Komme, was wolle! Dein Licht verkörpern

Text von: Donald Guß

Wir alle haben schon Krisen erlebt. Aber es gibt Krisen, die uns mittelmäßig herausfordern, und solche, die uns an den Rand des für uns scheinbar Machbaren bringen können. Über solche Situationen möchte ich hier schreiben. Und zwar nicht nur darüber, wie wir da reingeraten, sondern auch, wie wir, wie durch Zauberhand, auch wieder hinauskommen können.
Wir richten uns normalerweise, so weit wir das können, gut ein in unserem Leben. Äußerlich mit schönen Dingen und innerlich mit Überzeugungen und Werten, die uns Kraft und Ausdruck verleihen. Doch was geschieht, wenn wir diese äußeren und inneren „Einrichtungsgegenstände“ verlieren? Für den einen ist es eine Krise, für den anderen eine Chance, sich selbst auf einer viel tieferen Ebene wiederzufinden. Denn Krisen entstehen meistens, wenn wir tiefe Werte, gar unsere Essenz, immer mehr verlassen und aus den Augen verlieren. Wir handeln anders, als wir es eigentlich für gut und richtig halten. Dass wir das tun, ist zwar menschlich, doch ohne unseren inneren Kompass verlieren wir mehr und mehr unsere innere Stabilität. Werden innerlich „dünner und dünner“.

Wenn die Seele, die Psyche im Notstand ist, ist dies meist gekennzeichnet von Ängsten, Panik und dem Gefühl, wahnsinnig werden zu können. Alles scheint durcheinander. Kleinigkeiten, die einem sonst nichts ausmachen, sind wie kleine Eruptionen – bis hin zu „Bombeneinschlägen“ in unsere innerste Welt. Gedanken können dann riesig werden. Man versucht, sich so weit wie möglich zu beruhigen, im Griff zu halten, sich abzulenken oder mit gewohnten Routinen einen Halt und Ankerpunkt zu geben. Es hilft, aber meist nur zeitweise. Meistens führen uns diese inneren Zustände weit zurück in unsere Vergangenheit oder auch bis in unsere Kindheit, bis in die Geburt hinein. Hier können wir, da diese „Tür“ nun offen ist, mit den richtigen Methoden älteste Traumen wirklich hinter uns lassen, transformieren und neue Grundsteine der Beziehung, des Halts und der Selbstverwirklichung legen.

Menschen, die mit diesen Themen zu mir kommen, bekommen eine wirksame Kombination aus Homöopathie, Trau- matherapie und Psychotherapie. Die Homöopathie bewirkt bei der richtigen Gabe meist eine SOFORTIGE Reduktion des Extrems hin zur Stabilität und Normalität. Die Trau- matherapie und Psychotherapie bewirkt eine ganzheitliche Verarbeitung, die richtige Einordnung der Symptome und der Ursachen.

Im Spannungsfeld von Menschsein
und höherem Selbst

Diese Phasen der Krise haben manchmal auch einen psycho-spirituellen Hintergrund: Dinge, die uns plötzlich in aller Heftigkeit oder ständig über einen langen Zeitraum widerfahren, stehen in einem Spannungsfeld unserer Menschlichkeit mit allen naturgemäß dazu gehörenden Makeln und unserem reinen höheren Selbst. Unserer wahren Natur. Dieses Spannungsfeld aus dieser Menschlichkeit und unserem wahren lichtvollem Selbst bildet, wenn beides miteinander verbunden und integriert wird, unsere wahre Identität. Zwar können wir sagen, wir sind ja alle Licht, doch dieses reine Licht scheint durch eine spezifische Form und wird dadurch auf eine einzigartige Weise sichtbar.

Krisen, ob groß oder klein, sind auch immer Chancen, unserem wahren Kern, unserem wahren Licht wieder näherzukommen und dies wirklich zu verkörpern.

Schauen wir uns das aus der Sicht der Archetypen der Seele an: Hier blicken wir dem erstmal unscheinbar wirkenden Archetyp des Eremiten ins Gesicht. Wenn wir den Blick auf ihn schärfen, sehen wir schnell, dass der größte Teil der Gesellschaft mit diesem Archetypen zu tun hat. Was trägt er für ein Thema in sich? Er zieht sich zurück, separiert sich, um wieder zu sich und zu seinem Licht zu finden. Doch tut er dies bei genauerem Hinschauen aus ganz bestimmten Gründen. Ihm ist Leid begegnet, eine Krise. Er wurde eventuell enttäuscht, abgelehnt oder hat eine oder mehrere leidvolle Erfahrungen gemacht. Manche wandern dann aus. Aber die meisten ziehen sich einfach in ihr privates Leben zurück und richten sich dort, so gut es geht, ein. Aber ohne weitere oder tiefer gehende Beziehungen. Obwohl sie wiederum Sehnsucht danach haben. Wenn ein Rückzug ins private „Paradies“ nicht geht, da in ihrem Leben nur Menschen existieren, die ebenfalls mit Enttäuschung oder ihrem Kummer zu tun haben, dann ziehen sie sich immer mehr in sich zurück. Schalten ab. Werden stumpf. Bis hin zu einer Depression oder (sozialen) Ängsten. Wann immer Menschen sich alleine, isoliert, getrennt von anderen, der Gesellschaft, der Familie, Partnerschaft oder durch Ängste oder gar Krankheit unverbunden und getrennt fühlen, gehört das aus archetypischer Sicht zum Eremiten. Über ihn bekommen wir eine Idee, wie der Weg aus der misslichen Lage aussehen könnte. Er kennt das Problem und die Antwort. Dies umzusetzen ist jedoch ein Weg, in dem man gut beraten ist, wenn man Menschen hat oder sich sucht, die einem darin begleiten und zur Seite stehen können.

 

Den natürlichen Kern verlassen

Der Weg des Eremiten geht vom Rückzug hin zur Verkörperung des Lichts hier auf der Welt. Wir sind nichts ohne dieses Licht. Nur Hülle. Eine Maschine in Menschengestalt. Und wir sind doch so viel mehr als das!
Der Eremit zieht sich zwar zurück, um sein Licht (sich selbst) zu finden, wird aber ent- weder von äußeren oder letztlich innerlich auferlegten Konditionen gehindert, dieses wirklich auszudrücken. Damit wir diesen Prozess umkehren können, müssen wir vor allen Dingen auf zwei Bereiche schauen: Wie und wo wurden wir selbst einmal verlassen und getrennt? Dadurch sind wiederum soziale und familiäre und/oder gesellschaftliche Abhängigkeiten entstanden, um uns nun, wenn möglich, noch irgendwie in Verbindung zu halten, damit wir nicht total allein sind. Doch passen wir uns dafür häufig über ein gesundes Maß hinaus an und verlassen dadurch unseren natürlichen Kern. Unser natürliches Licht. So kommen wir wiederum zu der „Wahnidee“, uns entscheiden zu müssen: Beziehung oder ich, so wie ich wirklich bin. Doch es geht erfahrungsgemäß beides zusammen!

Der Weg besteht zum einen darin, die Erfahrungen der Trennung, der Isolation oder des (empfundenen) Alleingelassen-worden-Seins zu heilen, und zum anderen, von den für sich ungesunden symbiotischen Beziehungsstrukturen frei zu werden. Ein gesundes Maß, eigenständig zu werden, auch wenn die Umwelt nicht einverstanden ist.

Wunsch nach Beziehung

Ich kann mich an eine Patientin und einen Patienten erinnern, die vor ein paar Monaten mit dieser Thematik in die Praxis kamen. (Name geändert).

Isabell kam mit dem Wunsch, eine glückliche Beziehung zu führen. Doch erlitt sie immer wieder Enttäuschungen in ihren Beziehungen. Niemand wollte sich recht einlassen oder länger bleiben. Jeder „Korb“ führte zu immer mehr Gefühlen von Minderwertigkeit und Zweifeln. Es zeigte sich eine frühe ungute Beziehung zu ihrer Mutter. Beziehungspartner nahmen häufig Abstand von ihr, da sie das Gefühl hatten, dass sie zu viel oder mehr wollte als die Männer ihr geben könnten. Nachdem sich durch Homöopathie und drei Aufstellungen das Mutter-Kind-Thema erlöste, fand sie eine glückliche Beziehung. Die längste bis jetzt.

Tom befand sich seit Jahren in einer schwierigen Beziehung. Musste sich anpassen, um seiner Freundin gerecht zu werden. Er verlor nach und nach seine natürliche Kraft und seinen echten Ausdruck. Wollte aber seine Partnerin nicht verlassen, weil er sie über alles liebte. Er konnte sich gegen die Meinung seiner Partnerin nicht durchsetzen und zweifelte immer mehr an sich selbst. Dies ging so weit, dass seine Arbeit darunter zu leiden begann. Hier wirkte ein homöopathisches Mittel wie eine Wunderpille: Er konnte sich mehr und mehr von der ihn beeinflussenden Meinung der Partnerin lösen und seine natürliche Kraft wieder verkörpern.

 

Donald Guß ist Heilpraktiker und Dozent. Er führt eine Naturheilpraxis für prozessorientierte Homöopathie, Psychotherapie, Familienaufstellungen und Result Coaching.
Er ist darüber hinaus Dozent für Familienaufstellungen, Haka-Ha, Personale Leibarbeit und schamanische Heilweisen.
Info und Kontakt über
Tel.: 030 – 818 971 14 oder info@praxisguss.de

www.familienaufstellung.berlin
www.praxisguss.de
Die Jahresgruppe „Götterschmiede“ beginnt Ende dieses Jahres

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