Homöopathische Antworten am Puls der Zeit

von Werner Baumeister

 

Um zu überleben, haben wir die Möglichkeit zu dissoziieren, also aus einem traumatischen, überfordernden Geschehen auszusteigen und es abzuspalten. So entstehen tote Räume in unserem Bewusstsein und damit eine Distanz zum echten Leben. Was einst Überlebensschutz war, wird aber zunehmend zu einem Gefängnis. Auf dem Weg zurück in die Freiheit müssen diese Räume irgendwann wieder erschlossen werden. Etwas in uns versucht nun, das Weggedrängte schrittweise wieder herbeizuholen und über Fühlen und Verstehen Integration zu ermöglichen. Irgendwann sind wir dann bereit, das zersplitterte traumatische Bild wieder zusammenzufügen, das, was uns passiert ist, zusammenhängend wahrzunehmen, ohne daran zugrunde zu gehen: Wir sind bereit, aus dem Traumaraum herauszutreten. Das ist der Durchbruch in die Freiheit. Die homöopathische Information der Zeder hat die Kraft, diesen Heilungsprozess zu katalysieren, und gibt uns so die Freiheit zurück, wieder „voll da“ zu sein.

Die traumatische Kellerluke öffnet sich

Vor 30 Jahren bekam ich Merkur, homöopathisches Quecksilber. Dieser Impuls hat bei mir die Kellerluke zu meinem Traumaraum geöffnet und nach einem halben Jahr wieder geschlossen, weil ich ein Mehr an Bildern damals wohl nicht überlebt hätte. Das war mein Einstieg in die Homöopathie. Jetzt, im Sommer 2019 auf der Insel Kreta, hat mir die homöopathische Information der Zeder die Kraft gegeben, die traumatischen Splitter zusammenzufügen und so das ganze Bild dessen sehen zu können, was mich einst hat auseinanderbrechen lassen. So, wie die Zeder im russischen Volksglauben erst ein gewisses Alter erreicht haben muss, bevor sie zur klingenden Zeder wird und über Jahrhunderte hinweg gespeicherte segensreiche Lichtenergie über Tinkturen oder Ähnliches genau dann an einen Menschen abgibt, wenn dieser sie braucht, so müssen auch biographische Geheimnisse reifen. Unsere Persönlichkeit muss erst genug innere Kraft aufgebaut haben, bevor dieses Gift ins Bewusstsein kommen kann und wir es verkraften und integrieren können.

Die Geburtsstunde meines Schuldgefühls

Jede Biographie hat ihre traumatischen Blitzeinschläge.
Meine Welt zerbrach in Stücke, als ich fünf Jahre alt war. Während meine Eltern meinem Bruder bei seiner Herzoperation beistehen mussten, an der er dann auch versterben sollte, kamen meine Schwester und ich in die Obhut des Grossvaters, der, statt uns zu schützen, die Notlage ausschlachtete und nichts unversucht ließ, um seine Macht über uns gewalttätig und sexuell zu missbrauchen. Heute weiß ich, von welch großer Kraft es zeugt, das ich diesen persönlichen Holocaust überlebt habe. Damals als Kind aber gab es für mich nur eine Erklärung dafür, dass all das hatte passieren können: Es muss an mir liegen. Ich muss an all dem schuld sein. Ich hätte sonst alle, von denen mein Leben abhing – meine Eltern, meinen Großvater, meine Großmutter, die wegschaute – und damit meine gesamte Existenzgrundlage in Frage stellen müssen. Für ein Kleinkind unmöglich.

Der kaputte Duschschlauch

Eine derartige Selbstbeschuldigung wird zum lebenslangen Selbstläufer und greift sich die banalsten Dinge, um die Schuldspirale immer wieder eskalieren zu lassen. Während meines Urlaubs auf Kreta karikiert die Zeder bei mir dieses Thema geradezu bis an die Grenze des Erträglichen. Eines Morgens bemerkte ich beim Duschen im Hotelzimmer, dass das Wasser im Schlauch staute und aus dem Duschkopf nichts mehr rauskam. Normalerweise informiert man das Hotel, damit der Schaden repariert werden kann. Eigentlich eine Lappalie, aber nicht für jemanden, der sich wie ich für alles gleich schuldig fühlt. Geschlagene zwei Tage behalte ich das „große Problem“ für mich. Währenddessen eskaliert in mir eine unerträgliche Gedankenspirale. Dieses Hotel ist seit Jahren für mich wie eine Familie. Wie soll ich das dem Besitzer sagen?

Schlussendlich war ich mir sicher: Wenn das ans Tageslicht kommt, kann das nur eine Konsequenz haben: Nie wieder werde ich hier ein Zimmer buchen dürfen angesichts des Schadens, den ich angerichtet habe! Erst die nächsthöhere homöopathische Potenz der Zeder ermutigt mich, das Thema direkt anzusprechen. Als ich dem Hotelbsitzer daraufhin ernst mein Problem mit dem Duschschlauch schildere, grinst er mich an und erklärt mir, dass es am Duschkopf einen Schieber gebe, den ich versehentlich gedrückt hätte, was zum Verschluss der Dusche führt. Nur ein Knopfdruck, und das ganze Thema löst sich in Luft auf. Ich fasse es nicht. Unglaublich, wie die Homöopathie immer wieder Glaubenssätze pulverisiert, indem sie uns mit der Realität konfrontiert und das Chaos in unserem Kopf einfach ad absurdum führt.

Durchbruch in die Freiheit: „Schuldgefühl ade“…

In der darauffolgenden Nacht offenbart mir die Zeder dann das traumatische Gesamtbild, entlässt Bild für Bild aus dem Speicher meines Unbewussten und zeigt mir, wo mein eingebautes Schuldgefühl biographisch seine Geburtsstunde hatte. Die „Panoramaschau“ durch die Zeder ist für mich der Durchbruch in die Freiheit und ich merke: Dieses Kapitel ist wirklich durch, und jetzt besteht die Möglichkeit, ganz neu und unbelastet weiterzugehen. Die Zeder hat mir letztendlich das Geschenk gemacht, dass ich mich endgültig aus dieser Gefangenschaft meiner traumatischen Eckpfeiler Schuld und Strafe befreien konnte. Insofern wird mich ab jetzt auch niemand mehr irgendeiner Sache beschuldigen können, weil ich mich selbst nicht mehr schuldig fühle oder ständig beschuldige und für bestrafenswert halte.

 

Schlagworte (mit Links zu weiteren Artikeln von Werner Baumeister):
HomöopathieTraumaDissoziationSchuldFreiheitIntegration

 

Werner Baumeister

ist Arzt und bietet individuelle homöopathische Begleitung an.

30 Jahre Erfahrung in eigener Praxis in Berlin.

Einzeltermine nach Vereinbarung, Behandlungstermine zum Thema des Artikels jederzeit möglich.

Information zu aktuellen Workshops immer auf der Seite „Homöopathie am Puls der Zeit

(mit Themenregister aller Artikel) sowie unter Tel.: 0172 – 391 25 85 .

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Die homöopathischen Arzneibilder von Werner Baumeister verstehen sich auch

als homöopathischer Spiegel aktuellen Zeitgeschehens.

 

 

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