Im Volksmund hat sie viele Namen: sie wird Brennkraut, Blitzkerze, Donnerkerze, Fackelblume, Frauenkerze, Goldblume, Himmelsbrand, Kerzenkraut, Marienkerze, Neunmannskraft, Schafschwanz, Unholdkerze, Wetterkraut, Wollkraut und Zottich genannt.

Für mich ist ihr schönster Name die Königskerze. Sie wächst gerade und stolz, kann bis zu 3 Meter hoch werden und königlich ja majestätisch ist ihre Erscheinung und Ausstrahlung.

 

Botanisches und Aussehen

Ursprünglich kommt sie aus Mittel-, Ost- und Südeuropa. Inzwischen finden wir sie auch in Äthiopien, Kleinasien und Nordafrika.
Die Königskerze gehört zur Familie der Braunwurzgewächse und ist mit weltweit 350 Arten eine äußerst artenreiche Gattung.
Im ersten Jahr erscheint eine Blattrosette mit stark behaarten und derben Blättern. Im zweiten Jahr wächst daraus ein kräftiger, ebenfalls wollig behaarter Stängel, der eine Höhe von eins bis drei Metern erreichten kann. Der Stängel trägt sitzende herablaufende Blätter und die langen rutenförmigen Blütenstände. Die Blüten leuchten gelb und erblühen nicht alle auf einmal. Täglich öffnen sich ein paar von ihnen, beginnend von der Spitze.

Die Goldblume bevorzugt sonnige Plätze.

Mythisches und Geschichte

Auch Frauenkerze genannt, ist sie eine uralte Heilpflanze, die bereits die Germanen zur Sonnenwende verehrten.
Um sich vor bösen Geistern und Dämonen zu schützen, wurde sie verräuchert. Noch immer gilt sie als Symbol für ein langes erfülltes Leben.

Es heißt, Amulette aus ihrer Wurzel am Körper getragen, schützen vor bösen Kräften und Unholden.
Die Bauern schätzten die kleinblütige Königskerze als Wetterpflanze. Sind die Blätter am Boden der Blattrosette dicht, so wird es Schnee vor Weihnachten geben. Wenn dagegen die Blätter im oberen Teil üppig wachsen, schneit es erst zum Jahresanfang. Anhand der Blütenspitze wurde vorausgesagt, wie das Wetter wird: neigt sie sich nach Osten, gibt es schönes Wetter, neigt sie sich nach Westen, wird das Wetter schlecht.

Die Königskerze bildet den Mittelpunkt des Kräuterbuschens oder Kräuterwisch oder Würzbüschel, der an Maria Himmelfahrt am 15.August in Bayern geweiht wird.

„Der stolze Rachenblütler gilt als Zepter der Mutter Gottes. Wunden und Geschwüre würden sofort heilen, heisst es, wenn man sie mit dem ährenartigen gelben Blütenstand berührt und dabei den Segensspruch spricht : Unsere Liebe Frau geht über Land/ Und hat den Himmelsbrand in ihrer Hand!“ Wolf-Dieter Storl aus Pflanzendevas – Die Göttin und ihre Pflanzenengel

 

Persönliches

Vor drei Jahren ist die Königskerze in meinem wilden Garten aufgetaucht. Inzwischen wächst sie üppig und an mehreren Stellen, teilweise stehen die Pflanzen zu dritt zusammen.

Als ich sie in 2007 das erste Mal so nah bei mir wahrgenommen habe, spürte ich die Botschaft, die sie mir seitdem zukommen lässt: „Du bist die Königin in Deinem Leben. Du entscheidest, was in Deinem Reich passiert, und wer in Deinem Palast, in Deinem Garten zu Gast sein darf. Lebe und tanze und freue Dich königlich.“

Außerdem pflücke ich die Blüten, lege sie in Olivenöl ein und stelle das Glas auf das Fensterbrett in die Sonne. Nach 6 Wochen seihe ich die Blüten ab und nun habe ich ein wunderbares Schmerzmittel für Ohrenschmerzen, die durch Zugluft, Stress und Überanstrengung verursacht werden.

 

 

 

Über den Autor

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Vegetarisches Catering und Wildpflanzen

Lebt seit 17 Jahren vegetarisch. Seit 14 beschäftigt sie sich intensiv mit den Wildpflanzen, ging bei einer Heilpraktikerin in die Lehre, studiert die Wilden Grünen an ihren natürlichen Standorten und verwendet sie für die Zubereitung von Speisen, Herstellung von Tees, Salben, Ölen, Tinkturen und für Dekorationen. Seit 4 Jahren leitet sie Kurse zum Thema „Vegetarisch Kochen / Kochen mit Wildpflanze“ und bietet Exkursionen und Workshops zu den Wildpflanzen an.

Verkauf von Kardentinktur und vielen anderen Produkten aus/mit Wildpflanzen.

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Aktuelle Termine siehe www.wildkraeuter-catering.de

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