In seinem Buch “So schützen Sie sich vor Elektrosmog, ein Ratgeber für Betroffene … und das sind wir alle” (Verlag Hermann Bauer) vermittelt Hanspeter Kobbe unterhaltsam und für Elektrolaien leicht verständlich, was Elektrosmog ist, wie er Krankheiten verursacht, wo er unbemerkt in allen Haushalten und am Arbeitsplatz vorkommt, welche Scheinsicherheit offizielle Grenzwerte vortäuschen und was man auf diesem Gebiet selbst und mit wenig Aufwand für seinen Gesundheitsschutz tun kann.

In der kontroversen Diskussion um die gesundheitlichen Auswirkungen von Elektrosmog konzentriert sich die Betrachtung möglicher Gesundheitsschäden vorwiegend auf die Auswirkung von Hochspannungs- und Sendeanlagen sowie Handies. Die Auswirkungen des häuslichen Elektrosmogs werden dadurch leichtfertig ignoriert oder zumindest weit unterschätzt. Es wird übersehen, dass gerade im häuslichen Bereich, etwa am Schlaf- oder Arbeitsplatz, die gesundheitlichen Risiken mindestens ebenso groß, wenn nicht sogar größer sein können als bei den Elektroanlagen und Sendern, die häufig im Mittelpunkt der Diskussion stehen. Tatsache ist, dass die elektromagnetischen Felder mancher Geräte im Haushalt mehr als 1000-fach höher sein können als am Erdboden unter einer Hochspannungsleitung. Deshalb soll hier die Elektrosmog-Thematik anhand eines Praxisfalls, wie er so oder ähnlich überall vorkommen kann, verdeutlicht werden.    

Anläßlich einer Standortuntersuchung fand ich am Schlafplatz einer erkrankten Frau eine Wechselsprechanlage auf dem Nachttisch vor. Eine Messung ergab, dass die elektrischen Wechselfelder des Gerätes bis weit auf das Bett reichten und den gesamten Kopfbereich erfassten.

Bei der Messung der elektrischen Wechselfelder an dem Wechselsprechgerät glaubte ich zuerst, dass mein Messgerät defekt sei. In 35 cm Abstand zeigte das Gerät beträchtliche 150 Volt/m an, in unmittelbarer Nähe des Gerätes waren es sogar 1.250 Volt/m!
Normalerweise hätte ich die Empfehlung gegeben, das Gerät zu entfernen, aber in diesem Fall war es eine wichtige Sprechverbindung für den Notfall und deshalb schlecht entbehrlich. Da das Gerät mit einem der heute üblichen Eurostecker und zweipoligem Anschlusskabel versehen war, schien es den Versuch wert, durch eine Erdung eine Verringerung der Feldausdehnung zu erreichen.

Der Erfolg dieser Maßnahme ließ sich messen: Im Abstand von 35 cm zum Gerät betrug die Feldstärke nunmehr nur noch 35 Volt/m statt vorher 150 Volt/m. Im Kopf- und Körperbereich lagen die Messwerte nun innerhalb der von der Baubiologie empfohlenen Werte, nämlich unter 10 Volt/m.
Heute führe ich die beiden Geräte dieser Wechselsprechanlage gerne in Vorträgen und Workshops vor, eines in der Originalversion und eines in der geerdeten Version, um zu demonstrieren, wie leicht Elektrosmog zu beseitigen ist – vorausgesetzt, man weiß etwas davon. Dieses Beispiel zeigt aber auch, dass die Elektroindustrie ohne wesentlichen Aufwand Elektrosmog-ärmere Elektrogeräte produzieren könnte.

Prüfsiegel gaukeln dem Verbraucher eine trügerische Sicherheit vor

Geradezu ein Hohn sind die Prüfsiegel, die auf diesem und anderen Geräten angebracht sind und dem Verbraucher eine trügerische Sicherheit vorgaukeln. Mit dem Schutz vor gesundheitlichen Gefahren haben sie nicht viel zu tun. Lediglich den Schutz vor einem Stromschlag vermögen sie zu bescheinigen. Auf diesem Wechselsprechgerät befand sich z.B. das Siegel für geprüfte Sicherheit (GS) des TÜV-Berlin und auch das neue europäische CE-Zeichen, das dem Gerät die elektromagnetische Verträglichkeit bescheinigt, und zwar:

  • gleichzeitigen, störungsfreien Betrieb mehrerer benachbarter Geräte (Merke dazu: Das CE-Zeichen schützt die Geräte vor gegenseitigen Störungen, aber nicht den Menschen vor gesundheitlichen Störungen aufgrund von ihnen verursachter Felder)
  • eine unzulässige elektromagnetische Emission (Merke dazu: Nach den gesetzlichen Grenzwerten hätte dieses Wechselsprechgerät ein noch um das 33-fache stärkeres Feld abgeben dürfen, nämlich 5.000 Volt/m, weil die Grenzwerte – die offenbar mehr dem Schutz der Gerätehersteller vor Schadensersatzforderungen, als dem Schutz des Menschen vor gesundheitlichen Schäden dienen – entsprechend hoch festgesetzt sind.)   
  • hohe elektromagnetische Immunität (Merke dazu: Hier ist die elektromagnetische Immunität des Gerätes gemeint, was uns sagen will, dass dieses Gerät durch elektromagnetische Störfelder anderer Geräte nicht so schnell in die Knie geht, übrigens ganz im Gegensatz zum Immunsystem desjenigen Menschen, der längere Zeit dem Immissionsfeld eines solchen Gerätes ausgesetzt ist. Dass hier für einen technischen Vorgang eine Vokabel aus der Biologie verwendet wird, durch die der Verbraucher den Eindruck bekommen kann, hier wäre seine Immunität gemeint, ist schon geradezu zynisch.)

Welchen Schutz bieten gesetzliche Grenzwerte tatsächlich vor Elektrosmog?

Wichtig ist es anzumerken, dass durch das Gerät, so wie es im Originalzustand war, nicht etwa die gesetzlichen Grenzwertbestimmungen überschritten wurden, nach denen im Kopf- und Körperbereich sogar 5.000 Volt/m zulässig gewesen wären. Bei diesen Grenzwerten sollen angeblich gesundheitliche Schäden ausgeschlossen sein. Dass aber biologische Auswirkungen weit unterhalb dieser Grenzwerte wissenschaftlich nachgewiesen sind und deshalb gesundheitliche Schäden eher wahrscheinlich als ausgeschlossen sind, zeigt sich anhand wissenschaftlicher Studien, wobei hier nicht das gesamte Spektrum der Forschung aufgezeigt werden soll, sondern die hier relevantesten Punkte. 
Wie man die offiziellen Grenzwerte zu beurteilen hat, mag ein Vergleich verdeutlichen. Während eine wissenschaftliche Untersuchung des weltweit anerkannten Stockholmer Karolinska-Instituts nachwies, dass das Leukämierisiko (Blutkrebs) bei Kindern etwa dreifach höher war, wenn sie an ihrem Wohnort elektromagnetischen Feldern von 200 Nanotesla ausgesetzt waren, beträgt der bundesdeutsche Grenzwert, davon völlig unbeeindruckt, nach wie vor 100.000 Nanotesla!

Biologische Auswirkungen unterhalb der Grenzwerte am Beispiel Melatonin

Aus der Endokrinologie ist bekannt, dass es durch die von Strom verursachten Felder, Strahlung, bestimmte Chemikalien (Medikamente) und einen gestörten Hell-Dunkel-Rhythmus (Tag und Nacht) zu einer Funktionsbeeinträchtigung der Zirbeldrüse (Epiphyse) kommt. Diese produziert eines der wichtigsten Hormone unseres Körpers, das den Namen MELATONIN trägt. Professor Russel J. Reiter (USA) weist nach, dass schon unter dem Einfluss relativ schwacher Felder die Zirbeldrüse so gestört wird, dass sie dieses Melatonin nur noch vermindert oder überhaupt nicht mehr produzieren kann. Die Intensität der strombedingten Felder, die solche Störungen verursachen, liegt um mehr als 1000-fach niedriger, als unsere derzeitigen Grenzwerte. Melatoninmangel im Körper verursacht gravierende Störungen des Immunsystems, was sich z.B. in einer dramatischen Verminderung der im Körper befindlichen Killerzellen widerspiegelt. Melatonin schützt auch die Zellen vor freien Radikalen, das sind aggressive instabile Sauerstoffmoleküle. Es ist das wirksamste Antioxidans unseres Körpers. Fehlt Melatonin im Körper, sind die Zellen nicht mehr gegen Schädigungen durch freie Radikale geschützt. Dies mag eine Erklärung dafür sein, dass sich bei Menschen die in Elektroberufen arbeiten, aber auch bei solchen, die sich längere Zeit strombedingten Feldern aussetzen, beispielsweise durch die Benutzung einer Heizdecke, deutlich höhere Risiken für Leukämie (Blutkrebs), Brustkrebs und andere Krebsarten nachweisen ließen. Je nach Benutzungsdauer stieg das Leukämierisiko bei Kindern, die Heizdecken benutzten, um das 10-fache an.

Etwa 90% der erforderlichen Melatoninmenge wird von der Zirbeldrüse (Hypophyse) nachts produziert. Dieser Sachverhalt untermauert die Hinweise der Geopathologie , dass dem störzonenfreien Schlafplatz des Menschen eine besondere Bedeutung für den Zustand des Immunsystems zukommt. Wird ein vorher störzonenbelasteter Schlafplatz saniert, normalisiert sich der Melatoninhaushalt innerhalb weniger Wochen, so daß Melatonin als Medikament nicht eingenommen werden muß. Dies wäre auch deshalb nicht sinnvoll, weil das Hormon durch die Einwirkung der Störfaktoren in seiner Wirksamkeit gehemmt wird.
Die Forschung der Endokrinologie liefert hiermit übrigens auch ein Erklärungsmodell für das Zustandekommen von Gesundheitsstörungen durch Erdstrahlen, denn die Zirbeldrüse hat es im Laufe der Evolution noch nicht lernen können, zwischen natürlicher und künstlicher Strahlung zu unterscheiden.
In Folge von Elektrosmog-Einfluss kann es zu einer Vielzahl von Erkrankungen kommen, die in der geopathologischen Praxis immer wieder bestätigt werden. (Siehe Infokasten)

Allopathische Medikamente können die gesundheitliche Misere noch verschlimmern!
Geradezu absurd ist es, dass bei der Behandlung von – meist unerkannten – Elektrosmog-Auswirkungen durch die meisten der schulmedizinisch verordneten allopathischen Medikamente eine weitere Absenkung des Melatoninspiegels im Körper bewirkt wird (im Extremfall bis auf Null, z.B. Propanolol). Gerade die typischen Gesundheitsstörungen, die durch Elektrosmog entstehen, werden mit solchen Medikamenten behandelt.

Als Melatoninhemmer sind inzwischen nachgewiesen:
Aspirin, Ibuprofen, Indometacin, die sog. Kalziumantagonisten (Herzpräparate), Blutdruckmittel (Alpharezeptorenblocker), Betablocker, steroidhaltige Medikamente, sowie praktisch alle Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmittel. *)

Symptome kurieren – Ursachen ignorieren?

Angesichts der hier aufgezeigten Therapiemisere wird nicht nur die besondere Bedeutung naturheilkundlicher Behandlungsverfahren deutlich, sondern auch die Notwendigkeit, bei der Anamnese Standortverhältnisse – vor allen Dingen am Schlaf-, aber auch am Arbeitsplatz –  zu beachten. Dabei kann die Frage nach Elektrogeräten in Nähe des Bettes, angefangen vom inzwischen berüchtigten Radiowecker, über den hier beschriebenen Fall der Wechselsprechanlage bis zur schlichten Nachttischlampe schon erste Hinweise auf die Ursache von chronischen Gesundheits- oder Schlafstörungen, Schwäche des Immunssystems, allgemeiner Abgeschlagenheit (vor allen Dingen am Morgen) oder auch von Depressionen sein. Soweit der Therapeut nicht über entsprechende Diagnosemöglichkeiten auf diesem Gebiet verfügt, wäre versuchsweise eine Entfernung von Elektrogeräten und Stromkabeln und ein nächtliches Abschalten der Sicherung für den Schlafraum zu erwägen.

Natürlich können auf diese Weise nicht alle möglichen strombedingten Standortbelastungen ausfindig gemacht werden, weshalb bei einem Fortbestehen der Symptome eine Untersuchung des Schlaf- bzw. Arbeitsplatzes nicht zu umgehen sein wird, schließlich können Wände und Rohrleitungen trotz der Abschaltung der Schlafraumsicherung elektrische Wechselfelder in erheblicher Stärke aufweisen oder Einstrahlungen von Mobilfunksendern, Radaranlagen usw. zu krankmachenden Belastungen führen. Deshalb ist es notwendig, bei andauernder Therapieresistenz, neben anderen möglichen Therapieblockern, immer auch einen möglichen Zusammenhang mit einer andauernden Standortbelastung in Erwägung zu ziehen und diesen Faktor durch einen elektrosmogerfahrenen Geopathologen oder Baubiologen abklären zu lassen, nach dem besseren Motto: Symptome kurieren – Ursachen eliminieren!

*) Der Autor hat in einer Broschüre die wichtigsten Informationen zu Melatonin, einschließlich der melatoninsenkenden Mittel, wie der melatoninfördernden Nahrungsmittel veröffentlicht. Zu beziehen gegen Schutzgebühr und Porto bei: Institut für Radiästhesie und Geopathologie, Landstallmeisterring 19, 29227 Celle)

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