Die westlichen Mainstream-Medien führen keine faire Debatte um die Ursachen des Ukraine-Krieges. Durch die Verschärfung des §130 StGB wird zudem der Versuch unternommen, die Meinungsfreiheit in Deutschland weiter einzuschränken.

von Aman

Dies ist ein Verstoß gegen das im Grundgesetz §5 festgeschriebene Recht auf freie Meinungsäußerung. Wir geben hier einen Ausschnitt eines Interviews wieder, das das Nachrichtenmagazin „Gegenpol“ mit dem Amerikaner Richard Black, einem hochdekorierten Vietnam-Kriegsveteran und ehemaligen USSenator von Virginia führte.

Frage: „Warum unterstützen Sie (Richard Black), nicht die offizielle Linie Washingtons beim Ukraine-Konflikt?“

Richard Black: “Als Russland am 24. Februar in den Krieg eintrat, gab es eine massive Propagandawelle in allen Mainstream-Medien der Welt. Das geschah in Deutschland, in den USA, in Großbritannien, überall. „Russland ist schrecklich, Russland fängt diesen Krieg an.“ „Was sie nicht sagten, war, dass die Central Intelligence Agency (CIA), der US-Geheimdienst, und der britische Geheimdienst MI6, im Jahr 2014 mit verschiedenen Untergrundgruppen in der Ukraine zusammenarbeiteten und die ordnungsgemäß gewählte Regierung von Präsident Janukowytsch stürzten. Und die CIA und das US-Außenministerium wählten einige der Minister der neuen Regierung buchstäblich von Hand aus. Es kam also eine Regierung an die Macht, die eine revolutionäre Junta war.

Es handelte sich nicht um eine gewählte Regierung. Es war eine Gruppe von Leuten, die kurz zuvor Molotow-Cocktails werfen und Polizisten und Soldaten niederschießen ließ. Es war eine sehr brutale Revolution, bei der sie in der Hafenstadt Odessa etwa 40 Demonstranten in die Enge trieben. Sie trieben sie in die Enge und die Demonstranten rannten dann in ein Gebäude, um vor den rechtsgerichteten Ukrainern zu fliehen. Dann zündeten sie das Gebäude an und sie alle verbrannten bei lebendigem Leib. Einem von ihnen gelang es, aus einem Fenster im zweiten Stock zu springen. Er brach sich das Bein und während er dort lag, stürzten sich Ukrainer auf ihn und schlugen ihn zu Tode. Es war also eine sehr grausame und gewalttätige Revolution, die von den USA, der CIA und dem britischen MI6 inszeniert wurde. Nun, eines der ersten Dinge, die die neue revolutionäre Junta tat, war die Änderung der Verfassung. In der Verfassung der Ukraine stand, dass Ukrainisch die erste Sprache und Russisch die zweite Sprache war.

Und warum? Der Grund ist, dass etwa 30 % aller Ukrainer russische Muttersprachler sind. Die Grenze, die die Ukraine bildete, wurde ziemlich willkürlich gezogen. Sie machte viele Menschen, die eigentlich Russen hätten sein sollen, zu Ukrainern. Als sie die russische Sprache aus der Verfassung entfernten, entließen sie russischsprachige Lehrer, weil sie ihr ganzes Leben lang auf russisch unterrichtet hatten. Und viele von ihnen waren auf der Krim und im Donbass. Die Krim war immer Teil Russlands. Es war nur eine Art historische Anomalie, dass sie vorübergehend außerhalb lag. Aber sie war 500 Jahre lang russisch. Es waren also fast 100 % Russen, und im Donbass, den beiden Republiken, aus denen der Donbass besteht, waren fast alle russisch sprechende Menschen. Und als diese revolutionäre Junta, die vom Westen eingesetzt wurde, die Macht übernahm, sagten sie: „Wisst ihr, wir sind einverstanden, wenn wir uns beteiligen und bei der Wahl der Regierung helfen dürfen. Aber wenn ihr die Regierung einfach stürzen wollt, haben wir uns entschieden, dass wir nicht mitmachen wollen. Also werden wir die Unabhängigkeit erklären.“

Das taten sie, die Krim erklärte ihre Unabhängigkeit, und die beiden Donbass- Republiken erklärten ihre Unabhängigkeit. Was dann geschah, war – und ich bin mir sicher, dass das alles im Voraus geplant war – dass wir die Regierung nicht stürzten und einfach sagten, na ja, schauen wir mal, was passiert. Wir hatten einen Plan und der Plan war, dass wir die Ukrainer bewaffnen, eine große Armee aufstellen und diese Armee gegen Russland einsetzen würden. Und so begannen wir, Waffen in die Ukraine zu liefern, die Armee wurde aufgebaut und dann befahl der neue Präsident Poroschenko der Armee, die beiden Donbass- Republiken anzugreifen. Dieser Krieg begann tatsächlich im Jahr 2014. Auf jeden Fall wollte Russland diesen Krieg nicht. Als der Krieg ausbrach am 24. Februar, als Russland in diesen Krieg verwickelt wurde, kämpften beide Seiten. Sie lieferten sich einige sehr harte Gefechte, aber es gab nicht viele Sachschäden oder eine große Anzahl von Opfern. Zwei Monate später setzten sich Russland und die Ukraine zusammen und handelten ein Friedensabkommen aus. Und sie hätten nach zwei Monaten Frieden gehabt, wenn nicht der britische Premierminister Boris Johnson unerwartet nach Kiew geflogen wäre und der Ukraine befohlen hätte, nicht mehr über Frieden zu reden, sondern zum Business des Krieges zurückzukehren. „Wir haben euch viel Geld und viele Waffen zur Verfügung gestellt, und jetzt erwarten wir Krieg.“ Und das war eine abscheuliche, verachtenswerte Tat.

Ich glaube nicht, dass Boris Johnson so etwas gewagt hätte, wenn er nicht die Erlaubnis des Weißen Hauses gehabt hätte. Ich sehe diesen Krieg also keineswegs als Schuld Russlands an. Sie (die Russen) haben alles getan, was sie konnten, um einen Krieg zu verhindern und die USA und die NATO, Großbritannien, sie haben diesen Krieg ausgelöst. Das sind also einige der vielen Gründe, warum ich entschieden gegen unsere Beteiligung an diesem Krieg bin.

Frage: „Was sind die Ziele Washingtons in diesem Krieg“?

Richard Black: Die Leute, die wirklich die Außenpolitik von Nationen leiten, sind nicht die Bürger von Deutschland, sie sind nicht die Bürger von Amerika. Es sind diese Globalisten. Ich nenne sie die Jungs von Davos. Das sind diese Megamilliardäre, die zusammen an Orte wie Davos in der Schweiz fliegen und dort ihre Befehle erhalten. Könige und Prinzen, Kirchenoberhäupter und Prominente, sie alle kommen zusammen und bekommen ihre Befehle, was sie zu tun haben. Es ist nicht ganz so einfach, aber wenn ich sage, sie bekommen ihre Befehle, dann gibt jemand den Ton an, denn man kann nicht ein paar Tausend Leute an einer dieser Konferenzen versammeln und irgendeinen Sinn daraus machen. Jemand muss sie anleiten und sagen: „Wir werden über dies und das sprechen.“

Wenn sie die Welt mit ungedeckten Währungen überschwemmen wollen, dann tun sie das. Wenn sie die ganze Welt wegen COVID abschalten und alle dazu bringen wollen, eine Maske aufzusetzen und die Kirchen zu schließen und so weiter, dann tun sie das. Denn sie koordinieren sich, das ist eine sehr mächtige Sache. Wenn man über diese eine Weltordnung oder die neue Weltordnung spricht, über die die Präsidenten dieses Landes gesprochen haben: Sie ist sehr real. Das ist keine futuristische Idee. Und was diese Leute tun: Krieg ist eines der profitabelsten Unternehmen, die die Menschheit kennt – nicht für normale Menschen wie uns. Aber diese Megamilliardäre inszenieren diese Kriege. Es gibt Dynastie-Familien, die sehr berühmt sind, und man kann ihre Namen nicht ohne Bedenken nennen, aber sie sind da draußen. Was sie gerne tun, ist, in Länder einzudringen und sie zu zerstören. Und wenn sie das tun, dann gehören ihnen diese Länder sozusagen. Sehen sie sich die Ukraine an.

Die Ukraine hat einen großen natürlichen Reichtum. Sie produziert Weizen, sie hat Erdgas, sie hat eine Menge Ressourcen. Vor kurzem hat die ukrainische Legislative ein Gesetz erlassen, das den Verkauf von staatlichem Eigentum vorsieht. Niemand in der Ukraine, auch die Bürger nicht, hat noch Geld. Sie haben Schwierigkeiten, sich selbst zu ernähren und den Haushalt zu führen. Aber es gibt Oligarchen. Einige von ihnen sind ukrainische Oligarchen,….. Viele von ihnen sind Megamilliardäre, und sie kommen und kaufen diese Immobilien für den Bruchteil ihres Wertes. und sie profitieren wahnsinnig, wenn sie das tun. Die Ukraine ist und war ein sehr lukratives Ziel, um alles zu privatisieren. Wenn ihnen das mit Russland gelingen würde, die Regierung zu stürzen und eine Art von NATO-Marionette zu installieren, der Reichtum Russlands ist einfach unvorstellbar.

Und ich habe einen Vier-Sterne-General gehört, einen General im Ruhestand, der immer wieder auf Fox News zu Wort kommt. Und er sagte verächtlich über Russland: „Es ist ein Ein-Rohstoff-Land. Russland hat kaum etwas.“ Es fällt mir schwer zu glauben, dass dieser General so ignorant ist. Aber ich denke, die Menschen in Deutschland wissen, dass es kein Ein-Rohstoff-Land ist. Natürlich ist es der größte Exporteur von Erdgas. Aber es ist auch der weltgrößte Exporteur von Bauholz. Der weltgrößte Exporteur von Weizen. Der weltgrößte Exporteur von Düngemitteln. Und es ist einer der drei größten Exporteure von Öl, Aluminium, Titan, Gold und so weiter und sofort. 44 % des Dieselkraftstoffes, mit dem Ihre Lastwagen in Deutschland und ihre Baumaschinen betrieben werden, stammen traditionell aus Russland.

Es gibt also allen Grund auf der Welt, dass Deutschland und Russland engste Verbündete und Handelspartner sein sollten. Ich denke, es ist Zeit, dass Deutschland hinschaut und sagt: Okay, die Sowjetunion ist weg. Und die Idee, dass Russland die Sowjetunion ist, ist eine Illusion, die von der NATO gefördert wird, um ihre Existenz zu rechtfertigen. Und unglücklicherweise ist die NATO die USA. Wir sind sozusagen im Hintergrund, wir sind die Puppenspieler. Aber der NATOOberbefehlshaber in Europa ist und war immer ein Amerikaner, was während des kalten Krieges sehr sinnvoll war. Und die NATO ist voll von Amerikanern, die sie mit organisiert haben. Und ein großer Teil der Finanzierung stammt aus den USA. Wir beherrschen also die NATO wirklich, und ich wünschte, es wäre nicht so. Donald Trump hat im Wahlkampf unter anderem damit geworben, dass wir das Engagement in der NATO zurückfahren, weil er wusste, dass die NATO Kriege und Konflikte fördert, und er wollte uns raus haben. Und er war nie in der Lage, dies zu tun, weil der gesamte tiefe Staat sich im Geheimen aufbäumte und ihn unterminierte. Und so schaffte er es nicht. Aber ich fürchte, dass – kurz gesagt – der Grund für unser Engagement ist, dass wir uns die natürlichen Ressourcen Russlands unter den Nagel reißen und sie unter die Herrschaft oder manchmal sogar in den Besitz westlicher Oligarchen bringen wollen. Ich glaube, darauf steuern wir zu.

Frage: „Wie schätzen Sie die derzeitige Regierung in Deutschland und ihre Politik des Verzichts auf günstige Energie aus Russland ein?“

Richard Black: „Ich denke, es war ein enormer Fehler oder eine Fehleinschätzung, auf russische Energie zu verzichten. Russisches Erdgas ist das Lebenselexier Deutschlands. Es ist fast so, als würde man die Arterie zu ihrem Herzen durchschneiden, so wichtig ist das russische Gas für Deutschland. Die gesamte chemische Industrie, ein riesiger Industriezweig, wäre davon abgeschnitten. Ich halte das also für einen gewaltigen Fehler. Ich glaube, dass die Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines I und II mit Genehmigung der USA erfolgte. Offenbar hat Großbritannien das durchgeführt. Es gab eine Mitteilung der damaligen Premierministerin Liz Truss, in der sie eine Minute nach den Detonationen eine Nachricht an unseren Außenminister Tony Blinken schickte und sagte, „es ist getan“. Was sie damit meinte, war, dass wir die Pipelines jetzt zerstört haben. Ich glaube, der deutsche Kanzler weiß, wer es war. Ich glaube nicht, dass es ein Geheimnis ist. Aber ich glaube, er hat Angst, dass Deutschland etwas Schlimmes passiert, wenn er zu hart zurück schlägt. Ich wünschte, Deutschland wäre unabhängiger, und ich mag den Fakt nicht, dass Atomwaffen an seinen Grenzen stationiert sind. Das einzige, was das brachte, ist, dass es Deutschland zu einem nuklearen Ziel in einem Krieg macht, den es nicht will. Ich denke also, es wurden schreckliche Fehler gemacht.

Anmerkung der Redaktion: Die Veröffentlichung von Teilen dieses Interviews erfüllt nicht den Straftatbestand der Volksverhetzung, wie es die auf Druck der EU und stillschweigend durch den Bundestag durchgewunkene Verschärfung des § 130 StGB vorsieht. Ferner handelt es sich um die freie Meinungsäußerung eines angesehenen amerikanischen Staatsbürgers. Darüber hinaus wird die von Richard Black geäußerte Sympathiebekundung für eine im Bundestag vertretene Partei von der Redaktion NICHT geteilt!

Studie – Auswirkungen von Nord Stream 2

Eine Studie aus 2018 des Kölner Forschungsinstituts ewi Energy Research & Scenarios verdeutlicht, dass die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 nicht nur die Gaspreise in Europa gesenkt hätte, sondern weltweit. Als Grund dafür wurde der verstärkte Wettbewerb zwischen russischem Erdgas und Flüssigerdgas (LNG) genannt, da russisches Gas über Nord Stream 2 zu geringen Kosten nach Nordwesteuropa gelangen könnte. Der zusätzliche Wettbewerb hätte die europäischen Gasverbraucher je nach Szenario um 8 bis 24 Mrd. Euro pro Jahr entlastet. Wohlgemerkt zu den für das Jahr 2025 prognostizierten Gaspreisen von 19,- Euro/MWh. Aktueller Großhandelspreis 107,- Euro/Mwh Stand 17.11.2022. Ein durch Angebot und Nachfrage generierter Preis auf diesem niedrigen Niveau war besonders für einen Gaserzeuger ein Problem. Die amerikanische Fracking-Industrie. Es gab zu viel Öl und Gas auf den Märkten und das Überangebot drückte den Preis. Die Folge, viele der kleineren Förderer waren hoch verschuldet und kämpften ums Überleben. Seit 2015 bis 2020 waren hunderte amerikanische Öl- und Gasproduzenten pleite gegangen und hinterließen einen Schuldenberg von 122 Milliarden Dollar

Magazin Gegenpol: https://www.youtubecom/@Gegenpol

Interview auf Magazin Gegenpol: https://www.youtube.com/watch?v=LhRBGfLRxU

Leben und Sterben Im Donbass
https://odysee.com/@DruschbaFM:4/leben_und_sterben_im_donbass-(1080p):f

Serdar Somuncu bei Stern-TV: Und was macht die Regierung? Sie führt auf der einen Seite Krieg, verhängt Sanktionen, die sie gar nicht durchziehen kann, schneidet sich ins eigene Fleisch und schadet immer weiter ihren eigenen Bürgern, riskiert einen Volksaufstand. Und wir haben zum Teil eine Nomenklatur von Intellektuellen, die kriegsbesoffen ist.

Der ehemalige Hedgefond- Manager Florian Homm: „Die deutsche Unabhängigkeit ist schon eine Illusion. Ich komme mir vor als Deutscher, als wären wir der 51. Staat Amerikas. Es ist doch phantastisch, wenn dein Verbündeter so strohdoof ist, deinen Krieg zu kämpfen. Unsere politischen Instanzen sind komplett durchfiltriert. Wir leben in einer außerordentlichen Illusion. Wir wissen noch gar nicht, wie durchsetzt wir sind. Die Masse hat keinen Schimmer.“

Gloria von Thurn und Taxis bezeichnete die Sprengung von Nord Stream „eine Kriegserklärung an Deutschland“

Studie – Auswirkungen von Nord Stream 2 auf die Gaspreise in Europa https://www.energie.de/ fileadmin/dokumente/et/ News/_Beitrag/et_000011_ ZF_NordStream2_Gaspreise/ et_000011_ZF_Nord- Stream2_Gaspreise.pdf

Hochinteressante Dokumentation des Deutschen Bundestages zum Erdgaspipeline-Projekt Nord Stream 2
https://www.bundestag.de/resourceblob/799174f1a1829cf4cb1e267482185e2920 3240/WD-5-094-20-pdf-data.pdf

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2 Responses

  1. Oliver Bartsch
    Provokation oder Parodie?

    Eine Mail, die ich von Rocco Hammes aus dem Hohen Fläming bekommen habe:

    Hallo liebe Redaktion,
    ich bin einigermaßen enttäuscht über den letzten Artikel von Eduard Aman, in dem er sich zum Sprachrohr von Dick H. Black macht. Es wird durch den knappen Kommentar am Ende des Artikels nicht klar, ob es sich um eine Provokation oder eine Parodie handelt. In jedem Fall wird der politischen Analyse hier ein Bärendienst erwiesen. Der polarisierende Text spielt sowohl Gegnern wie Befürwortern solcher Aussagen in die Hände und manifestiert die mentale und emotionale Spaltung in der Gesellschaft, selbst innerhalb der „SEIN´s bubble“. Ich wünsche mir da deutlich mehr Geist und weniger „Meinungszement“………
    mit besten Grüßen und guten Wünschen fürs kommende Jahr
    Rocco Hammes

    Antworten
  2. Holger Roloff
    Interessant - aber nicht relevant!

    Das interview zeigt vor allem zwei Dinge:

    1. die Sachlage hat einerseits viel mehr Details und ist weit komplexer, als sie uns in den Medien oft präsentiert wird. Und es gibt eine längere Vorgeschichte, in der westliche Geheimdienste ihre Finger kräftig im Spiel haben. Dass jedoch einfach EU-Politiker irgendwo von irgendwem (vornehmlich aus den USA) ihre „Befehle“ bekommen und das dann 1:1 umsetzen (die Amis wünschen es sich sicher so), ist reine Märchenstunde. Da sind seine Ausführungen deutlich zu einfach gebastelt und zu unterkomplex. Andere Länder haben durchaus eigene Interessen.

    2. das Wesen der ganzen Sachlage wird auch von diesem Ex-US-Senator nicht erkannt. Er ist außer Stande den Krieg Russland-Ukraine in einen größeren historischen Kontext einzuordnen. Er hat keine Ahnung von der finalen Krise des globalen Weltkapitalismus, obwohl er dessen Auswirkungen (Massenobdachlosigkeit, Opioidkrise etc.) vor der eigenen Haustür beobachten könnte.

    WICHTIG wäre stattdessen erstmal zu erkennen:

    1. dass der Ostblock in der Konkurrenz der Globalisierung (1980-1990) wirtschaftlich nicht mehr mithalten konnte und folglich auch seine politische Macht einbüßte. Weil auch Putin das nicht versteht, folgt er der irrigen Annahme, das sei vor allem eine reine Machtfrage, die man durch eine territoriale Neuordnung im Osten revidieren könne. Deshalb führt er aktiv den Krieg, unabhängig davon, was die Westkräfte da parallel stümperhaft rumgemurkst haben.

    2. auch die Ukraine, genauer deren Politiker vor(!) der Selensky-Regierung, haben den groben Fehler gemacht, zwei Jahrzehnte ungenutzt verstreichen zu lassen. Alle Ex-Ost-Block-Länder hatten seit der Unabhängigkeit 1989/91 die gleiche Zeit, sich neu aufzustellen. Die Ukraine hätte längst(!) genauso wie die baltischen Staaten in der EU und NATO sein können. Das wurde verpasst, was sich nun durch Putin rächt.

    Diese beiden Punkten sind unabhängig von der sicherlich auch kritisierbaren NATO-Ost-Erweiterung etc. gültig. Das spricht auch hier im Westen niemand aus. Die Ukraine hätte sich ab 1991 viel klüger verhalten können. Dann gäbe es heute eine ganz andere Situation.

    Analog hätte auch Russland die Chance gehabt, mehr den Ideen von Gorbatschow zu folgen, und aus Russland eine moderne, demokratische Industrie-Nation machen können. Auch das wurde völlig verfehlt. Es wurde nur auf Rohstoffexporte gesetzt. Der Ex-US-Senator zählt sie oben ja selbst auf, benennt aber kein einziges, weltbekanntes Markenprodukt aus russischer Industrieherstellung. Das verrät doch alles. Außer dem Anti-Virenschutzprogramm Kaspersky kenne ich auch kein einzige Produkt aus Russland. So ist dieses Land nicht zukunftsfähig. Das ahnt Putin wohl insgeheim auch. Er ist nur unfähig und unwillig, daran was zu ändern. Das hat er mit Honecker gemeinsam, dem 1989 auch jede Perspektive fehlte.

    Was bleibt? Zentral ist also die Frage, ob es akzeptabel ist, derartige imperialistische Verteilungs-Kriege führen zu dürfen. Allein aus humanistischen Gründen würde ich sagen NEIN. Und genau deshalb scheint es zunächst mal in Ordnung, die Ukraine als unabhängiges, eigenständiges Land nach besten Kräften zu unterschätzen, auch wenn der Vorbehalt gilt, dass wir bei Weitem nicht alles dazu wissen und wie gesagt die Lage noch viel komplexer ist. Sobald neue Zusammenhänge bekannt werden, kann man diese Haltung jederzeit selbstkritisch hinterfragen und neu bewerten.

    Viele Grüße aus Hamburg
    Holger Roloff

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