Auf DVD: Holunderblüte

Mit „Holunderblüte“ ist Volker Koepp, soweit ich sehen kann, der erste genuin spirituelle Film über Kinder gelungen. Was es bislang gibt auf diesem Feld, allem voran die „Indigo-Kinder“-Filme, ist so zugestellt mit den Fantasien und Sehnsüchten von Erwachsenen, dass von den Kindern selbst kaum etwas zu sehen ist.
Anders bei Volker Koepp. Auch er ahnt, dass Kinder aus der Zukunft auf uns zu kommen, dass Kindermund tatsächlich Wahrheit kund tut. Jedenfalls kann er ihnen zuhören, minutenlang, ohne auch nur einmal dazwischen zu reden. Sein wunderbarer Kameramann Thomas Plenert und er können Kindern auf Augenhöhe begegnen, können ihnen so lange zuschauen, bis jede ihrer Gesten eine Offenbarung, ein Wunder wird: alles kleine Engel, strahlend, überfließend
vor positiver Energie.
Koepp hört diesen Kindern deshalb so intensiv zu, weil er erfahren will, was aus dieser Landschaft im toten Winkel der Weltgeschichte werden könnte. Letztlich kann er es nicht ertragen, dass dieses Ostpreußen vor sich hin stirbt, dass die letzten Erwachsenen sich längst anderswo Arbeit gesucht haben oder trinken. Und deshalb wirbt er für diese Landschaft mit Macht, trüffelt seine „Holunderblüte“ mit langen Natur- und Landschaftsaufnahmen von innigster, manchmal schon schmerzhafter Schönheit.

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