Ana Forrest, die Gründerin von Forrest Yoga, ist für viele eine Inspiration. Eine Pionierin, die ihren eigenen emotionalen und physischen Heilungsprozess von Beginn an eng mit Yoga verknüpfte. Mit ihrer Lebensgeschichte berührt sie Menschen auf der ganzen Welt. Seit 45 Jahren lehrt sie ihren einzigartigen Stil, der yogisches Wissen und die spirituellen Traditionen von Native Americans und Aborigines kombiniert, und bereiste dabei bisher 33 Länder.

von Deborah Haaksman

Auch in der deutschen Hauptstadt existiert inzwischen eine florierende Forrest-Yoga- Szene. In fast jedem Kiez findet man – neben vielen anderen Yoga-Stilen – kompetente Forrest-Yoga-Lehrer/innen, die offene Klassen und Workshops anbieten. Berlin ist für Ana ein Kraftort, sie nennt es „The Chakra of Europe“.

Die Entstehung einer Yogamethode

Forrest Yoga nahm Gestalt an, indem Ana sich mit den Traumata, die bis dahin ihr Leben bestimmt hatten, auseinandersetzte. Yoga und die spirituellen Zeremonien und Rituale der Native Americans zeigten ihr einen Weg auf, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und mit der Erfahrung sexuellen Missbrauchs, einem gescheiterten Suizidversuch, mit Süchten und chronischen Schmerzen umzugehen. Sie verbrachte viele Jahre in einem indianischen Reservat und wurde von den Älteren dort offiziell als „Pipe Carrier“ (Trägerin der Pfeife, ein bei den First Nations heiliges Instrument für spirituelle Gebete und Rituale zugunsten anderer) initiiert und in das Wissen und die Anwendung der indianischen Heilkunst eingeweiht. Anas eigener Heilungsprozess rief in ihr den Wunsch wach, anderen Menschen beizubringen, wie man herausfindet, worauf es in der eigenen physischen, emotionalen, mentalen und spirituellen Entwicklung ankommt. Forrest Yoga ist eine physisch stärkende Praxis, die mit dem Fokus auf innere Absichten arbeitet und die Fähigkeit fördert, transformierende Momente von der Yogamatte ins tägliche Leben zu integrieren. Anas autobiographisches Buch, das unter dem deutschen Titel „Die Yoga-Kriegerin“ erschien, beschreibt die Essenz ihrer Methode in praktischen Beispielen.

Yoga-Zeremonie als Herzstück der Praxis

Forrest Yoga wird mittlerweile durch die einander ebenbürtige Zusammmenarbeit von Ana und ihrem Mann Jose Calarco bereichert. Als musikalischer Zeremonienmeister und Geschichtenerzähler verkörpert er das indigene Heilwissen der australischen Aboriginies, von deren Ältesten er die Erlaubnis erhielt, es im Rahmen der Forrest-Yoga-Lehrerausbildung weiterzugeben. Die Musik ist dabei in der Lage, etwas zu berühren und zu bewegen, das Worte nicht vermögen. Die Atmosphäre, die durch das gemeinsame Wirken im Raum entsteht, beschreibt Ana so: „Unsere Yoga-Zeremonie lebt von dem, was wir mitbringen: Dem Segnen des Ortes und aller Anwesenden durch traditionelles Räuchern, gemeinsames Singen, Tanz, das Formulieren einer klaren inneren Absicht, Pranayama und die Praxis einer intelligenten Abfolge von Asanas. Savasana (Ruhehaltung zum Wiederfinden der Balance) wird zu dem, was die Aboriginies ‘Traumzeit’ nennen.“

Übende lernen, ihrer Intuition wieder zu vertrauen und die Energie im Körper zu spüren und zu gestalten, um zum Beispiel im Zellgewebe gehaltene emotionale Spannung zu lösen. Jede Forrest-Yoga-Zeremonie ist eine Reise der Selbsterforschung, der inneren Klärung und Heilung. Sie ist Ausdruck von Anas eigener tiefster Absicht: Einen lebendigen Beitrag zu leisten „to mend the Hoop of the people“. (Hoop heißt in diesem Kontext sowas wie Kreis oder Bund und bezieht sich auf eine Vision des Diné-Häuptlings Black Elk, die unterbrochene Einheit des Menschen zu sich selbst, der Menschen zueinander und zu allem, was lebt, wieder herzustellen.) So lädt sie mit ihrer Arbeit dazu ein, mit uns selbst und allem, was lebt, in harmonischer Beziehung zu sein.

Vom 29.5. bis 24.6.2020 wird es in Berlin eine von Ana geleitete Yogalehrer-Ausbildung geben, das Forrest Yoga Foundation Teacher Training. Weitere Infos hierzu unter: www.earthwalking.yoga

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