Homöopathische Antworten am Puls der Zeit

von Werner Baumeister

 

In der Homöopathie ermahnen die Raubkatzen wie kaum eine andere Arzneigruppe dazu, den Mut zu haben, für sich einzustehen und sich als völlig freier Mensch zu bewegen. So ist das Erste, woran ich mich unter der homöopathischen Information des Leopardenblutes erinnere, mein Lebensmotto aus den drei Jahren, in denen ich mich als Flugbegleiter bei Pan American als junger Mann ausgetobt habe. Es lautete: „Ich bin umstritten, also lebe ich!“

Homöopathisch dringend angezeigt sind die Raubkatzen dementsprechend, wenn wir stets und von allen geliebt werden wollen. Das dazugehörige Lebensmotto – böswillig umformuliert – hieße dann im Extrem: „Ich bin jedermanns Freund, also bin ich tot!“ Hierzu auch ein aktuelles erfrischend vitales Klienten-Feedback aus meiner Praxis:

„Zwei Tage nach der Einnahme von Leopard C 50.000 fuhr ich mit einem Freund nach Schöneberg, wo wir beide etwas zu erledigen hatten. Bisher hatte ich nicht viel von dem Mittel gefühlt. Ich fand lange Zeit keinen Parkplatz, zog immer weitere Kreise und mein Kumpel nörgelte herum, dass wir eigentlich von zu Hause aus hätten laufen können, wenn wir so weit entfernt parken. Zusätzlich musste ich mir in seinem genervten und herablassenden Ton anhören, dass ich darum keinen Platz finde, weil ich im Hirn verwirrt bin und damit den Wunsch nach einem Parkplatz blockiere. Ja, sagte ich nur: hast recht. Beim Einparken stieg ich aus – die Parklücke war recht klein –, um zu sehen, wie viel Platz ich zum Rangieren habe. „Du weißt auch nicht, wie groß dein Auto ist“, kam daraufhin ein weiterer Motz-Kommentar. Ich dazu: Ja, hast recht. Nach dem Aussteigen kam noch irgendwas, woran ich mich nicht mehr erinnere. Und da brachen in mir alle Dämme: Alle Fußgänger bis in 50 Meter Entfernung blieben stehen, als ich losbrüllte: „Halt endlich dein dummes Drecksmaul“ (und weiteres aus der Wutkiste). Ich merkte, dass ich keine Chance hatte, diesen Ausbruch zu kontrollieren. Da war etwas in mir, das einfach stärker war. Und es war richtig. Wer mit mir verachtend kommuniziert, der braucht eine Grenze. Auch mal eine heftige. Da meine unterdrückte Wut noch nicht komplett befreit ist, kommt sie im Moment eben noch eruptiv raus. Der Leopard hilft mir dabei, ja, ich kann durch ihn gar nicht anders als authentisch sein. Er zwingt mich zur Ehrlichkeit und lässt meinen Verstand überrascht bis geschockt und meinen Körper leicht zitternd zurück, weil ich das nicht gewöhnt bin. Gewöhnt bin ich, dass ich alles verstehe, diplomatisch bin und meine Wut immer wegrationalisiere. Und wenn ich sehe, wie Angela Merkel auf die Beleidigungen Erdoğans reagiert, habe ich das Gefühl, dass die auch mal ein paar Kügelchen braucht…“

Leopard: Mut zur Wut

Mir fällt unter „Leopard“ Peter Levines Buch „Sprache ohne Worte“ in die Hand.
Er hat Folgendes immer wieder beobachtet: Wenn ein traumatisierter Mensch seine vielleicht jahrzehntelange Immobilität (Schreckstarre) allmählich hinter sich lässt, dann hat er häufig Ausbrüche von intensiver Wut. Aus Angst, wir könnten andere oder uns selbst tatsächlich verletzen, strengen wir uns enorm an, dieses Gefühl abzuwehren. So bleiben wir in einem Teufelskreis aus intensiver Wut und der Angst vor dieser Empfindung in der Trauma-Reaktion eingesperrt. Diese Wut (oft verbunden mit dem Impuls, einen Angreifer zu töten) wurde einst neben Angst und Schock mit eingefroren und ist jetzt wie eine verzögerte heftige Selbstschutzreaktion zu sehen.

Homöopathisch helfen uns Raubkatzen wie der Leopoard, dass diese Reaktion vollständig zum Abschluss kommt und sich löst – wie es auch bei wilden (Beute-)Tieren der Fall ist, indem sie sich nach dem Totstellreflex förmlich freischütteln. Das Interessante: Wenn wir unsere Wut offen zeigen und diese Energie wieder fließen kann, entsteht kein Scherbenhaufen zerstörter Freundschaften und Beziehungen, sondern eine neue, viel ehrlichere Nähe als vorher, wie der zweite Teil des Feedbacks zeigt:

„Mehrere Stunden nach meinem Ausraster – ich hatte meinen Freund danach nicht mehr gesehen – tobten in meinem Kopf immer noch Wutgedanken mit dem Inhalt, die Freundschaft zu beenden und noch mal nachzutreten. Denn: Ich habe ja Recht, wie ich die Dinge sehe! Ha! Aber irgendwann beruhigte sich das innere Kampfgeschehen und Wohlwollen trat an die Oberfläche. Das Schaden-Wollen wandelte sich in den Wunsch, ihn bei einem konkreten Projekt (Autoabschleppen), für das wir ja nach Schöneberg gefahren waren, zu unterstützen. Nachdem die Wut raus war, wurde ich auf einmal friedlich (es kam sogar kurz ein Liebesgefühl auf) und ich konnte auch ihn in seiner Struktur und Not sehen, für die er ja auch nichts kann.“

Wir haben fast alle Angst, dass unsere Wut grundsätzlich und immer zerstörerisch ist, aber das ist nur ein Ablenkungsmanöver unseres Verstandes. Was statt dessen auf uns wartet, ist eine neue Freiheit. Also: Mehr Mut zur Wut!

Homöopathischer Themenbereich

Mit den homöopathischen Raubkatzen (Leoparden-/Pantherblut, Tigerblut, Jaguarfell, Löwenmilch, Pumamilch) kommt das Leben intensiver an uns heran und fordert (lockt) uns aus der Deckung heraus.

 

Schlagworte (mit Links zu weiteren Artikeln von Werner Baumeister):
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Werner Baumeister

ist Arzt und bietet individuelle homöopathische Begleitung an.

30 Jahre Erfahrung in eigener Praxis in Berlin.

Einzeltermine nach Vereinbarung, Behandlungstermine zum Thema des Artikels jederzeit möglich.

Information zu aktuellen Workshops immer auf der Seite „Homöopathie am Puls der Zeit

(mit Themenregister aller Artikel) sowie unter Tel.: 0172 – 391 25 85 .

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Die homöopathischen Arzneibilder von Werner Baumeister verstehen sich auch

als homöopathischer Spiegel aktuellen Zeitgeschehens.

 

 

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