SiNN nennt sich eine von der Berliner Heilpraktikerin Maren Nicolai entwickelte Methode, die – vom Körper ausgehend – auf allen Ebenen aus der ­Balance geratene Strukturen wieder harmonisiert und integriert. Knoten lösen: Über sanfte Impulse wird Festgefahrenes wieder in Bewegung gebracht, um die durch Krankheit oder Schmerzen eingeschränkte Lebensenergie wiederherzustellen. 

 

Wenn Maren Nicolai von SiNN redet, dann strahlen ihre Augen. Sie liebt ihre Arbeit, das spürt man gleich. Schon während wir uns begrüßen, sprudelt es aus ihr hervor: „Erst gestern kam ein Klient in meine Praxis, bei dem hat sich so viel getan seit der letzten Behandlung! SiNN als ganzheitliche strukturelle Körperarbeit ist unglaublich effektiv.“ Mit welchen Beschwerden die Menschen zu ihr kommen? „Das ist ganz unterschiedlich. Die Beschwerden sind ja in der Regel nur Symptome. Die Ursachen liegen dann oft ganz woanders. Mit SiNN behandle ich den Menschen in seinem ganzen Sein“, sagt sie. Nach einer kurzen Pause fügt sie hinzu: „Deshalb ist da wirklich alles dabei. Von Rücken-,  Kopf-, Gelenkschmerzen bis zu Burnout, MS und Krebs. Zu mir kommen Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magenproblemen und Hautkrankheiten. Ich behandle Patienten mit Organtransplantationen ebenso wie Kinder mit Diagnosen wie ADHS oder Legasthenie.“ Den gesellschaftlichen und schulischen Druck kennt sie aus eigener Erfahrung von ihrem Kind. „Viele Patienten kommen auch nach Operationen zu mir. Einige zum Glück auch vorher! Die brauchen dann keine OP mehr“, freut sie sich. Woher kommt eigentlich der Name der Methode? „SiNN steht für Strukturelle Integration Nach Nicolai. Wie der Name schon sagt, die Methode ist aus mir heraus entstanden, hat sich mir in vielen Jahren Erfahrung erschlossen. Klar habe ich auch verschiedene Ausbildungen: Heilpraktikerin, Soma, Cranio-Scral-Therapeutin. Doch meine Lehrjahre, die hatte ich in Amerika. Zehn Jahre lang habe ich dort Seminare der Human Growth Bewegung organisiert und mitgestaltet. Dabei ging es darum, wie wir Krankheiten erschaffen, vor allem am Modell Krebs. Dass der lebendige Organismus ein komplexes ganzheitliches System aus vielen Schichten ist, habe ich schon dort begriffen. Darauf konnte ich später aufbauen und meinen eigenen Zugang zu diesem vielschichtigen System finden: SiNN. Die SiNN-Methode fußt zwar auf Faszientechnik und Energiestrukturen, greift aber wesentlich tiefer, da sie von der individuellen Struktur in allen Lebewesen ausgeht. Mit SiNN habe ich Zugriff auf das gesamte lebende Wesen und finde so die Grundwurzel des Leidens. Mit SiNN biete ich neue Impulse an, um die durch Krankheit oder Schmerzen eingeschränkte Lebensenergie wiederherzustellen.“ 

 

Gesundheit = Bewegung, Krankheit = Stagnation

Maren schildert weiter ihren Ansatz: „Gesundheit verstehe ich als natürliche, harmonische Bewegung, Krankheit und ihre Symptome als Ergebnis von Stagnation. Wie eben schon angedeutet, haben wir im Körper verschiedene Schichten, die alle miteinander vernetzt sind. Daher kann es zum Beispiel sein, dass die Ursachen für Rückenschmerzen nicht in der organischen Materie, sondern in ganz anderen Schichten liegen, den emotionalen oder energetischen zum Beispiel. Demzufolge kann dem Patienten mit physischen Maßnahmen allein nicht dauerhaft geholfen werden. Nimm zum Beispiel jemanden, der Krebs hat. Der Krebs sitzt nicht nur in der Brust, sondern im Bewusstsein und damit auch in den anderen Schichten. Und das passiert so: Gerät die natürliche Bewegung in den physischen, mentalen und energetischen Schichten ins Stocken, zum Beispiel durch verdrängte Emotionen, Traumata oder Verletzungen, kontrollieren diese den Zugang zu unseren Gefühlen. Fortan dient dann diese Struktur als unsere Basis. Mit ihr als Grundlage produzieren wir Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen. Unsere Wahrnehmung wird von ihr geprägt. Da unser Umfeld in ständiger Resonanz zu unserer Struktur steht, erschaffen wir demzufolge eine Realität, die zu dieser Struktur passt. Infolgedessen kommen wir möglicherweise an einen Punkt im Leben, an dem wir unzufrieden und unglücklich sind. Traumata werden zwar vom Körper kompensiert, müssen aber auch von den anderen Schichten kompensiert werden. Ansonsten schleichen sich Zweifel und Depressionen ein, die unser Handeln bestimmen. Die SiNN-Methode gibt den Strukturen einen Impuls und initiiert damit eine Bewegung. Dadurch wird Entwicklung wieder möglich. Die Strukturen ordnen sich neu und wahrhaftiger, Schmerzen lösen sich und Körperfunktionen kommen in ein gesundes Gleichgewicht – ganz aus dir selbst heraus.“

 

Knoten lösen: Ein Selbstversuch

Als ich Maren erzähle, dass ich mir heute morgen den Fuß verstaucht habe, bittet sie mich sofort auf die Liege. Was jetzt kommt, ist ganz anders als erwartet: entspannend, ruhig und sehr sanft. Maren setzt sich ans Fußende und nimmt meine beiden Füße in die Hand, ganz zart, fast andächtig. Sie bewegt sie leicht hin und her, kaum spürbar. Und doch spüre ich ihren Impuls deutlich. Als Strahl, von Fuß bis Kopf, in atemberaubender Geschwindigkeit wirbelt er durch meinen gesamten Körper. Obwohl sie mich am Fuß berührt, spüre ich ein Kribbeln im Becken. Als sie meinen Kopf langsam hin- und her dreht, ist es, als würde ein schwerer Brocken von meiner Schulter gewälzt. Ich fühle mich wie ein Buch, das sich von allein aufblättert. Was sie wohl gerade darin liest? Ich schalte meinen Kopf ab, lasse mich auf die Impulse ein und schwebe irgendwo zwischen Licht und Bildern, die in mir aufsteigen, bis Emotionen in mir hochschwappen, mit denen ich nie und nimmer gerechnet hätte. Und mein Fuß? Der fühlt sich länger an, gestreckter, stabiler, bereit zum Auftritt.

„Was genau hast du gemacht?“, frage ich sie verwundert, als ich mich nach etwa einer Stunde langsam von der Liege wieder aufrichte. Ich fühle mich irgendwie vollständiger, klarer, authentischer.

„Durch die tiefe Kommunikation zwischen mir und dem Patienten, also in diesem Fall dir, erschaffe und halte ich einen Raum, in dem sich die Zellstruktur eröffnet und lösen lässt“, erklärt Maren. „Stell dir das vor als einen Raum der Tiefenentspannung, in dem Vertrauen hergestellt wird. Das ist der Raum der so genannten Alpha- und Theta-Brainwaves, in dem in früher Kindheit unsere Programmierungen stattfinden. Indem ich diesen Raum öffne und halte, können sich darin die komplexen Zusammenhänge der Symptomatik zeigen, die sich mir in Introspektive erschließen und in denen ich die Wurzel für das Problem finden und dem Impuls geben kann, damit sich diese Programmierungen transformieren. So kann es zum Beispiel sein, dass hinter Knieschmerzen eine dauerhafte verärgerte Haltung steht, die aufgrund von gestauten Emotionen Struktur geworden ist. Bei dir habe ich außerdem eine Information wahrgenommen, die systemisch etwas mit deiner Familie zu tun hat. Kann es sein, dass deine Mutter ebenfalls häufig umknickt?“ 

 

Verknotete Strukturen auflösen

Ich bin sprachlos. Das hat sie gesehen? Ich spitze die Ohren, will nichts verpassen:

„In Achtsamkeit und mit tiefer Einsicht in die persönliche Struktur biete ich dann einen Bewegungsimpuls an, in dessen Verlauf verknotete Strukturen erkannt und gelöst werden. Du hast ja selbst gesehen, in diesem Prozess arbeite ich sowohl mit sanften als auch handfesten Berührungen. Während ich mit deinem Körper kommuniziere, ist es aber deine authentische Bewegung, die Tempo und Richtung vorgibt. Stell dir einfach deinen Körper als ein Instrument vor, als einen Klangkörper, mit all den verschiedenen Seiten deines Selbst, deinen verschiedenen Schichten also. Mit Hilfe der SiNN-Methode akkordiere ich diesen Klangkörper.“ Das kann ich nachvollziehen. Außerdem habe ich ja genau gespürt, was alles angestoßen wurde.

„SiNN stößt eine Bewegung an, durch die du, ganz aus dir selbst heraus, die unterschiedlichen Schichten des Seins zueinander in Einklang bringst, während du zugleich jede einzelne Schicht ausgleichst. Auf diese Weise lösen sich Schmerzen, Verletzungen, Traumata und Beschwerden. Körperfunktionen kommen wieder in ein gesundes Gleichgewicht. Du hast sicher gemerkt, dass du mit verdrängten Emotionen konfrontiert wurdest, die sich zuvor physisch ausgedrückt haben? Durch den Bewegungsimpuls der SiNN-Methode kannst du die ins Unbewusste verdrängten Erfahrungen sehen, integrieren und an ihnen wachsen. So werden wir vollständigere Wesen und erschaffen uns eine größere Authentizität. Wie ich es dir ganz am Anfang beschreiben habe: Leben ist Bewegung und Entwicklung. Stagnation erschafft Krankheit.“

„Manchmal“, fügt Maren hinzu, „habe ich das Gefühl, dass nicht ich diese Arbeit gewählt habe, sondern umgekehrt. Das Großartige daran ist, dass ich nicht nur meinen Patienten in ihrer Entwicklung helfe, wenn ich die ganzen Verwicklungen, Verknotungen und Stauungen entwirre, sondern mich dabei selbst jedes Mal ein Stück mehr mit ihnen weiterentwickle. Ich lerne jedes Mal, das ist ein ständiger Prozess.“


Abb: © fotostudio charlottenburg

Über den Autor

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arbeitet als Heilpraktikerin in Berlin. Sie hat die SiNN-Methode aus ihrer jahrelangen Erfahrung mit Faszientechnik und Osteopathie entwickelt. Der Bewegungsimpuls der Methode wirkt sich auf alle Schichten des Körpers aus: die physische, die seelische und die emotionale. Ins Unbewusste verdrängte Erfahrungen können so gesehen und integriert werden.

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Friedrichshaller Str. 6a, 14199 Berlin

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3 Responses

  1. Katharina Schmidt-Hirschfelder

    Ich bin PR-Texterin und Journalistin und die SiNN-Methode hat mich persönlich begeistert, ebenso wie die bodenständige Art von Maren Nicolai. Deshalb freue ich mich, dazu beizutragen, die Methode bekannter zu machen, zumal ohne Honorar. Mein persönlicher Gewinn bei diesem Artikel – Schreibfreude, persönliche SiNN-Erfahrung und deren Vermittlung – sind für mich unbezahlbare Werte. Aufgrund meiner eigenen positiven Erfahrung freue ich mich, wenn mehr Menschen diese Methode kennenlernen und als ebenso gewinnbringend für sich entdecken.

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  2. OA

    Hallo Frau Schmidt-Hirschfelder,
    Es ist etwas seltsam Ihren Artikel zu lesen und einen Moment später auf Ihrer Homepage zu sehen, dass Sie u.a. für Maren Nicolai als PR-Beraterin tätig sind. Noch seltsamer ist das, wenn man sich genauer anschaut, wie Ihr Artikel verfasst ist: es liest sich so als ob Sie zum ersten mal, ohne sie vorher gekannt zu haben, Frau Nicolai treffen. Der Selbstversuch setzt dem Ganzen dann schließlich die Krone auf.
    Gerade im Esoterikbereich sollten die Grenzen zwischen PR und Journalismus umso mehr gewahrt werden – längerfristig schießen Sie sich ins eigene Bein und Sie spielen mit den Hoffnungen von Leuten, denen es zum Teil wirklich schlecht geht.
    Ich möchte nicht die „Sinn-Methode“ per se verteufeln, aber Ihr Artikel ist, zumindest aus journalistischer Sicht, lächerlich.

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