1. Festival des spirituellen Films in Hamburg

Thich Nhat HanhDas vor zwei Jahren in Berlin initiierte „Festival des spirituellen Films“ scheint sich zu einem Export-Erfolg zu entwickeln: Nachdem es im letzten Herbst in Köln zu Gast war und dort viel Beifall gefunden hatte, fand es im Juni sechs Tage lang in Hamburg statt – mit geradezu überwältigendem Erfolg. Vor allem bei dem Thich Nhat Hanh-Film „Die Kunst des achtsamen Lebens“ und Doris Dörries autobiographischem Essayfilm „Augenblick“ reichten die vorbereiteten Eintrittskarten nicht aus, bekamen die letzten Besucher stattdessen rote Herzchen auf den Handrücken gemalt.

Nur mit dem Diskutieren haben’s die Hamburger nicht so wie die Berliner. Am ersten AbendGregor Gysi wurde „Glück ist die Freiheit von Vorstellungen“ gezeigt, ein überraschend intimes Gespräch zwischen Thich Nhat Hanh und Gregor Gysi über Buddhismus und Sozialismus, linke Politik und die Suche nach dem Glück. Trotz heißen Bemühens der Veranstalter fand sich kein Vertreter der LINKEN ein, um auf Gysis Spuren weiter zu denken. Vielleicht läge es daran, dass Gysi in diesem Film seinen Meister gefunden habe, vermutete einer im Publikum, doch keine/r der LINKEN kannte den Film, dessen Herausforderung sie da auswichen. Religion und Linke: das ist in der Breite offenbar immer noch ein Freund/Feind-Verhältnis. Als Angela Merkel den Dalai Lama empfing, gehörte Gerhard Schröder, der gerade in China weilte, zu ihren lautstärksten Kritikern.

 

Foto Gregor Gysi: © Trialon / Thomas Kläber,
Foto Thich Nhat Hanh: GAL Bayern

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