Eigenes Gemüse anbauen – davon träumen immer mehr Menschen. Aber nicht jeder hat einen eigenen Garten. Produktdesignerin Anna Fankhaenel hat deshalb einen von Permakultur inspirierten Hügelbeetkasten für den Balkon entworfen. Kläre hat sie den Kasten genannt, mit dem man platzsparend mitten in der Stadt Gemüse anbauen kann. Hier erklärt sie das Prinzip.

 

Hügelbeete auf dem Balkon

Kläre ist im Rahmen der Abschlussarbeit (2011) an der ecosign/Akademie für Gestaltung (Köln) zum Thema urban gardening entstanden. Die Idee zu Kläre entstand aus meinem eigenen Bedürfnis auf dem Balkon mitten in der Stadt Gemüse anbauen zu wollen. Und wie sich bei den Recherchen herausstellte, gibt es noch viele, viele weitere Stadtbewohner, die sich nach Ackerfläche auf ihrem Balkon sehnen.

Die Form von Kläre ist von den Hügelbeeten, einer Anbauart der Permakultur, inspiriert. Somit ergibt sich eine etwa doppelt so große Anbaufläche für Gemüse, als in handelsüblichen Blumenkästen. Die Form bietet daneben noch Vorteile, wie beispielsweise einen guten Wasser- und Wärmehaushalt. Zum einen keimen die Samen so recht schnell und zum anderen kann man auch in kühleren Jahreszeiten noch Gemüse ernten.

Des Weiteren besitzt Kläre ein Erdbewässerungssystem mit Wasserspeicher, so dass die Pflanzen für einige Tage genügend Wasser zur Verfügung haben und man nicht jeden Tag gießen muss. Das Erdbewässerungssystem ist eine indirekte Bewässerung und funktioniert ähnlich wie in der Natur. Eine Terrakottaplatte, welche den Abschluss zum Wasserreservoir bildet, transportiert das Wasser mittels der Kapillarkräfte in die Erde und die Pflanzen können sich nehmen, was sie brauchen.

 

Permakultur überall

HügelbeetkastenKläre besteht aus pulverbeschichtetem Edelstahl und trotz somit jeder Witterung.
Man kann Kläre auf herkömmliche Weise oder mit einem Samenpapier bepflanzen. Das Samenpapier ist für Anfänger gedacht. Dieses muss nur auf die Erde aufgelegt und zwischen Klappe und Kasten geklemmt werden. Für die herkömmliche Bepflanzung gibt es eine Mulchfolie (Mater-Bi), welche zwischen Klappe und Kasten geklemmt wird. An den gewünschten Stellen muss dann die Folie eingeschnitten oder eingestochen werden, um Samen und Pflanzen zu setzen.

Kläre steht für Permakultur. Das ist eine Anbauart, bei der man verschiedene Gemüsesorten so wie in der Natur gemeinsam anpflanzt, da sie sich positiv bedingen oder auch Schädlinge fernhalten. So pflanzt man beispielsweise Dill und Möhren gemeinsam an, da der Dill das Wachstum der Möhre positiv beeinflusst und gleichzeitig die Möhrenfliege fernhält.

Wenn ihr jetzt selber Lust aufs Gärtnern bekommen habt oder mehr über Kläre erfahren wollt, könnt ihr euch auf dem Kläre-Blog informieren. Hier berichte ich über meine Erfahrungen mit Kläre und dem Gemüseanbau – denn Kläre befindet sich momentan noch in der Testphase.

www.klaere-blog.de

 

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3 Responses

  1. Jule

    Hallo!
    Ich würde so gerne selber Gemüse mit „Kläre“ anbauen! Gibt es die für diesen Sommer schon zu kaufen? Und wenn ja, wo? und wie teuer wäre ein Kasten?
    vielen Danke

    Antworten
  2. Anna Fankhaenel

    Hallo Cliseo,
    vielen Dank : )
    Die Wassermenge im Wasserreservoir ist mit ca. 2 l ausreichend, auch im Hochsommer. Ich hatte in der einen Kläre jetzt zwei Paprikapflanzen, Radieschen und Erdbeeren gepflanzt und das Wasser hat immer gereicht. Meist habe ich sogar nur alle zwei Tage den Tank aufgefüllt. Hoffe ich konnte deine Frage beantworten.
    Viele Grüße,
    Anna

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  3. Anonymous

    Hallo!

    Das ist eine gute Idee.
    Allerdings sehe das Problem wenn man berufstätig ist und am morgen giesst, ob es tatsächlich ausreicht dass die Menge an Wasser reicht, damit die Pflanzen am Abend ( Hochsommer ) nicht verdurstet sind…;-(?

    Cliseo

    Antworten

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