühlt sich für mich an wie überwältigt werden von der Außenwelt. Ich reibe mich förmlich wund an den Problemen anderer. Das von außen Eindringende empfinde ich mehr und mehr als bedrohlich und fühle mich dem nicht mehr gewachsen. An einem bestimmten Punkt spüre ich mich dann selbst nicht mehr und bin zu überfordert, um noch in Kontakt mit der Umwelt zu bleiben. Ich habe ein immer stärkeres Bedürfnis, weniger durchlässig zu sein. Gleichzeitig befürchte ich, für dieses Dichtmachen einen hohen Preis zu zahlen. Denn indem ich meine Sensibilität verliere, verliere ich den Kontakt zu meinen eigenen Gefühlen und den Anschluss an das Leben überhaupt.“

Das nachträgliche homöopathische Geschenk von Vernix ist „ein Paket aus Kraft UND! Sensibilität!“ Es vermittelt ein angenehmes Empfinden von Sicherheit und Vertrauen, das uns hilft, ein Gefühl für so etwas wie die eigene Identität zu erhalten: Wo höre ich auf und wo fängt der Andere an? Ein Mittel, das uns für andere öffnet, aber aus der Stärke einer eigenen Mitte und Identität heraus!

Homöopathischer Themenbereich Muttermittel

Fühle ich mich hier in der Welt sicher genug, um so, wie ich eigentlich bin, zum Vorschein zu kommen und meine Bestimmung zu verwirklichen? Wie soll ich mich mit anderen verbinden, wenn ich kein Gefühl dafür habe, wer ich selbst bin? Gemeinsames Ziel aller homöopathischen Muttermittel ist es, mit einem tieferen Gefühl von Sicherheit und Kontakt zu sich selbst den Weg in dieser Welt weiterzugehen. Diese Muttermittel vermitteln uns die Sicherheit, die wir brauchen, um authentischer zum Vorschein zu kommen:
Vernix, Fruchtwasser, Plazenta, Nabelschnur, Folliculinum und Muttermilch.

 

Schlagworte (mit Links zu weiteren Artikeln von Werner Baumeister):
Homöopathie  – MutterleibFruchtwasserGeburtSicherheitVertrauenSchutzHautAngstÜberforderung

 

Werner Baumeister

ist Arzt und bietet individuelle homöopathische Begleitung an.

30 Jahre Erfahrung in eigener Praxis in Berlin.

Einzeltermine nach Vereinbarung, Behandlungstermine zum Thema des Artikels jederzeit möglich.

Information zu aktuellen Workshops immer auf der Seite „Homöopathie am Puls der Zeit

(mit Themenregister aller Artikel) sowie unter Tel.: 0172 – 391 25 85 .

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Die homöopathischen Arzneibilder von Werner Baumeister verstehen sich immer auch

als homöopathischer Spiegel aktuellen Zeitgeschehens.

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