Irgendwie fühle ich mich beim Thema „Essen“ verunsichert. Ursprünglich bin ich vor rund zwanzig  Jahren Vegetarier geworden, weil ich es total eklig fand, was man in die Tiere so hineinstopfte an Antibiotika, Masthormonen und anderen unappetitlichen Beigaben. Das mit der ethischen Komponente kam erst mit den Jahren dazu. Und da wandele ich immer noch über den schwankenden Boden der Inkonsequenz, da ich es bisher nicht geschafft habe, Milchprodukte total aus meinem Leben zu verabschieden:

Schließlich hängt nicht nur am Fleisch der getöteten Tiere unfassbar viel Leid, sondern auch an der täglich unter Qualen von ihnen abgepressten Milch, aus der zum Beispiel leckerer Käse für die von mir geliebte Pizza gemacht wird. Und wenn ich dann in dem Buch von Hans-Ulrich Grimm „Die Kalorienlüge“, von dem wir in diesem Heft Auszüge abgedruckt haben, lese, wie ich mich schleichend mit Zusatzstoffen der Nahrungsmittelindustrie vergifte, die nicht nur in Konservierungs- oder Farbstoffen enthalten sind, sondern auch in der Verpackung lauern – und damit auch in Bio-Produkte gelangen –, dann fühle ich mich bei der Zusammenstellung meines Speiseplans einfach überfordert.

Ich meine: Essen soll doch auch Spaß machen, darf Genuss sein und nicht nur Ausrichtung an gesundheitlichen Richtlinien. Doch wenn ich dann lese, was mir die Nahrungsmittelindustrie zunehmend an Schrott auf den Teller löffelt, kann von einer Besserung der Lage durch die Kaufentscheidungen bewusster Konsumenten keine Rede sein – Ess-kalation statt Ess-prit. Für mich stellt sich dabei auch die Frage: Schützt ein bestimmtes energetisches Niveau vor Vergiftung? Und: Sind dann auch meine ethischen Prinzipien nicht mehr wichtig?

Beispielsweise war ich mal mit einem amerikanischen Heiler essen, der einen wirklich guten Zugang zur göttlichen Energie und Liebe hat. Er bestellte sich ein Enten­gericht und meinte auf meine Nachfrage, ob das nicht eine sehr unbewusste Wahl sei:

„Das ist die Natur – fressen und gefressen werden.“ ­Eine andere Heilerin sagte: „Ich esse auch Fleisch – und da ich das mit Liebe mache, ehre und heile ich das Leben der Tiere damit im Nachhinein.“ Die Verwirrung meines Verstandes bleibt …

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Eine Antwort

  1. shumil
    Die Verwirrung meines Verstandes ...

    Danke Jörg, das geht mir ebenso – man kann sich schier verrückt machen, wenn man alles ‚richtig‘ machen will – es kommen ja auch immer neue ‚Erkenntnisse‘ zu dem Thema Ernährung und Gesundheit, ich fühle mich oft etwas hilflos überflutet.

    Darum muss ich mich immer wieder an das hier erinnern:

    „Schützt ein bestimmtes energetisches Niveau vor Vergiftung?“

    JA! – Unser menschliches Bewusstsein ist das mächtigste Realitätsschöpfungswerkzeug, was es gibt, genannt ‚die Macht der Gedanken‘.

    Dazu ist ja fast genauso viel geschrieben worden (schon seit dem Altertum), wie zum Thema Ernährung, und z.B. die Bilder von M. Emoto (und Anderer) zeigen es doch ganz deutlich, so dass ich das nicht noch weiter ausbreiten will.

    Eine Anekdote: Als man in einem KZ feststellte, dass die Menschen in einer bestimmten Baracke gesünder und leistungsfähiger waren als all die anderen Gefangenen, wollte man wissen woran das lag und es stellte sich heraus, dass sie vor dem Essen ihre Kartoffelschalenwassersuppe gesegnet haben, sich bei Gott bedankt haben, visualisiert haben wie wunderbar sie von diesem Essen ernährt werden.

    Darum sind alle meine Aktivitäten auf der materiellen Ebene zweitrangig, allerwichtigst ist, mit welchem Bewusstsein ich unterwegs bin: Angst oder Liebe.

    Alles Liebe!

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