Schule in Indien – was in Europa der Normalfall ist, gerät in Indien oft zur Besonderheit: Schulbildung für alle. Die Berlinerin Ilse Engel, pensionierte Schulpsycho­login und stellvertretende Schulleiterin, war von den ärmlichen Verhältnissen einer „Schulruine“ auf dem Land so berührt, dass sie seit zwei Jahren jedes Jahr mehrere Monate dort verbringt und mit Wissen und Geld versucht, den dortigen Kindern die Basis für eine solide Zukunft zu ermöglichen. 

 

 

 

In einem kleinen Dorf in Indien gibt es eine privat finanzierte Dorfschule. Als sie mir 2012 gezeigt wurde – ich befand mich in Indien wegen eines Workshops mit einem amerikanischen Heiler –, war ich sehr betroffen, weil es dort wirklich an allem fehlte. Ich war so nachhaltig beeindruckt – und bin es immer noch mehr –, dass ich mich dort einfach engagieren musste. Die Schule befindet sich in Khajwati, einem Dorf in der Nähe von Bodhgaya (wo Buddha Erleuchtung erlangte), in Bihar, dem ärmsten Bundesstaat Indiens. 

Es gibt keine Schule in der Umgebung. Viele Familien sind so arm, dass sie sich nur eine Mahlzeit am Tag leisten können. Geld für den Transport zu einer Schule oder gar für eine Privatschule ist absolut nicht vorhanden. Die Kinder sitzen auf Plastiksäcken barfuß auf dem Steinboden in den Ruinen eines alten Klosters, teils im Freien, teils in dunklen, baufälligen Räumen, die mittlerweile bereits eingestürzt sind. Bei meinem zweiten Aufenthalt 2013 war es bereits um zehn Uhr so heiß, dass die Schule um sieben Uhr morgens beginnen musste. Dafür war das Wetter im Januar und Februar 2014 so schlecht und kalt, dass an vielen Tagen wegen Regen und Matsch kein Unterricht möglich war. An anderen Tagen mussten die Kinder nach einer Stunde nach Hause geschickt werden, weil sie barfuß und dünn bekleidet auf dem kalten Steinboden sehr froren. Viele Kinder waren stark erkältet.

Basisarbeit

Außer lappigen Heften und irgendwelchen Stiften hatten die Kinder kein Arbeitsmaterial. Deshalb sammelte ich Geld bei Freunden und Bekannten und fuhr 2013 wieder hin. Das Material in Indien ist aus unserer Sicht so preiswert, dass ich die 150 Kinder gut mit Heften, Stiften, Klemmbrettern und Schnellheftern ausstatten konnte. Ich blieb acht Wochen dort, um mich mit den Bedingungen und Verhältnissen vertraut zu machen. Im Frühjahr 2014 war ich erneut acht Wochen dort und man freute sich sehr auf mich.

Da ich lange Jahre als Lehrerin und Schulpsychologin in Berlin gearbeitet hatte, konnte ich den Lehrern, die alle keine Pädagogen sind, vielerlei Vorschläge machen, die sehr positiv aufgenommen  und auch umgesetzt wurden. Kinder und Lehrer sind sehr offen, freundlich, wissbegierig und neugierig. Ich fühle mich in der Schule und auch in Bodhgaya, wo ich untergekommen bin, sehr angenommen. Das ganze Projekt ist mir zu einem Herzensanliegen geworden! 

Es ist mir gelungen, einen Förderverein mit Spendenabzugsberechtigung ins Leben zu rufen. Meine Freunde und Bekannten gaben mir so viel Geld, dass ich die Lehrerbezahlung für ein Jahr sicherstellen konnte und fehlendes Material ergänzen konnte. Dafür brauche ich laufende Zuwendungen. 

Schön wäre es auch, die Kinder mit Mahlzeiten zu unterstützen.

Es fehlt an allem

Doch es gibt zusätzlich noch ein anderes, geldintensiveres Anliegen: Die räumlichen Bedingungen sind unerträglich. Der Steinboden ist kalt und schmutzig, die Ruinen sind baufällig, die Dächer  undicht, bei Regen, Kälte und Hitze ist kein Unterricht möglich, es gibt keinen Platz für Anschauungs- und Unterrichtsmaterial, die Räume sind alle offen, so dass jeder hinein kann, und dann gibt es zwischen den Steinen auch noch Giftschlangen, die ich selbst gesehen habe.

Daher: Um einen regelmäßigen, geordneten Unterricht zu gewährleisten, muss unbedingt ein Schulhaus gebaut werden. Der Gründer und Leiter der Schule stellt großzügigerweise ein Grundstück zur Verfügung. Doch ein Schulgebäude für sieben Gruppen kostet umgerechnet ungefähr 50.000 Euro.

Tatsache ist, dass die Dorfkinder ohne unsere Unterstützung keine angemessene Schulbildung erhalten können. Das bedeutet, dass viele von ihnen als Analphabeten mit Sicherheit ein Leben in Armut vor sich haben. 

Der Gründer der Schule, der in Khajwati aufgewachsen ist, hat aus diesem Wissen heraus bereits vor zehn Jahren die Schule ins Leben gerufen. Die Kosten für die vielen Kinder, die inzwischen auch aus Nachbardörfern kommen, kann er allein nicht bewältigen. An den Bau eines Schulhauses ist ohne Hilfe überhaupt nicht zu denken.

Für das Projekt sind erforderlich:

1) Einmalzahlungen für den Schulbau

2) Einmalzahlungen für den laufenden Schulbetrieb

3) Regelmäßige monatliche Zuwendungen für den Schulbetrieb.

Jeden Cent, der für die Schule gespendet wird, gebe ich direkt nach Indien weiter. Sach­spenden sind leider nicht hilfreich, weil beim Schicken alles unterwegs verloren geht und die Kosten für Übergepäck beim direkten Mit­nehmen zu hoch sind.

Der Namen des Vereins lautet: „Förderung der privaten Dorfschule/Khajwati/Indien e.V.“ Er ist unter dem Aktenzeichen VR 8187 beim Amtsgericht Potsdam eingetragen und wurde als gemeinnützig anerkannt.

 

Konto des Vereins: 

„Förderung der ­privaten Dorfschule Khajwati/Indien“

Kontonummer: 1000815818

BLZ 160 500 00

IBAN DE64 1605 0000 1000 8158 18

BIC WELADED1PMB

 

Auf Wunsch kann ich gerne Spenden­quittungen ausstellen.

 

Info und Kontakt: Tel.: 03379-202 002

ilse.engel@web.de 

Mehr Infos auf indianschool.jimdo.com 

Auf youtube habe ich ein Video eingestellt. Einfach dort eingeben: Eine Schule in Indien Dahl

2 Responses

  1. Tania sterilisiert

    Schulbildung für Mädchen und Jungs in Indien ist sehr wichtig.Noch wichtiger Familienplanung.Indien hatte 1910 200 Millionen Einwohner ,heute 1,5 Milliarden.Leider konnten Indien die Gratissterilisationen nicht erfolgreich durchgeführt werden.

    Antworten
  2. Lunas Sleep

    hallo leute

    ich hab eine gruppe gefunden, die mein verständnis von armut und schuldbildung in armen gegenden der welt etwas mit durcheinander gebracht hat, denn bis dahin meinte ich auch schwarz weiss: kinderarbeit is schlääääächt, und „man müsste“…. jaja, man müsste

    www.pronats.de

    haben mitgeholfen dieses verständnis aufzulockern und konkret betroffenen arbeitende kindern ein sprachrohr in berlin zu geben. um das zu verdeutlichen habe ich die überschrift der webseite hier mal reinkopiert.

    „Solidarität mit arbeitenden Kindern und Jugendlichen

    Trotz Verboten sind auf der ganzen Welt Millionen von Kindern und Jugendlichen täglich damit beschäftigt, Geld zu erwirtschaften. Sie sind in der Landwirtschaft, in Haushalten, Fabriken, Werkstätten oder auf Märkten und Straßen tätig. Einige arbeiten in extrem ausbeuterischen Verhältnissen und unter Bedingungen, die ihre Gesundheit und sogar ihr Leben gefährden. Der Großteil arbeitet informell, also ohne Arbeitsvertrag und Sozialleistungen. Viele Familien könnten ohne die Arbeit der Kinder nicht überleben. In vielen Ländern der Welt organisieren sich arbeitende Kinder und Jugendliche und stellen gemeinsam Forderungen. ProNATs versteht sich als Verein zur Unterstützung der Kinder und Jugendlichen, sowie ihrer Organisationen.“

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