„Die Frage ist nicht mehr, ob der Zusammenbruch kommt – sondern wie wir danach leben werden“, meint Johannes Heimrath. Sein Buch „Die Post-Kollaps-Gesellschaft“ dreht sich deshalb ganz um die Frage, wie eine Welt nach dem Zusammenbruch aussehen könnte und welche Weichen wir jetzt stellen können und sollten.

Leben nach dem Zusammenbruch

Die Post-Kollaps-Gesellschaft ist sicher kein bequemes Buch – aber ein inspirierendes und auch ein herzliches. Es ist ein Buch, das den Zeitgeist genau trifft, womöglich ohne das der Zeitgeist viel davon mitbekommen wird. Denn wer mag sich im vielbeschworenen 2012 schon den Kollaps vorstellen? Geschweige denn, was danach kommen könnte?

Ohne in Untergangszenarien zu schwelgen und mit ruhiger Stimme wird von diesem Kollaps erzählt. Das Buch räumt auf mit Verdrängungsmechanismen, Wunschdenken und Realitätsverweigerung, ermahnt zu einem realistischen Blick auf die Gegenwart und dazu, wirklich den Gedanken zuzulassen, dass die alten Strukturen nicht auf lebensfördernde Weise verbessert werden können – und was das ganz konkret für uns alle bedeuten könnte.

Mit durchdringendem Blick enttarnt Heimrath auf diesem Weg auch viele der vermeintlich nachhaltigen und fortschrittlichen Ideen, wie etwa das Bedingungslose Grundeinkommen oder einen New Green Deal oder ein neues Wirtschaftssystem, als ein bloß illusionäres „Weiter-so“ mit leicht anderem Anstrich, und macht so den Weg frei für eine neue Utopie, die keine Fortsetzung, sondern ein wirklicher, geerdeter Neubeginn sein soll.

Die Botschaft: Es gibt wenig Hoffnung, aber es gibt Hoffnung. Doch wir sollten uns keine falschen Hoffnungen machen.

 

Der Kollaps ist unausweichlich

„Aktuelle Studien zu praktisch allen Lebensbereichen legen den Schluss nahe, dass ein Kollaps der gegenwärtigen Zivilisation nicht mehr aufzuhalten ist“, – so beginnt schon der Klappentext des Buches. Und auch wenn die weltweite Öffentlichkeit diesen Umstand weitestgehend erfolgreich zu verdrängen scheint, so hat Heimrath damit recht. Es gibt derzeit tatsächlich kaum Grund zu der Annahme, dass dieses System irgendetwas anderes tun könnte, als zusammenbrechen. Und wenn wir einen kritischen Blick wagen, dann ist es vielleicht schon zusammengebrochen.

Ungefähr 2,5 Erden bräuchten wir, um unseren Lebensstandart aufrecht zu erhalten – und die Inder und Chinesen haben gerade erst begonnen, diesen zu kopieren. Egal ob wir den Klimawandel, die Umweltzerstörung, die Finanzkrise, die soziale Krise, die Verknappung aller Ressourcen (Peak Oil und Peak Everything) oder sich zuspitzende internationale Konflikte nehmen – ein „Weiter-wie-bisher“ ist keine besonders realistische Option, schon gar nicht auf längere Sicht.

Der Kollaps ist nötig

Selbst bei den Menschen, bei denen sich diese Einsicht durchgesetzt hat, hat sie sich meistens eigentlich doch nicht durchgesetzt. Entweder ein spiritueller „Quantensprung des Bewusstseins“ oder eine noch neuere, noch grünere technologische Revolution werden uns schon noch retten, so hoffen viele eine Zukunft herbei, in der alles besser aber auch alles verdächtig ähnlich ist. Alles andere ist schwarzmalerisch, pessimistisch, apokalyptisch und irgendwie unspirituell.

Es ist auch niemandem zu verübeln, denn den Gegenpart besetzen in verschiedenen Ausformungen religiös anmutende Phantasien einer reinigenden Apokalypse, welche „die Bösen“ vernichtet und damit für „die Guten“ einen Aufstieg oder eine neue Erde ermöglicht.

Es ist schwierig, in einer solchen Atmosphäre eine unaufgeregte Position zu formulieren. Die radikale Einsicht Heimraths ist: „Nur ein Zusammenbruch des derzeit dominierenden Zivilisationsmodells, der so viele seiner technischen, ökonomischen und politischen Stützen mitsamt ihrer theoretischen Begründungen pulverisiert, dass es nicht wieder in gleicher Art aufgebaut und „wiedergeboren“ werden kann, kann die nötige Energie für einen fundamentalen Neuanfang liefern.“

Das klingt nach einem herbeigesehnten Weltuntergang, ist es aber eben nicht: Heimrath versucht geduldig und fundiert verständlich zu machen, welche faktischen Entwicklungen und psychologischen Gegebenheiten für ihn diesen Schluss nahelegen. Und immer wieder betont er auch, welche Chance sich hier bietet, für einen positiven Wandel zu einer „enkeltauglichen Welt“.

Nur wenn wir der Realität wirklich furchtlos ins Gesicht sehen, uns selbst wirklich mit der Gegenwart verbinden und erkennen, wie sie ein Teil von uns und wie wir ein Teil von ihr sind, nur dann kann die innere Freiheit entstehen, etwas wirklich Neues zu erträumen – so könnte man Heimrath deuten. Solange unsere Ängste sich an illusionäre Hoffnungen klammern, solange bleibt unser Bewusstsein im alten Paradigma gefangen und wird nicht über dessen Tellerrand hinausträumen können.

Drei Szenarien für den Kollaps

Das der Kollaps also kommt, steht für Heimrath fest. Wie das geschieht und was dann passiert allerdings nicht. Er entwirft drei Szenarien, die weniger prophetisch als vielmehr modellhaft zu verstehen sind:

1. Schrecken ohne Ende
Die Krise beschleunigt sich und durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren kommt es zu einem raschen Totalzusammenbruch. Es gibt keine öffentliche Ordnung und keine Zivilgesellschaft mehr. Reiche Eliten sichern sich mit Privatarmeen auf High-Tech-Inseln ihr eigenes Überleben und errichten faschistische Privatstaaten mit striktem Militarismus.

Wahrscheinlichkeit: 85 Prozent

2. Langsames Siechtum
Die Eliten sichern sich die Ressourcen, fusionieren mit den Staaten und sorgen in den ehemaligen Industrieländern für einen ökologisch vertretbaren Mindestlebensstandart. Die Dritte Welt wird fallengelassen, die reichen Nationen schotten sich militärisch ab. Mit grünen Technologien und einem Grundeinkommen tritt die westliche Welt in eine Art Öko-Diktatur ein.

Wahrscheinlichkeit: 14 Prozent

3. Eine enkeltaugliche Welt entsteht

Der Kollaps führt zu einem Umdenken, die Ideen und Träume von einer lebensfördernden Welt werden von einer kritischen Masse aufgenommen und setzen sich durch. Aus den Keimzellen der Graswurzelbewegungen der letzten 40 Jahre entsteht das neue Gesellschaftsmodell der „Commonie“.

Wahrscheinlichkeit: 1 Prozent

 

Klick auf das Bild zum Vergrößern!

 

Hoffnung?

Wie leicht zu ersehen ist, stehen in Heimraths Augen die Chancen derzeit schlecht für ein goldenes Zeitalter. Seine Prozentangaben, so betont er, seien rein gefühlte Werte und haben weder wissenschaftlichen noch prophetischen Charakter. Auch betont er, dass Szenario 2 beinahe unweigerlich irgendwann in Szenario 1 münden müsse, so dass dieses für ihn persönlich eine enorme Wahrscheinlichkeit habe.

So wie die Weichen derzeit gestellt sind, sieht es also wenig rosig aus. Aber gerade darum sei es jetzt um so wichtiger, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass auch Szenario drei immerhin eine Wahrscheinlichkeit sei, eine Möglichkeit, welche die Menschheit, vielleicht aber zumindest kleine Gruppen versuchen sollten zu ergreifen.

Erstmal aber müssen wir lernen, sie überhaupt denken zu können. Warum und wie uns das Schwierigkeiten bereitet, erklärt Heimrath an vielen Beispielen und in einem langen Dialog. Eine der größten Schwierigkeiten besteht aber wohl darin, den Gedanken der westlichen Zivilisation insgesamt aufzugeben und dabei etwas anderes zu empfinden, als eine Rückkehr in die Steinzeit. Der Glaube an Fortschritt durch immer mehr, immer bessere Technik, immer größeren Wohlstand und immer mehr Bequemlichkeit ist tief verwurzelt. Der Gedanke, dass wir mit viel weniger vielleicht viel besser leben würden, leuchtet den meisten Menschen nicht ein – selbst wenn sie erkennen, dass wir mit weniger werden leben müssen, wollen wir nicht das Leben auf diesem Planeten insgesamt zerstören.

Commonie

Für seine positive Vision hat Heimrath den Namen Commonie geprägt, was sich aus dem englischen „Commons“, für Allgemeingüter oder Allmende ableitet.

Die Idee der Gemeingüter ist denn auch der tragende Gedanke dieser Vision:

„Gehört in der Commonie allen alles? Oder nur das, was alle nutzen? Ich fühle das elementarer: In der Commonie würde primär alles sich selbst gehören. Das würde aus bisherigen Objekten, über die der Homo industrialis sich anmaßt, räuberisch zu verfügen – Boden, Pflanzen, Tiere, Kinder, Arbeitskräfte, Dinge, Wasser, Luft – Subjekte machen: Träger und Präger je eigener Rechte. […] Das, was im Kapitalismus als Eigentum gilt, wäre in der Commonie mit einem umgekehrten Vektor versehen: Nicht ich mache etwas zu meinem Besitz, sondern ich gehöre mit allem, was mir eigen ist, dem Leben als Ganzem, der menschlichen und der mehr-als-menschlichen Naturwelt als Eigentum an.“

In der Commonie wird in der Vision Heimraths nicht „gewirtschaftet“, sondern „gemeinschaftet“ – das Schenken ist der Ausgangs- und Bezugspunkt. Die Empathie wäre in dieser Gesellschaft Grundlage des Zusammenlebens, das Konsensprinzip Grundlage von Entscheidungen.

Heimrath betont, wie tiefgreifend wir unser Bewusstsein unser Denken ändern müssen, um so eine Welt überhaupt denken zu können. Dies führt Heimrath auch zu einem Plädoyer für die Entwicklung einer neuen Sprachwirklichkeit und das bewusste Umdeuten von Metaphern, die unsere heutige Kultur bestimmen.

Was kann man tun?

Heimraths Buch ist gewiss kein Ratgeber, vielmehr ein Anstoß-Geber, der immer wieder ermutigt, selbst Schlüsse zu ziehen, ganz bei sich zu bleiben und das Neue zu träumen. Ein paar Ratschläge hat er aber doch:

„Es genügt nicht, eine bloß bessere Welt haben zu wollen. Es geht um eine gute Welt. […] Antworten […] findet nur, wer den gedanklichen Versuch unternimmt – denn körperlich ist es unmöglich – sich außerhalb des Systems zu begeben und sich eine Welt vorzustellen, die alle bekannten Fehler der gegenwärtigen Zivilisation vermeidet.“

Zu diesem Versuch gibt dieses Buch reichlich Anstoß und Gelegenheit. Gerade das Szenario eines totalen Zusammenbruchs macht auf heilsame Weise den Weg frei, neu zu denken, unabhängig von dem, was ist, was war und was wir hoffen – und stattdessen hineinzulauschen in das eigene Herz.

Und es braucht niemand auf einen Kollaps warten, denn erstens hat der schon begonnen und zweitens können wir das auch:

„Nachdem Sie erkannt haben, dass Sie das gegenwärtige System zu zerstörerischem Verhalten zwingt[…], wenn sie erkennen, dass sie dieses Verhalten schnellstmöglich beenden müssen und Sie das nicht mehr in Ruhe lässt, besprechen Sie sich, mit ihrem Familien- und nächstem Freundeskreis, um Wege zu finden, Ihr Gefühl des Nicht-mehr-weiter-so mit ihrer Lebenswirklichkeit in Übereinstimmung zu bringen, Schritt für Schritt, eines nach dem anderen, beharrlich und unablässig, privat und öffentlich, der Gefahr trotzend, verlacht, angefeindet und ausgegrenzt zu werden.[…]

Bleiben Sie strikt bei sich. Vertrauen Sie dem, was Sie als gesunden Menschenverstand empfinden. Werden sie also einerseits radikal – im Wortsinn, an die „radix“, die Wurzel gehend. Beenden Sie, was Sie auf vernünftige Weise beenden können. Lassen Sie nicht mehr zu, was sie nicht wollen und worauf sie Einfluss haben. Kämpfen sie nicht gegen das, was sie nicht ändern können, aber werden sie nicht müde, es zu benennen und darauf hinzuweisen. Gehen sie bei allem an die Wurzel, halten Sie sich nicht mit Symptomen auf. Und betrachten sie das alles radikal humorvoll. […]

Machen Sie sich gemeinschaftsfähig.[…] Lernen sie ihr Bestes zu geben, ohne Lohn zu erwarten. Lernen Sie, zu schenken. Lernen Sie, in der Welt zu sein, ganz und gar und beenden sie den angelernten Widerstand gegen das Leben, wie es sich ihnen zeigt. Erinnern sie sich daran, weshalb Sie hier sind.“

 

Mehr Artikel zum Thema

Der natürliche Fluss: Rückkehr in den Garten Eden

Peak Everything – Uns geht der Stoff aus

Wohlstand ohne Wachstum

 

Buch

Johannes Heimrath

Die Post-Kollaps-Gesellschaft

Wie wir mit viel weniger viel besser leben werden –
und wie wir uns heute schon darauf vorbereiten können

Gebunden mit Schutzumschlag
336 Seiten,

ISBN 978-3-942166-78-2
September 2012

Scorpio Verlag

 

 

17 Responses

  1. Hubertus Hauger

    Ich stimme denen zu, die sagen, daß der Gipfel der Ölförderung 2005 erreicht war. Wir befinden uns jetzt auf einem stagnierenden Plateau. In den nächsten Jahren findet das ettappenweise Wegbrechen von Material und Energieförderung statt. In dieser Zeit löst sich die globale Wirtschaft auf.

    Einzig daß die Mehrheit das nicht wahrnimmt.

    Zum einem, ist diese Entwicklung nicht wünschenswert. Darum wird sie kurerhand ignoriert. Pure Selbsttäuschung, gesellschaftsweit. So muß man das Verstörende nicht wahrnehmen. Wird auch kognitive Dissonanz genannt.

    Zum Anderen, weil dem Anderen die Schuld zuschieben ein unwiderstehliches Bedürfnis von uns Menschen ist. Purer Selbstschutz der von Schuldgefühlen geplagten Menschen. Leider absolut irreführend!

    Die simple Wahrheit ist, die Schatzkammern der für unseren fetten Wohlstand nötigen Materialien und Energien leeren sich. Zank, Raub und Lüge sind die Zeichen. Immer nach dem Motto; „Das Opfer ist der Schuldige!“

    Antworten
  2. Aquarius

    @ Steffen, sicherlich hast Du recht. Es wird viel getan und Viele tun was, darauf kommt es an, ob im Kleinen oder Großen. Meine Kommentare beziehen sich auf Gefahren, die anstehen und z.T. schon da sind.
    @ …
    ein Wiedererstehen der NS-Zeit sehe ich so auch nicht, es könnte allerdings ein Trugschluss sein, etwas Kommendes mit etwas Vergangenem zu vergleichen. Die zukünftige EU-Diktatur-Bürokraten werden von globalen Finanzoligarchen gesteuert. Die Überwachung in allen Bereichen des privaten Lebens wird vorangetrieben, Presse- und Meinungsfreiheiten werden eingeschränkt, Verdächtige werden auf unbestimmte Zeit in privaten Gefängnissen von privaten Sicherheitsfirmen bewacht. – Das geschieht mittlerweile in den USA bereits, Obama hat vor kurzem dieses Gesetz unterzeichnet.
    Ich bin eher ein positiver Mensch, was man hier wahrscheinlich nicht erkennt. Trotzallem mache ich mir Gedanken über diese Entwicklung, da ich viel mit Kindern zu tun habe.
    Kristinas Kommentar vom 24.11.2012 zeigt im Falle Mollath was hier geschieht, und wer denkt, das sei ein Einzelfall, der täuscht sich. Ich komme aus Süddeutschland und wir in unserer Gegend hatten circa 700 Jahre eine demokratische Struktur (es gab sogar Frauenwahlrecht) bis die Pfaffen kamen und meine Vorfahren zu Sklaven machen wollten (Leibeigene). Das haben sich meine Ahnen nicht gefallen lassen und begannen 1727 einen 100-jährigen Widerstand, der allerdings und wie zu erwarten nicht gewonnen werden konnte. So sind wir Alle bis heute Sklaven, falls wir fremdbestimmt einer Arbeit nachgehen. Wie sagte der Freimaurer Goethe so treffend:“Niemand ist hoffnungsloser versklavt, als jene, die fälschlicherweise glauben, frei zu sein!“

    Ich danke Euch Allen für die Diskussion und wünsche Euch und mir eine friedfertige Zukunft!
    Aquarius

    Antworten
  3. Anonymous

    @Steffen
    Ich gebe Dir recht und sehe meine eigenen Kommentare rückblickend ziemlich kritisch, zumindest was den Tonfall angeht. Da ist mir mal wieder die Diskussionwut durchgegangen.
    Aber mir geht es andererseits immer mal wieder so, dass ich auch dem Bestehenden gute Seiten abgewinnen kann. Ich denke, wir sollten Augenmaß bewahren.

    Antworten
  4. Steffen

    Nachdem ich die untenstehenden Kommentare gelesen habe, bleibt das Gefühl des Kampfes bei mir vorherrschend. Das Problem aller fortschrittlichen Bewegungen der Vergangenheit war immer wieder die Abspaltung bzw. der ewige Streit um den wahren Weg.
    Lasst uns die Welt verändern, ohne dabei recht haben zu wollen! Wir brauchen mehr Veränderung miteinander und weniger Urteile übereinander. Auch J.Heimraths Buch ist nur einer von vielen Sichtweisen, allerdings weiß ich von ihm das er nicht nur schreibt, sondern sehr viel tut und aktiv schon seit Jahrzehnten unterwegs ist, um die Welt zu verändern.
    Es geht meines Erachtens darum, etwas zu tun und sich für etwas einzusetzen und sich nicht nur in Debatten zu verzetteln und Krieg zu führen, den Krieg der Meinungen.
    Also ich wünsche mir weniger Recht haben wollen und mehr Rechtes tun in dieser Welt!

    Antworten
  5. Anonymous

    @Aquarius
    Das Aufzählen von Mißständen, die z.T. sicher bedauernswert sind, aber nichts miteinander zu tun haben, ist kein Argument. Auch das Beschwören der Apokalyse ist kein Argument. Völlig absurd finde ich dann noch den Verweis auf das 3. Reich. Nirgendwo ist auch nur in Ansätzen eine Bewegung zu sehen, die was Herrschaftswillen und Massenbasis angeht der NSDAP gliche.

    Ehrlich gesagt finde ich es absurd: Wir leben im besten und freiheitlichsten Staat, den es auf deutschem Boden je gab, und Sie sehen überall nur Bedrohungen.
    Wo ist Ihr Blick für das Positive?

    Antworten
  6. Aquarius

    @Oliver
    Wenn es für Sie Verschwörungstheorien sind, dass Draghi (EZB) für GoldmanSachs gearbeitet hat, die maßgeblich für die 2008 Finanzkrise verantwortlich waren, oder dass im Lissabon-Vertrag unter Art.2 die Todesstrafe wieder möglich gemacht wird, oder dass Impfungen eher kritisch zu bewerten sind (Aluminium), oder dass US-Truppen foltern, oder dass wir keinen Friedensvertrag haben, dann zeigt mir das, dass auch gebildete Menschen den Kopf in den Sand stecken und einfach über Tatsachen hinweggehen. Ich mache dies nicht!!! – Derzeit ist geplant, das Bargeld abzuschaffen. Das habe ich meinem Nachbarn (halte ich auch für intelligent) erzählt. Er fand das gut, da kann ihm kein Geld mehr geklaut werden, so einfach ist das. – Ich habe eine Doku gesehen, die einige Tage vor dem Ausbruch des 2.Weltkrieges gemacht wurde. Fröhliche Menschen am Wannsee und auf dem Ku´damm, so als wäre die Welt völlig in Ordnung! Wenn einer 1933 gesagt hat: „Das mit den Nazis, das nimmt ein böses Ende!“ Demjenigen wurde damals geantwortet:“Halt mal die Klappe und sei froh, dass es endlich wieder aufwärts geht.“
    Und zum Schluss: Derzeit wird in der EU sehr stark für die Privatisierung von Wasser gekämpft. Die Troika hat zunächst Portugal und Griechenland im Visier. Die Firmen Cola, Nestle und andere haben ein sehr großes Interesse am EU-Wasser, wer will es ihnen verdenken – Big Business! Dass privatisiertes Wasser auf kurz oder lang mit Chlor und Fluor imprägniert wird, das interessiert niemanden, außer so „Verschwörungstheoretiker“ wie mich!

    Grüße
    Michael Aquarius

    Antworten
  7. Conny

    @ Oliver und andere Sozialprediger

    Lies doch das Plädoyer von Henning Windhoff für die Sozialdeindustrialisierung.
    „Umverteilung: Das soziale Mammut“
    http://ef-magazin.de/2011/06/04/3024-umverteilung-das-soziale-mammut

    Hier ist der Konsens
    „(..) Laut Sozialbericht der Bundesregierung wurden im Jahr 2009 754 Milliarden €
    von Staat, Ländern und Kommunen für soziale Hilfen und Dienste ausgegeben.
    153 Milliarden € gab nur der Bund 2010 für Soziales aus. Das BIP in Deutschland lag 2009 bei 2,39 Billionen €.
    Man kann also getrost davon ausgehen, dass jährlich ein knappes Drittel aller erwirtschafteten Geldmittel in die Fürsorge gegenüber den bedürftigen Bürgern fließt. Na gut, vielleicht ist dies auch notwendig. Vielleicht klafft die Schere zwischen Arm und Reich mittlerweile so weit auseinander, dass es wirklich nur noch ein Hopp oder ein Topp gibt.
    Doch natürlich gibt es auf der Aktivseite der bundesstaatlichen Bilanz auch Zahlen über die Empfänger dieser Gelder. Laut „Spiegel“ leben 11.500.000 Menschen in Deutschland in Armut.
    754 Milliarden € werden auf 11 Millionen Menschen verteilt. Dies ergibt eine jährliche öffentlich-rechtliche Investition von 68.545 € pro Kopf. Würde man dieses Geld einfach als monatliche Auszahlung an die Menschen überweisen, erhielten sie jeweils ein stattliches Monatssalär von 5.700 €. Ich denke, auch mit 5.700 € pro Monat sollte es sich sehr gut Leben lassen.
    Aus meinem ganz subjektiven Verständnis heraus denke ich, dass 1.000 € pro Monat und Bürger genügen, um die wichtigsten Grundbedürfnisse zu befriedigen. Wenn ein Sozialarbeiter 2.500 € pro Monat für eine Vollzeitstelle erhält, kann er sich auch nicht beklagen. Geht man von diesen Zahlen aus, könnte man die jährlichen Sozialtransfers von Bund, Ländern und Kommunen auf 150 Milliarden € begrenzen. Dies würde eine Reduzierung der öffentlichen Leistungen um gute
    600 Milliarden € bzw. um fast 80% bedeuten.
    Selbst wenn jeder der 10 Millionen Hilfebedürftigen monatlich 1.000 € bekommen würde, würde dies die öffentliche Hand nur mit 120 Milliarden € im Jahr belasten. 600 Milliarden € werden pro Jahr von einem sozialen Mammut gefressen, das seinen Auftrag anscheinend nicht erfüllt, denn die Zahl der Hilfebedürftigen sinkt keinesfalls.
    Es ist also höchste Zeit, das Mammut zu erlegen und den notwendigen Bereich der sozialen Hilfe zu deindustrialisieren. Denn weniger wäre hier sehr viel mehr.“

    Antworten
  8. Oliver

    @Conny
    Gegenwärtig klafft die Schere zwischen Armen und Reichen in der Tat immer weiter auseinander. Es war aber nicht immer so. Der Sozialstaat schaffte es über mehrere Generationen, insbesondere aber in den Nachkriegsjahren den Unterschied kleiner werden zu lassen.
    Auch heute ist die Lage wesentlich besser als etwa im 19. Jh. oder gar davor. Ein Teil der Lösung könnte also darin bestehen, dass wir uns auf den Akteur besinnen, der das geschafft hat: den Sozialstaat. Immerhin wissen wir in etwa, wie man das politisch umsetzen kann.
    Die Utopien, die sonst zirkulieren (Kommunen, New Work, Schenken etc.), können wir ja trotzdem ausprobieren. Leider ist zu befürchten, dass die meisten davon nicht in größerem Maßstab funktionieren.

    Antworten
  9. Conny

    Ich glaube, dass wir uns unnötig im Kreis drehen.
    Was auch immer unter „Kollaps“ verstanden/verbreitet wird, es läuft immer und
    in jeder Generation nach dem selben Muster „Reiche immer reicher“.

    Schon in der Sprache wird der Menschen als „Arm“ (=Hand) reduziert, degradiert und konditioniert, dass er für den Wohlstand der „Reichen“ (=Macht) zu arbeiten hätte und die Arme/n für die Reichtümer billigst oder gar ohne Lohn einzusetzen sind und schließlich als Armee im Krieg zu opfern sind.

    Menschen müssen erkennen und widersprechen, dass sie niemals „Arme“ und niemals „Personal“ sind:.. www.youtube.com/watch?v=3b25B5gziaA

    Sonst wird es leider immer so weiter gehen auch wenn es Post-Kollaps-Gesellschaft geben soll:
    Reiche trotz Finanzkrise immer reicher
    www.sueddeutsche.de/wirtschaft/neuer-armuts-und-reichtumsbericht-der-bundesregierung-reiche-trotz-finanzkrise-immer-reicher-1.1470673
    Deutschlands Reiche werden immer reicher
    www.merkur-online.de/nachrichten/wirtschaft-finanzen/reiche-trotz-finanzkrise-immer-reicher-2508626.html
    Reiche trotz Finanzkrise immer reicher
    www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/reiche-trotz-finanzkrise-immer-reicher-26fe1-51ca-49-1264433.html
    Reiche Deutsche werden trotz Krise immer reicher
    www.welt.de/wirtschaft/article109289758/Reiche-Deutsche-werden-trotz-Krise-immer-reicher.html

    Antworten
  10. Oliver

    @Conny
    Dass da oben ein paar Bösewichter seien, die herrschen, während der Rest – die armen Opfer – gehorche, war schon immer eine grobe Vereinfachung. Diejenigen, die in unserer Gesellschaft herrschen, sind zugleich diejenigen, die mehr als irgendwer sonst der vorherrschenden Logik unseres Gesellschaftsystems gehorchen. Anders gesagt, die Stelle des Herrschers ist leer.
    @Aquarius
    Gibt es eine Verschwörungstheorie, die Sie auslassen? Ja, stimmt, die Weisen von Zion haben Sie zum Glück nicht erwähnt.

    Antworten
  11. Conny

    @ Michael Aquarius

    Schon Friedrich Schiller hat gesagt:
    „Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen“.

    Die „Sklaven“ sind teilweise selbst schuld und machen es dem Staat, den Beamten und den Politikern sehr leicht, indem sie ihre Stimme in der Wahl-Urne begraben,
    indem sie jede Arbeit und Erniedrigung erdulden und indem sie sich untereinander bekämpfen. Würden die Menschen solidarisch und würdevoll sein, hätte die „Obrigkeit“ gegen die „Sklaven“ keine Macht.

    Wir müssen erkennen, dass wir keine Personen sind sondern Menschen mit angeborenen Rechten. Darüber klärt Selim von Amasya bei Bewusst.tv auf.
    www.youtube.com/watch?v=3b25B5gziaA

    Antworten
  12. Michael Aquarius

    Seit 30 Jahren beschäftige ich mich mit Hintergründen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Ja, es sieht düster aus! – Todesstrafe und Schießbefehl bei Aufruhr im Lissabon-Vertrag, zunehmende totale Überwachung bis hin zu RFID-Chips, massenhafte Impfungen, illegale Kriege mit radioaktiven Substanzen, Folter, totale Ausbeutung von Menschen und Natur. Dass Drahtzieher beteiligt sind, ist mittlerweile keine Verschwörungstheorie mehr, sondern eher -praxis. – Wir leben in einer Zeit der totalen Verwirrung, die medial täglich auf uns einströmt. Das hat System! – Deutschland ist kein souveränes Land, wir sind Personal (Personal-Ausweis) der BRD-Finanz-Agentur GmbH und sind nach dem 2. Weltkrieg immer noch im Zustand des Waffenstillstandes; die Feindstaatenklausel ist immer noch Teil der UN-Charta. Goldman Sachs hat alle wichtigen Stellen der EU-Finanzwelt besetzt (z.B. Draghi bei der EZB). Immer wenn ich diese Themen anspreche, ecke ich an, da Menschen lieber was nettes hören wollen. – Die besten Sklaven sind die, die nicht merken, dass sie Sklaven sind. Es vollzieht sich in der westlichen Welt ein schleichender Wandel von der sog. Demokratie hin zu einem totalitären System. „Unser Vorbild USA“ ist bereits polizeistaatlich organisiert (Heimatschutz, Verhaftungen auf Verdacht, Guantanamo, 50 Millionen Lebensmittelmarkenempfänger usw.)
    Solange nicht mehr Menschen „Aufwachen“ sehe ich schwarz. Nun bin ich bald 60 Jahre alt und musste erkennen, dass die Devise „Kopf in den Sand stecken“ weit verbreitet ist oder anders gesagt: nichts hören, nichts sehen, nichts sagen!
    Gerade die Esoteriker, die davon ausgehen, dass uns Luftschiffe retten mögen oder dass ein Bewußtseinssprung alles richten wird, werden erkennen, dass sie einem Trugschluss erliegen. Hat sich schon mal ein Esoteriker gefragt, warum hier in Berlin die Esoterik-Messe im Logenhaus der Freimaurer stattfindet.
    Ich wünsche uns Allen von Herzen, dass wir bereit sind, den Tatsachen ins Auge zu blicken, uns zu informieren und diese Infos zu kommunizieren, darin sehe ich die einzige Chance.

    Michael Aquarius
    Der Drachentöter
    Be Emotional And Thought Let Eden See – BEATLES

    Antworten
  13. olli2308

    Je mehr ich mich mit dem Thema „Kollaps“ beschäftige, desto mehr neige ich dazu, den Thesen von Johannes Heimrath zuzustimmen. Wenn die Menschen so weitermachen wie bisher (und nichts spricht im Moment dafür, dass ein radikaler Wandel eintritt), dann wird spätestens im Jahr 2080 die 2,8 Grad Marke überschritten sein und ein sich selbst verstärkender Klimawandel einsetzen, der unumkehrbar ist. Dazu passend gibt es 2 interessante Bücher zu dem Thema: „Zivilisation in der Sackgasse“ (Prof. Franz Wuketits, 2012) und „2052 – der neue Bericht an den Club of Rome“ (Jorgen Randers, 2012)

    Antworten
  14. Kristina

    Es wird keine „Post-Kollapps-Gesellschaft“ geben, solange wir es kollektiv dulden, dass unschuldige Menschen sanktioniert, kriminalisiert und weggesperrt werden, wie z.B. Gustl Mollath.
    Laut den vielen Presseberichten wurde der Ingenieur Seit 7 Jahren „im Namen des Volkes“ (in unserem Namen) in der Psychiatrie eingesperrt, nachdem er eine Schwarzgeld-Affäre im Bankbereich angezeigt hatte.
    Jetzt kann sich jeder an der online-Petition beteiligen:
    „Rücktritt der Bayerischen Justizministerin und Aufnahme einer Untersuchung im Fall Mollath“
    https://www.openpetition.de/petition/online/ruecktritt-der-bayerischen-justizministerin-und-aufnahme-einer-untersuchung-im-fall-mollath

    Antworten
  15. WellenbeobachterHH

    Dass das Thema „Kollaps“ und „Post-Kollaps-Gesellschaft“ in dem Buch so offen diskutiert wird, ist sehr zu begrüßen. Diesem Buch werden sicher weitere folgen. Einige gibt es schon, z.B. „Freie Menschen in freien Vereinbarungen“ (Jörg Bergstedt, 2012) und „Eine glücklichere Welt ist möglich“ (Markus Jensch, 2012).

    Die Kritik am Eigentumsbegriff würde ich zustimmen. Es gibt durchaus einen kleinen Unterschied zwischen „Besitz“ (temporär um Nutzung zu ermöglichen) und „Eigentum“ (Recht und Pflicht zur kapitalistischen Verwertung).

    Antworten
  16. Oliver

    Das Konsensprinzip soll als Grundlagen von Entscheidungen gelten? Mit 80 Millionen Menschen in Deutschland und 7 Milliarden auf der ganzen Erde? Selbst in Kleinstgruppen funktioniert das kaum, es sei denn man hat eine äußerst strenge Moral oder sehr starke Meinungsführer in der Gruppe. Mit persönlicher Freiheit hat das dann aber wenig zu tun…

    Antworten
  17. Kristina

    Dies hätte ein zweites Teil des Buches von Sarrazin sein können („Deutschland schafft sich ab“).
    Außerdem erscheint mir die Idee „back to Kolchosen“ äußerst grotesk.
    Die Kolektivierungs-Ideologie ist bereits in allen kommunistischen Ländern (Sowjet-union, China, Ostblock) kläglich gescheitert (https://de.wikipedia.org/wiki/Kolchos).

    Die Commonie ist vielleicht noch schlimmer, weil dir nicht mal dein eigener Hintern gehören soll sondern alles einer angeblichen Natur-Welt (oder vielleicht der NWO ?)
    Zitat: „[…] Das, was im Kapitalismus als Eigentum gilt, wäre in der Commonie mit einem umgekehrten Vektor versehen: Nicht ich mache etwas zu meinem Besitz, sondern ich gehöre mit allem, was mir eigen ist, dem Leben als Ganzem, der menschlichen und der mehr-als-menschlichen Naturwelt als Eigentum an.“

    Im Gegensatz zu dem Autor, sehe ich eine Chance indem Menschen endlich für ihre eigene Würde und für das Bedingungslose Grundeinkommen aufstehen, was sich alle Menschen bereits über Generationen und Bewusstseinsentwicklung erarbeitet haben.
    Derzeit ist Ralph Boes für mich ein grosses Vorbild und Hoffnungsträger.
    Für viele ist er bereits wie ein deutscher Gandhi.

    ZIVILER UNGEHORSAM MIT RALPH BOES
    http://www.youtube.com/watch?v=hc-banXWUs4
    SANKTIONSHUNGERN
    http://www.youtube.com/watch?v=uLVhl3F8oP8
    http://www.buergerinitiative-grundeinkommen.de/aktuelles.htm

    Antworten

Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar

Deine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.

*