Wir kreieren unser Unglück selbst – indem wir uns anpassen, verleugnen, zurücknehmen, verdrehen und verbiegen. Die frühere TV-Moderatorin Elisa Dorandt hat eine Methode der emotionalen Befreiung entwickelt, mit der sie sogar Spontanheilungen bei Krebskranken erreicht hat.

 

Ich spüre ein warmes Kribbeln an meinem Hinterkopf. Die Finger von Elisa Dorandt scheinen Licht-Frequenzen in mein Stammhirn auszustrahlen und von dort aus meinen ganzen Körper zu scannen. “Mal sehen, was dein Unterbewusstsein mir kommuniziert“, sagt die groß gewachsene, blonde Frau mit liebevoller Stimme.

Dann die Aufforderung: „Fokussiere dich auf den Punkt oberhalb des rechten Ohres“. Bilder und Szenen tauchen aus dem Innersten auf, die mich tief berühren, weil sich offenkundig uralte Verhaltensmuster von mir zeigen. “Wecke mit deiner Stimme die Emotionen, die du jetzt erlebst. Dann atme bewusst Farbe in die Stelle“, sagt Elisa Dorandt.

Ein abgespeichertes Programm, eine tiefe Prägung, die ich mein Leben lang mit mir trage, sollen so einfach mit emotionaler Stimme und Farbe gelöscht werden? – Das frage ich mich ein wenig ungläubig, bevor ich laut Smaragdgrün in meinen rechten Hinterkopf einatme. Und tatsächlich: Schon nach kurzer Zeit wandeln sich die negativen Emotionen und schaurigen Bilder in ein schönes Erleben. Dafür schmerzt mein rechtes Knie. Ich sehe weitere Bilder, die ich lebendig werden lasse. So führt mich Elisa Dorandt quer durch meinen Körper.

 

Die Zellintelligenz aktivieren

Es ist eine Abenteuerreise in meine 100 Billionen Körperzellen. Nach drei Sitzungen innerhalb von zwei Tagen, in denen ich wie durch den Fleischwolf gedreht werde, fühle ich mich jetzt prickelnd wach und wie neu geboren. Verdrängte Emotionen hochkommen lassen, sie intensiv mit Stimme wahr- nehmen, dann einen Stopp machen. Schließlich für die eigenen Ohren laut hörbar Farbe in jenen Körperteil atmen, wo so lange die vielen Gefühle sorgsam weggesperrt waren. Bei bewusster lauter Stimme und lautem Atmen, so bemerke ich, kontrolliert das Gehirn meine Emotionen nicht mehr.

Ich ändere mit diesem Erleben, so meint Elisa Dorandt, im wahrsten Sinne des Wortes die Chemie meiner Körperzellen. „Jetzt kann die Schöpfungsfrequenz die Selbstheilung in Gang setzen, denn die eigene Zell-Intelligenz ist immer an einer Lösung interessiert.“
Es ist so, als ob nichts von meinem alten Ich übrig geblieben wäre, als ob die Festplatte gelöscht sei – keine alten Automatismen und gespeicherten Programme mehr, an denen ich mich festhalten kann. Wie eine Welle spüre ich dann erstmals mein eigenes ekstatisches Lebenspotenzial in mir hochsteigen. Wie Schuppen fällt es mir von den Augen: Ich wurde  krank, weil ich mich immer viel zu sehr angepasst habe, damit ich als der nette Typ dastehe. Ich hatte das Leben anderer gelebt und meines vergessen.

 

 

Lebenslügen aufdecken

„Du hast deine Lebens-Kraft verschleudert und immer nur verzweifelt um Anerkennung gebettelt. Jetzt ist der Akku leer“, sagt Dorandt nach dem Intensiv-Kurs. Die 56jährige Kölnerin haut einem auch die unangenehmen Lebenslügen um die Ohren. Wahrscheinlich geht es nicht anders, denn würde sie mit den Menschen mitleiden – das Wort „Patienten“ stimmt für sie nicht –, hätte sie ihre einzigartige Arbeit nicht 20 Jahre voller Lebensfreude durchgehalten.

Inzwischen kann sich Elisa Dorandt vor Hilferufen von Todgeweihten kaum retten – die Kunde ihres Lebenselixiers bei Krebs und anderen Leiden verbreitete sich im Lande wie ein Lauffeuer. Mit ihrer Art der „chemischen Zell-Reinigung“ bringt sie Gestresste, Geplagte und von der Schulmedizin Aufgegebene wieder in ihre ureigenste Lebens-Kraft.

Diese außergewöhnlichen Fähigkeiten sind offensichtlich in der Lebensgeschichte von Elisa Dorandt begründet. Bei einem Autounfall erlitt die heutige Emotional-Mediatorin schwerste Verletzungen und wurde von ihren Ärzten aufgegeben. 18 Minuten lang galt sie als klinisch tot, anschließend lag sie Wochen im Koma. In den folgenden Jahren im Rollstuhl entwickelte sie schließlich ihre eigene Forschung. „Da lernte ich meinen Körper wahrnehmen – etwas anderes konnte ich schließlich nicht tun“, sagt Dorandt. Und als ihre Universität sieht sie die Arbeit mit lebensbedrohlich erkrankten Kindern, denen sie bereits vor ihrem Unfall Herzenswünsche in TV-Sendungen erfüllt hat.

 

 

Das Licht anknipsen

Die Münchner Rechtsanwältin Eva-Maria Sanders hatte dann den Boom um die ungewöhnliche Vorgehensweise von Elisa Dorandt mit ihrem Buch “Leben! – Ich hatte Krebs und wurde gesund“ ausgelöst. Die Anwältin war mit der schulmedizinischen Diagnose “Krebs im Endstadium, sie haben noch sechs Wochen zu leben“ verzweifelt bei Dorandt gestrandet. Nach dem „emotionalen Hausputz“ hatte die Anwältin den eigenen Worten nach faktisch über Nacht die Krücken weggeworfen und gespürt: Das Leben hat mich wieder. Die Psychotherapie, die sie im Krankenhaus bekam, sei dagegen eine tote Wissenschaft: „Heilung wirkt wie einen Lichtschalter anknipsen“.

Frau Sanders erkannte auf der Rundreise durch ihre Körperzellen, dass sie sich als Batterie für ihren Mann betätigte und selbst total leer war. Alles nur, damit sie sich weiterhin als „Prinzessin“ der Familie fühlen durfte. Sie begriff schnell, wie emotional unterlegt ihre Kommunikation war, erkannte ihre Lebenslügen, ihre Ängste, ihre Fremdbestimmung und Manipulation.

In den individuellen Meetings lässt Frau Dorandt ihre Klienten deren abgespeicherte Lebens-Programme erkennen. Wer sich bei diesem Prozess nicht traut, seinen Gefühlen und Ängsten freien Lauf zu lassen, wird von ihr intensiv provoziert. „Krepier an deiner Ausrede Krebs, oder mach endlich deine Emotionen auf“, sagt sie unverblümt zu einer Frau, die nach 14 Jahren wieder Brustkrebs bekommen hat und in ihrem selbstmitleidigem Jammern gefangen bleibt.

 

 

Sich selbst im Anderen sehen

„Die Menschen gehen immer wieder auf die Palme, weil sie in den Anderen wie in einem Spiegel ihre eigenen unterdrückten Gefühle sehen. Wer andere als arrogant, neidisch, egoistisch, ungehobelt, langweilig und so weiter empfindet, muss letztendlich doch nur erkennen, dass es seine eigenen Emotionen sind, die er fühlt. Alles, was ich in mir nicht ertrage, regt mich bei anderen Menschen auf“, sagt Elisa Dorandt. „Wir alle haben in unseren Verhaltensweisen längst überholte Muster, die wir von Generation zu Generation weitergeben. Diese Prägungen bleiben lebenslänglich in den Körperzellen als Informationen gespeichert, die Unfrieden, Konflikte, Ängste und schließlich Krankheiten auslösen. Wir ziehen wie ein Magnet immer wieder Menschen an, die uns offensichtlich nicht gut tun. Gerade die Prägungen, die wir unbedingt loswerden wollen, lassen uns nicht los. Wir haben schlicht und einfach die Bedienungsanleitung vergessen, wie Leben geht“, sagt Dorandt.

 

 

Heilung kann ganz einfach sein

Am Anfang des Erwachens sind viele skeptisch. Dass negatives Denken auf die Dauer krank macht, ist den meisten noch verständlich, aber dass allein das bewusste Auflösen der eigenen verdrängten Emotionen Heilung herbeiführen kann, klingt für einige zu einfach.

Doch schon nach zwei Tagen fühlen sich viele wie neu geboren. „Ich lernte schnell auch einmal ,Nein` zu sagen, und es ist mir inzwischen piepegal, was andere über mich denken“, erzählt ein geplagter 50jähriger Manager und Familienvater mit Darmkrebs später über seine Erfahrungen. Seine Krankheit hat er inzwischen überwunden. „Immer schön meine verdrängten Emotionen nutzen“, lautet sein jetziges Motto. Wahrhaftigkeit in jeder Lebenssituation rettet ihm sein Leben.

“Wer seine Glaubenssätze auflöst, sich gefühlsmäßig einlässt und seine Konflikte emotional klärt, der benötigt seine Krankheit nicht länger“, meint Elisa Dorandt. Und sie sagt selbstsicher: “Krebs heilen ist nicht mein Ziel, sondern ihm die Nahrung nehmen. Letztendlich baue ich Brücken“, meint Elisa Dorandt, “heilen kann sich nur jeder Mensch selbst – denn jeder ist von Natur aus sein eigener Schöpfer.“

Über den Autor

Avatar of Ingomar Schwelz

ist freier Autor und Journalist. Der gebürtige Österreicher ist seit 40 Jahren journalistisch tätig, davon war er über 20 Jahre Redakteur bei Zeitungen im deutschsprachigen Raum. Zuletzt war er langjähriger leitender Korrespondent der weltgrößten Nachrichtenagentur associated press [AP] in Berlin.

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