Homöopathische Antworten am Puls der Zeit

von Werner Baumeister

 

Wenn man sich klarmacht, dass Geschlechtshormone nur zu 30 Prozent spezifisch an Geschlechtsorganen wirken und zu 70 Prozent Prozesse im gesamten System Mensch beeinflussen, dann ist nachvollziehbar, wenn ich in meiner Praxis erlebe, dass Frau und Mann auch homöopathisch beides brauchen – Östrogen (wörtlich Eiererzeuger) und Testosteron. Diese archaischen Informationen, so meine Erfahrung, bedeuten immer homöopathische Arbeit auf der tiefsten Ebene – da, wo wir um unseren verlorenen Ursprung trauern und uns in dieser Welt immer noch fremd, also nicht wirklich zu Hause und angekommen fühlen! Sie geben uns unsere verlorene oder nie entwickelte Macht zurück und helfen, den eigenen Willen wiederherzustellen.

Testosteron

Homöopathisches Testosteron thematisiert das Gebrochene in unserer Biographie. Da, wo wir nicht in unsere natürliche Alphakraft gekommen sind, etwa durch Schuldgefühle oder Gewalterfahrung. Es ermutigt uns, ab sofort die eigene Meinung zu vertreten und das Eigene, den eigenen Willen im Sinne unserer Lebensaufgabe durchzusetzen. Zitat eines Klienten aus seinem Traum nach Testosteron LM 30:
„Ich bin zuallererst einmal mir selbst verpflichtet: mir nicht weh zu tun, indem ich etwas mache, was mir nicht gut tut. Ich kann immer Nein sagen, immer gehen, wenn es für mich nicht stimmt, egal, was die anderen dazu sagen. Das fühlte sich äußerst erleichternd, ja, fast wie eine Erleuchtung an.“

Testosteron ist die Rückeroberung des eigenen Willens und der Schlüssel zur begrabenen Autorität und zur Libido, zur Lebenslust bei beiden Geschlechtern. Seine homöopathische Botschaft an uns: Behaupte dich selbst und sei auch bereit, dich auseinanderzusetzen. Lass dich nicht abschrecken, was andere denken könnten, sei total selbstverständlich. Hab keine Angst mehr, du könntest jemanden verlieren, der dir wichtig ist, nur weil er etwas von dir entdeckt, was ihm nicht gefällt. Setze das Jetzt aufs Spiel, setze es ein für eine unsichere Zukunft. Liebe die Gefahr. Halte nichts zur Sicherung zurück. Es gibt keine Gewissheit. Stürz dich ins Ungewisse und setze jeden Augenblick dein ganzes Schicksal aufs Spiel. Frage niemals, werde ich siegen oder besiegt werden – kämpfe!

Östrogen

In dem Maße, indem wir als Kind missachtet, eingeschüchtert, bevormundet, missbraucht oder gebrochen wurden, in dem Maße konnten oder durften wir nie lernen, Nein zu sagen. Infolgedessen konnten wir als Erwachsene kein echtes eigenes Autoritätsgefühl entwickeln. Klar, wie soll ein Kind auch Nein sagen zu einer geliebten Bezugsperson, von der sein Überleben abhängt. Ein solcher Mensch wird später immer eher passiv bleiben, immer das Gefühl haben, von anderen kontrolliert zu werden. Das heißt: jahrzehntelange Unterwerfung, ein Leben nach den Vorgaben anderer, stets bemüht, sein Bestes zu geben und verantwortungsvoll seine Pflicht zu erfüllen. Wir werden zu Sklaven unserer Aufgaben oder verlieren uns völlig in Beziehungen. Oft ist es dieses Unzulänglichkeitsgefühl, aus dem heraus wir meinen, uns für andere aufopfern zu müssen. All das, um uns etwas aufzuwerten angesichts der tiefen Verunsicherung darüber, wer wir eigentlich wirklich sind. Diese „Sklaven-Fessel“ beginnt sich mit Hormonen in homöopathischer Hochpotenz zu lösen. Für viele ist dies genau das Thema der Zeit, nämlich endlich den Mut zum Nein zu finden und das auch im Alltag zu üben, also zu sich selbst zu stehen und konstruktive Konflikte in Kauf zu nehmen auf dem Weg zur Echtheit. Kurz vor der Geburt wurden wir alle von Östrogen überflutet. Vermutlich ist es dieses Hormon, das den Prozess einleitet, der uns unsere göttliche Herkunft vergessen lässt, damit wir überhaupt gewillt sind, dieses oft makabre und brutale Spiel hier auf dieser Erde durchzuhalten. Homöopathisch leitet Östrogen daher so etwas wie eine Wiedergeburt durch Religio ein, also eine Rückverbindung mit unserer wahren Identität, auf die jeder Mensch ein Recht hat, die wir nur alle irgendwann vergessen haben…

Die Rückeroberung des eigenen Willens – Homöopathischer Themenbereich

Testosteron
Östrogen
Carcinosinum
Aranea, die Kreuzspinne
Tyrannosaurus-Rex
Mercurius (Quecksilber)

Die biographischen Hintergründe eines Lebens in Selbstverleugnung: So wie Krebszellen ihre eigene Identität verloren haben und damit die Fähigkeit, sich zu individualisieren, so thematisiert die Krebsnosode Carcinosinum den Verzicht auf eine eigene Identität und ähnelt damit dem Arzneiprofil von Östrogen. Aranea, die Kreuzspinne, hat mit Östrogen gemeinsam, dass wir uns total verlieren in der Hingabe, so wie die sich aufopfernde Spinnenmutter, die ihre Jungen mit den eigenen Körpersäften füttert und oft bis zur totalen Erschöpfung ausgesogen wird. Homöopathisches Testosteron wird homöopathisch flankiert von Tyrannosaurus-Rex und Mercurius (Quecksilber). Beide haben eine frühe existentielle Bedrohung zum Thema, wobei der bedrohte und angegriffene Teil sich aufzulösen droht. Durch Begegnung mit der eigenen Wahrheit gibt Merkur die Kraft, das sich auflösende Ich wieder zu integrieren. T-Rex gräbt aus, was Merkur fokussiert hat, und gibt uns den Mut, den inneren Dämonen ins Gesicht zu schauen.

 

Schlagworte (mit Links zu weiteren Artikeln von Werner Baumeister):
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Werner Baumeister

ist Arzt und bietet individuelle homöopathische Begleitung an.

30 Jahre Erfahrung in eigener Praxis in Berlin.

Einzeltermine nach Vereinbarung, Behandlungstermine zum Thema des Artikels jederzeit möglich.

Information zu aktuellen Workshops immer auf der Seite „Homöopathie am Puls der Zeit

(mit Themenregister aller Artikel) sowie unter Tel.: 0172 – 391 25 85 .

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Die homöopathischen Arzneibilder von Werner Baumeister verstehen sich auch

als homöopathischer Spiegel aktuellen Zeitgeschehens.

 

 

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