Abb: ivlianna-stck.adobeEchtes Wohlgefühl entsteht nicht im Kopf… 7. Juni 2024 Bewusstsein, Therapie, Traumabewältigung Echtes Wohlgefühl entsteht nicht im Kopf… …sondern nur, wenn du wirklich ganz hier bist. Im Interview erläutert Renate Stöcker unter anderem, warum Präsenz in ihrer Arbeit als Ausbilderin für Life Alignment und als transformativer Coach eine so zentrale Rolle spielt. Renate Stöcker im Interview mit Jörg Engelsing: Welchen Aspekt findest du besonders grundlegend auf dem Weg zu Bewusstheit und Heilung? Meiner Meinung nach ist es absolut wichtig, so viel wie möglich im Hier und Jetzt präsent zu sein, denn nur der gegenwärtige Augenblick ist real – nur in diesem Augenblick können wir bewusst etwas erleben und verändern. Wenn wir nicht im Körper präsent sind, sind wir im Kopf – und das sind wir leider in der Regel die meiste Zeit. Unser Verstand ist an Vergangenheit und Zukunft orientiert und so sind wir ständig mit Gedanken oder Gefühlsmustern verbunden, die an der Vergangenheit orientiert sind oder die wir als Ängste und Sorgen in die Zukunft projizieren. Wenn wir demgegenüber z.B. Liebe oder Liebeskummer emp nden, ist dies kein Gedanke im Kopf, sondern eine körperliche Erfahrung, die wir hier und jetzt erleben. Was bedeutet es genau, präsent zu sein, und warum ist es so schwierig? Es bedeutet vor allem erst einmal, im Hier und Jetzt im Körper wirklich anwesend zu sein und zu spüren, wo ich gerade bin, was ich auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene gerade wahrnehme. Allein das ist schon eine riesige Herausforderung, weil wir konditioniert sind, immer irgendwo anders zu sein. Unsere Egostruktur sowie unser innerer Kritiker drängen uns ständig dazu, etwas zu tun, zu denken, zu planen, zu verändern oder zu kontrollieren. Aber auch unangenehme Körperempfindungen – Unruhe, Jucken, Schmerzen aller Art – ziehen unsere Aufmerksamkeit weg vom Fühlen. Viele Menschen erleben sich wie taub, kraft-, teilnahms- und energielos, nicht wirklich da. Ebenso führen Traumata – individuelle und kollektive nicht integrierte Erfahrungen – dazu, dissoziiert zu sein, sich also vom Körper und vom Leben, wie es gerade geschieht, getrennt zu fühlen. Diese Möglichkeit, die einerseits einen segensreichen Schutzmechanismus darstellt, überwältigenden Schmerz nicht zu fühlen, bewirkt andererseits, dass wir uns von uns selbst und allem anderen getrennt fühlen und somit einsam. Wenn ich so um mich schaue, hat Präsenz keine besonders guten Karten…Zunächst einmal muss man sagen, dass wir Präsenz nie gelernt haben. Unsere Eltern waren in der Regel nicht präsent – ich selbst auch nicht, als meine Kinder noch klein waren – da war ich mehr im Kopf, im Tun, im Abarbeiten von To- do-Listen. Bei einer Sache war ich oft schon in Gedanken bei all dem anderen, was noch zu erledigen war. Zum Glück kann ich jetzt mit meinen Enkeln wirklich im Augenblick sein, und ich merke, wie positiv sie darauf reagieren. Was das erschwert: Wir haben in der Regel nicht gelernt, wir selbst zu sein, unseren Körper, unsere Gefühle und Bedürf- nisse wahrzunehmen, sondern sind darauf konditioniert worden, etwas Bestimmtes zu sein, was unsere Eltern und andere Personen für richtig hielten. Dann unterstützt die heutige digitale Welt Präsenz tatsächlich nicht gerade, denn wenn wir ständig aufs Handy oder den Computer schauen, spüren wir unseren Körper kaum noch. Zudem hängen wir mit unseren Gedanken meist in der Zukunft oder in der Vergangenheit und bekommen so den gegenwärtigen Moment eigentlich kaum mit. Z.B. wenn ich mit dem Auto fahre und weiß hinterher gar nicht mehr, wo ich langgefahren bin. Es gibt viele Menschen, die diesen Mangel an Präsenz so ausdrücken: „Das Leben ist irgendwie an mir vorbeigegangen.“ Hört sich schrecklich an, oder? Viele Menschen nehmen auch an Gewicht zu, weil sie den gegenwärtigen Moment schlecht aushalten können. Nur weg davon, weil er sich so unangenehm im eigenen Körper anfühlt. Die aktuelle Zeit unterstützt unsere Ausweichmechanismen besonders stark: Beispielsweise ist irgendwo ist immer ein Geschäft in der Nähe und der Kühlschrank zu Hause nicht weit entfernt… Das Ego kann gar nicht wirklich wissen, was für eine Heilung zu tun ist. Und es geht ja im Grunde auch darum, uns auch von unserer Egostruktur zu befreien. Wie gehst du bei deiner Arbeit mit dieser Tatsache um? Ich arbeite mit Life Alignment, einem System energetischen Heilens und der Transformation, und das kann nur im gegenwärtigen Moment statt nden, aus dem Kopf und der Erinnerung können wir nichts heilen. Wahrscheinlich kennt es jeder, dass Menschen – wir auch – immer die gleichen Geschichten erzählen, ohne dass dies irgend etwas verändert. Im Gegenteil: Etwas verfestigt sich eher, denn wir identifizieren uns mit unseren Geschichten. In Life Alignment arbeiten wir mit der Schwingung von emotionalen Mustern, Traumata, noch nicht integrierten Erfahrungen, bestimmten Gedankenformen, Überzeugungen, die im Energiefeld und in den Zellen unseres Körpers gespeichert sind und uns gegenwärtig blockieren. Oft sind es nicht integrierte Erfahrungen, die schon lange zurückliegen und gegen- wärtig getriggert und aktiviert werden. Sie sind die Grundlage für unsere innere und äußere Schieflage. Um sie aufzulösen und zu transformieren, müssen wir mit ihnen bewusst in Kontakt kommen. Ein Trauma z.B. ist ja eine Erfahrung, die körperlich gespeichert, aber nicht integriert ist. Wir können sie – also die blockierte Energie in ihr – nur auflösen, wenn wir in die ursprüngliche Erfahrung zu- rückgehen. Von dort müssen wir sie integrieren und transformieren. Was bewirkt dann die Heilung? Grundsätzlich ist es ein Irrtum zu glauben, dass wir als Heiler oder Therapeut jemanden heilen. Wir können lediglich den natürlichen Prozess der Heilung unterstützen, indem wir selbst präsent sind und den Raum halten für das höchste Potential der Person – in dem Wissen, dass wir Kanal sind für die Energien, die uns unterstützen und für das ‚Magische‘, was in dem Prozess der Heilung geschehen wird. Im Grunde ist es ein ‚sacred space‘, ein heiliger Raum, in dem Heilung statt findet. Wir folgen der Weisheit des Höheren Selbst der Person und sind durch unsere Präsenz mit dem intelligenten Feld verbunden, das alles miteinander vernetzt. Wir begleiten den Prozess, indem wir helfen, Blockaden zu transformieren und heilende Energie zu empfangen. In diesem Raum von Präsenz kann Heilung statt finden, denn Präsenz vereint alle essentiellen Qualitäten wie Mitgefühl, Liebe, Mut, Kraft, Willen, Vertrauen, Klarheit etc., die letztendlich Heilung bewirken. Sie ermöglichen, etwas auf einer tieferen Ebene zu verstehen, in einem größeren Zusammenhang zu sehen. Sie machen es möglich zu verzeihen – sich selbst und anderen –, den eigenen Willen und die eigene Kraft zu spüren, sich als Teil eines größeren Ganzen zu erleben. Sie helfen, das Gefühl loszulassen, Opfer zu sein, und ermöglichen es, die eigene Lebensenergie zu spüren und in die Selbstermächtigung zu kommen. Die Klienten kommen auf eine höhere Energieebene, fühlen sich verbunden und sind in der Lage, Verantwortung zu übernehmen und neue stimmige Entscheidungen für ihr Leben zu treffen. Was ist besonders an Life Alignment? Life Alignment arbeitet auf allen Ebenen unseres Seins; auf der körperlichen, emotionalen, mentalen und spirituellen Ebene. Wenn Körper, Geist und Seele im Einklang (aligned) sind, haben wir Zugang zu unserem wahrem Potential, positive Entscheidungen für unser Leben zu fällen und unser Leben in der Fülle leben. Life Alignment möchte explizit Bewusstheit schaffen – das unterscheidet es von anderen Methoden energetischen Heilens, wo Heiler zum Teil überwiegend Blockaden im Energiefeld der Person auflösen. Life Alignment arbeitet mit dem Höheren Selbst der Person und dem intelligenten Feld, in dem sich Practitioner und Klient befinden, schaut auf die Ursache eines Symptoms oder einer Blockade und löst diese quasi von der Wurzel her auf. Als Therapeutin muss ich natürlich selbst präsent sein, um mit Hilfe von Muskeltest und Pendel sowie Listen von Körperpunkten und Triggerworten Informationen aus dem Energiefeld der Person zu gewinnen. Dazu verbinden wir uns, wie schon gesagt, mit der Weisheit des Höheren Selbst der Person, das uns zeigt, welche Blockaden, emotionalen Muster, Überzeugungen etc. die Person in ihren Entscheidungen und ihrer Entwicklung gerade blockieren. Wir fragen ebenfalls ab, wie der effektivste Weg ist, die Blockade aufzulösen – immer in Verbindung mit dem Höheren Selbst. Life Alignment arbeitet dabei mit höchster Präzision, Ökonomie und mit Priorität, das heißt, es wird das Thema auftauchen, was das Leben der Person zur Zeit beeinträchtigt und und das die Person auch reif und bereit ist zu transformieren. Die blockierte Energie wird aufgelöst und transformiert, die Details der Geschichte sind dabei meist nicht wichtig, denn meistens sind es Gefühls- und Verhaltensmuster, die sich durch das ganze Leben ziehen. Ist eigentlich eine besondere Geisteshaltung für Präsenz und Heilung unterstützend? Auf jeden Fall ist es hilfreich, wenn du bereit bist, deine aktuelle Lebens- situation als Herausforderung zu sehen, und dich auch darauf einlassen kannst, präsent zu sein und mit Neugierde zu erforschen, worum es geht. Andererseits: Wenn du überzeugt bist, es gibt nichts, was dir helfen kann, dann bist du im Opfermodus und wirst wahrscheinlich eher versuchen, dich abzulenken und dein Körpergefühl irgendwie anders zu verändern. Die Frage „Warum geschieht gerade mir das?“ zeigt, dass sich die Person sehr wahrscheinlich als Opfer fühlt. Allerdings kommen die Klienten, wie sie sind, und das ist auch in Ordnung, denn um die aktuell auftauchenden Themen geht es dann meist auch in der Balance. Häufig ist es wichtig, Mitgefühl für sich zu entwickeln, was jedoch etwas anderes ist sich als in Selbstmitleid zu ergehen und sich als Opfer der Umstände zu sehen und vermeintlich nichts tun zu können. Worum geht es in einem transformativen Prozess wie Life Alignment? Im Grunde geht es darum, frei zu werden von den Fesseln unserer Egostruktur, unseren Programmierungen und beschränkenden Glaubenssätzen und immer mehr zu lernen, der eigenen Wahrnehmung, Weisheit und inneren Führung zu vertrauen. Es geht darum, mit Freude das zu leben, was zu uns gehört. Letztendlich geht es darum, unser höchstes Potential zu entfalten und zu unserer Lebensaufgabe zu nden. Und um diesen Weg zu gehen, ist es wichtig zu lernen, mehr und mehr in allen Zentren unserer Intelligenz präsent zu sein – in unserem Bauch-, Herz- und Kopfzentrum – und darauf zu vertrauen, dass diese drei Zentren unserer Präsenz für unser höchstes Wohl zusammenarbeiten. Das bedeutet auch, dass wir mehr und mehr lernen zu vertrauen, dass Nicht-Wissen in Ordnung ist, nach dem Motto: Ich weiß es nicht, aber ich bin neugierig, was sich zeigt… Es hat viel damit zu tun, unserer inneren Weisung und Führung zu vertrauen. Es zeigen sich Themen, die sich auch global widerspiegeln: Selbstbestimmung, Authentizität, Frieden. Wie gelangt man eigentlich in die Präsenz? Um mit den Klienten arbeiten zu können, müssen sie ebenfalls in ihrem Körper präsent sein, denn sonst ist es ja nicht möglich, etwas zu fühlen, loszulassen und zu empfangen. Oft zeigt sich in einer Balance, was auch sonst der Fall ist, nämlich dass der Klient nicht im Körper präsent ist, auch wenn er das vielleicht glaubt. Erst einmal geht es daher darum, dass der Klient spürt, dass er nicht mit sich verbunden und nicht in seinem Körper anwesend ist. Es geht sehr schnell, die feinstofflichen Körper (emotional, mental, spirituell) wieder mit dem physischen Körper zu verbinden, das können die Klienten selbst einfach lernen. Wichtig ist dabei, dass sie lernen, den Atem im Körper wahrzunehmen und zu spüren, wann sie wieder geerdet und im Körper präsent sind. Der Körper ist ja immer da, nur wir mit unseren Gedanken und Gefühlen nicht. Für die Klienten ist es wichtig wahrzunehmen, wann sie nicht mit sich verbunden sind oder neben sich stehen – z.B. in Situationen von Angst, Stress etc. –, und sich über den Atem und das Erden neu verbinden zu können. Dies gilt es wirklich täglich zu kultivieren. Warum braucht es eigentlich die Ebene des Höheren Selbst? Das Ego kann gar nicht wirklich wissen, was für eine Heilung zu tun ist. Und es geht ja im Grunde auch darum, uns auch von unserer Egostruktur zu befreien. In Life Alignment nutzen wir die Ebene des höheren Bewusstseins, um zu neuen Einsichten etc. zu kommen. Auch wie ein Thema transformiert werden kann, weiß keine Institution so gut wie das Höhere Selbst der Person. Und: In Life Alignment arbeiten wir nicht allein mit dem Symptom eines Problems, vielmehr lösen wir blockierte Energie, körperliche oder seelische Schmerzen auf der Ebene der Ursache auf. Und das kann nur mit der Weisheit des Höheren Selbst geschehen, das die Blaupause dafür hat, was unser wahres Potential ist. Mit Körper, Geist und Seele auf diese Weise gleichzeitig zu arbeiten war für mich das noch fehlende Puzzleteil in der Heilarbeit. Bei jeder Balance fragen wir die Klienten natürlich, was ihre Intention ist. Die Ursache liegt aber häufig nicht dort, wo die Klienten sie vermuten. Ursachen können z.B. energetische Muster sein, die in der Familie weitergegeben wurden, oder Ereignisse in der frühen Kindheit, woran die Klienten natürlich keine bewusste Erinnerung haben. Diese Informationen, die im Energiefeld der Personen gespeichert sind, können wir alle über das Höhere Selbst der Person über Muskeltest oder Pendel abrufen. Wie wirkt sich das aus, wenn du mit ganzen Gruppen arbeitest? Es zeigen sich Themen, die sich auch global widerspiegeln: Selbstbestimmung, Authentizität, Frieden. Wir finden dann für jede Balance die Person, die mit allen anderen Personen die größte Schnittmenge hat. So empfangen alle die transformierende Energie, die ja bei einer Balance den Raum ausfüllt. Der Effekt geht natürlich weit über die Gruppe hinaus und wird zu einer globalen Balance. Du hast mir gesagt, dass du während deiner Arbeit immer in der Liebe bist…Es ist einfach unglaublich befriedigend, bei Klienten zu sehen, wie das Großartigste, das in ihnen angelegt ist, zum Ausdruck kommt. Wenn dein Herz offen ist und du mit Menschen auf einer tiefen Ebene arbeitest und ihnen dort begegnest, dann kannst du eigentlich gar nicht anders, als Liebe für sie zu empfinden. Liebe ist ja auch eine Qualität von Präsenz. In der Präsenz begegnen wir dem Göttlichen, den göttlichen Qualitäten, die alle auch in uns vorhanden sind. Und auf diese Weise mit mehr Mitgefühl auf die Welt zu schauen, das Menschliche zu sehen und anzunehmen, Mitgefühl für die Irrwege des Egos zu emp nden und dabei auch einfach Renate zu sein, fühlt sich immer mehr normal an. Renate Stöcker (HP Psych) arbeitet seit über 30 Jahren als Transformational-Coach und Ausbilderin für Alignment. Ihre Arbeit besonders geprägt haben die lang- jährige Essenzarbeit des Diamond Approach, ‘Unser menschliches Potential entwickeln‘, die Arbeit mit dem Enneagramm (Sandra Maitri, Russ Hudson), Gewaltfreie Kommunikation (Marshall Rosenberg) sowie die Ausbildung zur Dialog-Begleiterin. In ihrer Arbeit verbindet sie diese Ansätze, wobei ihr Schwerpunkt auf der transformativen Arbeit mit Life Alignment und dem Enneagramm liegt. Termine in Hannover: (Termine in Berlin auf Anfrage) Die transformative Kraft des Enneagramm und Life Alignment – Intensivseminar am 06/07.07.24, 265,- Euro Tagesseminar: Life Alignment – Ein kraftvolles System energetischen und globalen Heilens 31.08.2024, 125,- Euro Die nächste Ausbildung zum zertifizierten Life Alignment Practitioner beginnt Ende Oktober. Energiebalancen und Transformatives Coaching in deutscher oder englischer Sprache auch telefonisch oder online Kontakt unter: Tel.: 0511 – 85 3782 oder 0176 – 523 452 61 info@renate-stoecker.de www.life-alignment.com Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.