Yoga ist ein ernstzunehmender Wirtschaftsfaktor und eine Massenbewegung. So viele Menschen können sich ja nicht irren, es muss also etwas dran sein an der Sache mit dem Yoga. Denn neben dem besseren Körpergefühl, einer verbesserten Gesundheit, bedingt durch Atemübungen, einer Er nähr ungsumstellung und Meditationsübungen bewirkt Yoga, den Alltag und auch die Arbeits welt gelassener, fokussierter und ruhiger zu meistern. Vieles, was bis her eine große Anstrengung war, ist auf einmal leichter und geschieht einfach so, ohne große Anstrengung, dafür aber mit heiterer Gelassenheit.

Den Anfang macht die Bereitschaft, sein Herz für Yoga zu öffnen, sich selbst wieder zu entdecken und sich davon verzaubern zu lassen. Denn sich einzulassen auf das, was man wirklich ist, sich zu besinnen auf das, was man eigentlich im Leben vor hat oder einmal vor hatte und was einen als Person ausmacht, das ist der notwendige Startpunkt auf dem zu beschreitenden und nie enden wollenden Yoga-„Königsweg“.

In sich hinein zu hören und bei einer täglichen Meditation in die Stille zu gehen, ist anfangs ungewohnt und gar nicht so einfach. Die Stille ist notwendige Nahrung für die Beruhigung des Gedankenlärms, der erst allmählich verhallt und einer leisen Stimme Platz macht, die die Seele zur Sprache kommen lässt und Botschaften des Herzens schickt.

Die Erinnerung erwacht

Freude und Leichtigkeit kommen dann, wenn die Gedankenschwere endet. Mantras helfen dabei, Energie frei werden zu lassen. Und plötzlich ist eine nie gekannte Offenheit für ein hilfreiches Handeln vorhanden, einfach so. Plötzlich wird man zum lächelnden Sehenden und sieht die Herzen der anderen Menschen, sieht wirklich Bedürftige und erntet Sympathie und Dankbarkeit für das, was man plötzlich bewegt.

Und wenn man einmal mit dem Blick des Herzens begonnen hat, dann sind viel Kraft und Energie da und werden durch das Lächeln, die Sympathie der anderen Menschen und durch die Erkenntnis, etwas Sinnvolles im Leben zu tun, sogar immer mehr. Dann ist der Punkt erreicht, wo man ein Meister seiner selbst werden möchte, wo Gedanken und Emotionen vorbeiziehen, aber keine Macht mehr von einem ergreifen und so Leid beenden.

Der große indische Yoga-Meister Paramahansa Yogananda empfiehlt jedem, einfach 24 Stunden am Tag an „Gott“ zu denken. Als auf diesen Ratschlag ein Geschäftsmann entrüstet reagiert und kontert, dass dies nicht praktikabel sei, antwortet Yogananda „Die Welt ist ganz Ihrer Ansicht, aber schauen Sie sich an, wie die Welt aussieht.“

Dazu beizutragen, dass sich die Welt ein wenig wandelt, und das Gefühl zu haben, daran teil zu haben, das trieb mich letztlich an, als Yogalehrer zu lehren und andere an Freude und Glück teilhaben zu lassen.

Wir Yogis sind uns einig darüber, dass Freiheit, Freude und Glück in uns selbst stattfindet, sonst nirgends. Jegliches Handwerkszeug lässt sich für einen Yogalehrer erlernen, aber das Innere, das kann ich nur selbst erfahren, indem ich den Blick nach innen richte. Nur wer seine inneren Schätze kennt, kann anderen etwas zeigen. Er wird zum Licht für sich und andere und ist im besten Sinne erfolgreich. Auf der Suche nach Freiheit in anderen Ländern der Welt hatte ich eines übersehen: Ich selbst war immer gefangen in dem Gefühl, etwas Großartiges erreichen zu müssen. Übersehen hatte ich, dass alles schon da ist, Freiheit inklusive, einfach so. Und schon löst sich meine Anspannung, die innere Freiheit wird spürbar. Ich erkenne, dass ich die Freiheit nicht suchen oder erlangen kann. Denn sie ist einfach da, ganz bedingungslos, wenn ich aufhöre nach dem Ziel fahnden.

Liebeserklärung an Yoga – Die Freiheit ist in mir

Zur Freiheit gehört auch für mich, mit der Fragerei nach dem Richtigen aufzuhören. Ist das der richtige Weg, der richtige Zeitpunkt, mache ich alles richtig? Schon ist Enge im Kopf. Das ist anstrengend und führt dazu, dass Antworten gefunden werden wollen.

Warum meditierst du? Ich meditiere. Warum arbeitest du? Ich arbeite. Warum bist du? Ich bin. Nur so kann die Dauerspannung in den Gehirnzellen aufhören. Ein neues Bewusstsein bahnt sich den Weg. Warum zerstörst du nicht? Ich zerstöre nicht. Wie soll aus der Leichtigkeit und dem Glück der Freiheit etwas Zerstörerisches erwachsen? Es ist nur ein kleiner Bewusstseinsschwenk, aber der bringt die große Erfüllung. Ohne Anstrengung kann ich wachsen, blühen und gedeihen. Seit ich das erkannt habe und (er)lebe, habe ich große Lust darauf, andere daran teilhaben zu lassen. Der Yogaweg kann beginnen!

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