Weltherrschaft in Grün

Vor rund drei Milliarden Jahren explodierte das Leben auf unserer Erde. Im Schutz des Wassers entstanden purpurfarbene Bakterien, die dem Ozean seine Farbe gaben. Der blaue Planet war ein Purpurplanet. Dann aber erlangten die grünen Cyanobakterien blitzschnell die Weltherrschaft: Sie wandelten, unter Verbrauch von Kohlendioxyd und Wasser, Licht in biochemische Energie und Zucker um. Dabei wurde Sauerstoff frei. Pflanzen nutzen noch heute mit den bakterienähnlichen Chloroplasten den grünen Blattfarbstoff Chlorophyll zur Herstellung von Zucker. Es waren diese unscheinbaren grünen Wesenheiten, die dem ganzen Planeten grünes Leben einhauchten und ihn mit Sauerstoff durchfluteten. Über die unsichtbare Macht in uns.

 

Milieustudien: Das Milieu ist alles

Unsere Darmflora, oder besser: Darm-Mikroorganismen-Gemeinschaft, ist für uns so wichtig wie die Chloroplasten für die grünen Pflanzen. In unserem Darm und in unserem Blut findet diese Gemeinschaft sowohl Lebensraum als auch Daseinsberechtigung. Sie dankt es uns mit der Versorgung wichtiger Nährstoffe und anderen Eigenschaften:

 

  • Verdauung und Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen1
  • Unterstützung des Immunsystems
  • Versorgung mit den Vitaminen Pyridoxin, B122, Thiamin, Riboflavin und K
  • Versorgung der Darmepithelschicht mit Energie
  • Anregung der Darmperistaltik
  • Herstellung kurzkettiger Fettsäuren
  • Entgiftung von Xenobiotika
  • Herstellung von essenziellen Aminosäuren3
  • Transmutation4

Werden die Lebensbedingungen für diese „Großfamilie“ von uns optimal gestaltet, versorgt sie uns wie eine Mutter. Doch wie kann dieses Gleichgewicht der Mächte und diese tiefe innere Freundschaft ins Wanken geraten? Die Antwort ist ganz einfach: Medikamente, Handy­strahlung, Umweltgifte, Alkohol, Drogen, gekochtes Essen, Fleisch, Zucker, gehärtete Fette usw. verschieben das symbiotische Gleichgewicht der  Mikroorganismen-Familie so, dass neue, wirtsfeindliche Mikroorganismen wie Pilze, Parasiten und Bandwürmer nun einen geeigneten Nährboden finden. Wie schon Louis Pasteur sagte: „Die Mikrobe ist gar nichts, das Milieu ist alles.“

So wie die ersten sauerstoffbildenden Bakterien der Urmeere dem ganzen Planeten Leben eingehaucht haben, sind die Bakterien in uns ebenfalls überlebens-not-wendig. Alles steht und fällt mit ­ihnen. Daher ist ein jeder klug beraten, die Freundschaft dieser hilfreichen ­Lebensspender und -erhalter gut zu pflegen. Das wichtigste Mittel dazu ist eine natürliche Ernährung.

Friedfertiger Umgang ist auch im Fall von „Mitbewohnern“ wie den Parasiten die beste Wahl. Parasiten leben davon, dass sie anderen schaden. Sie verursachen Krankheiten,  manipulieren das Verhalten von Tieren und treiben sie gar in den Freitod. Prof. Jaroslav Flegr, Evolutionsbiologe der Universität Prag, forscht daran, wie Parasiten auch das Verhalten und Schicksal von Menschen beeinflussen.5 Mit Hormonen, durch deren Ausschüttung der Wirt – je nachdem – risikofreudiger, misstrauischer oder desorientierter wird, bewirken die Schmarotzer Verhaltensveränderungen, um die Chancen fürs eigene Überleben und die Verbreitung der eigenen Art zu verbessern.

Der Gesundheitslehrer Florian Sauer rät bei Parasiten- und Pilzbefall, diese ­ungebetenen Gäste eher von einem Auszug zu überzeugen, statt sie – zum Beispiel mit Medikamenten – zu bekämpfen. Dies gelingt, so Sauer, mit einer Milieuveränderung. Nimmt man den Parasiten ihre Lieblingsspeisen weg, also Zucker und andere isolierte Kohlenhydrate, sowie Alkohol, Fleisch, Wurst und Fisch usw., werden sie geschwächt und können sich nicht mehr so gut „festbeißen“. Sauer empfiehlt reichlich grüne Nahrung, Gemüse- und Wildkräutersäfte – auch als Einlauf. Sehr gut wirken auch Flohsamenschalen und Chiasamen – sie schaffen einen guten Nährboden für Mikroorganismen, die unserer Gesundheit zuträglich sind.


Abb: © fotoliaxrender – Fotolia.com

ist veganer Rohköstler, hat Medizin studiert und eine Ausbildung zum Ernährungsberater hinter sich. Er ist Filmproduzent für alles, was mit Gesundheit und Naturverbundenheit zu tun hat: www.weiland-wissen.de.

Zweimal wöchentlich bietet er im Schlosspark Charlottenburg das Wildkräuterfrühstück an. Infos: www.wildkräuterfrühstück.de,
Tel.: 030-85 40 00 27 oder mark.weiland@weiland-wissen.de

Mehr Wissen über energiereiche, lebendige Ernährung finden Sie in zahlreichen Vorträgen, leckeren Rezept-Videos und Dokumentationen bei www.weiland-­wissen.de

DVDs bei weiland-wissen.de:
Veronika und Florian Sauer: „Schwermetallentgiftung und die Geschichte des basischen Badens“;  DVD und Online-Video
Florian Sauer: „Leber- und Gallenblasenreinigung nach Veronika Sauer“; DVD und Online-Video

Weiterführende Literatur und Quellen:
Dr. Ralph Bircher: Geheimarchiv der ­Ernährungslehre, Kopp 2010
Henning Müller-Burzler: Auf den ­Spuren der Methusalem-Ernährung, Windpferd 2009
Volker Rusch: Bakterien – Freunde oder Feinde, Urania 1999
Pflanzenwelten – Die heimliche Macht auf unserem Planeten. Dokumentarfilm der BBC, 2012

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