Auf der Suche nach einem Ersatz für das zur Neige gehende Erdöl werden die Forscher derzeit immer erfinderischer – und scheinbar mit Erfolg! Gleich vier sehr ungewöhnliche aber auch sehr vielversprechende Verfahren für Kraftstoffquellen der Zukunft wurden in den letzten Monaten erprobt.

Auch wenn man sich die Frage stellen kann, ob wir einen neuen Kraftstoff überhaupt brauchen, oder nicht lieber ganz auf Strom als „Benzin“ der Zukunft setzen sollten, gibt es gute Gründe für diese Forschungen: Derzeit kommt man mit den Elektromobilen nämlich noch nicht sehr weit, und ob unser Stromnetz Millionen von Elektroautos überhaupt verkraften kann, ist sehr umstritten.

Als Alternative gelten derzeit vor allem Wasserstoff und Ethanol – das Problem ist nur, dass diese Stoffe nicht natürlich vorkommen, sondern erst erzeugt werden müssen. Und zurzeit verbrauchen diese Herstellungsverfahren noch so viel Energie, dass diese Kraftstoffe bislang als unwirtschaftlich anzusehen sind. Auch der sogenannte Biosprit ist alles andere als Bio, da zur Herstellung riesige Mengen an Ackerland, Wasser und Energie nötig sind und die Lebensmittelpreise in den Anbauländern so nach oben schnellen, dass die Menschen dort verhungern. Daher suchen Wissenschaftler auf der ganzen Welt momentan fieberhaft nach neuen Verfahren und kommen dabei auf erstaunliche Ideen.

 

Urin

Kraftstoff aus UrinForscher von der Ohio University haben einen Weg gefunden Wasserstoff aus Urin zu gewinnen. In Verbindung mit einer Brennstoffzelle könnte dieser alternative Antrieb nach Meinung der Wissenschaftler schon bald Verwendung in Autos finden.

Wie die Versuche ergaben, lässt sich der Wasserstoff aus Urin mit nur einem Drittel des bisher benötigten Energieaufwandes gewinnen. Nach Ansicht der Forscher ist es denkbar, dass sich mit der „Urin-Elektrolyse“ auch Abwässer von Städten gereinigt werden könnten – und möglicherweise gleich als Kraftstoff weitergebraucht. Die einzige Schwierigkeit sehen die Forscher darin, dass Urin ziemlich schnell von Bakterien zersetzt wird.

 

Sonne

Kraftstoffquellen der ZukunftEbenfalls auf Wasserstoff setzt der Schweizer Solarforscher Aldo Steinfeld vom Paul Scherrer Institut (PSI). Die benötigte Energie zur Gewinnung des Brennstoffs kann nach seiner Ansicht aus der Sonne kommen – die ist schließlich uneingeschränkt vorhanden. Der Kraftstoff speichert dabei quasi die Sonnenenergie, weshalb Steinfeld von „solaren Brenn- und Kraftstoffen“ spricht.

Entsprechende Anlagen zur Herstellung werden bereits erprobt. Mittels bis zu 5.000-fach konzentrierter Sonnenstrahlung werden Temperaturen von bis zu 2.000 Grad in sogenannten Solarreaktoren erreicht, in deren Innerem mit Hilfe der Hitze in chemischen Reaktionen die Treibstoffe entstehen.

Momentan gibt es zwei mögliche Anwendungen: Mit der Sonnenenergie kann Zinkoxid in metallisches Zink und Sauerstoff zu zerlegen. Bringt man das gewonnene Zink dann mit Wasserdampf in Kontakt, entsteht dabei wieder Zinkoxid – und der gewünschte Wasserstoff.

Eine weitere Möglichkeit ist die Produktion von Synthesegas. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid, das mittels chemischer Verfahren verflüssigt werden und dann wie gewöhnliches Benzin getankt werden kann. Zur Gewinnung des Synthesegases für die Treibstoffproduktion können künftig Anlagen ähnlich solarthermischen Turmkraftwerken eingesetzt werden, die heute bereits in Spanien und den USA Strom im zweistelligen Megawattbereich liefern. Zur Gewinnung von Synthesegas zur Treibstoffgewinnung müsse auf dem Turm eines solchen Kraftwerkes lediglich die Anlage zur Flüssigkeitsaufheizung durch einen Solarreaktor ausgetauscht werden.

 

Algen

Kraftstoff aus AlgenAlgenol Biofuels und Dow Chemical haben eine andere Idee: Sie bauen derzeit riesige Algenfarmen, die aus Salzwasser und CO2 den Kraftstoff Ethanol und sauberes Trinkwasser erzeugen. Mit diesem Verfahren haben sie vielleicht die Eierlegendewollmilchsau erfunden. Denn weder werden wie beim Biosprit Lebensmittel „verbrannt“, noch wird viel Land oder Energie benötigt und das Verfahren verbraucht zudem noch das Klimagas CO2 und erzeugt dabei Trinkwasser. CO2 in Sprit umzuwandeln hört sich tatsächlich ziemlich nach dem an, was wir gerade brauchen.

Die Algen werden in „Bioreaktoren“ gezüchtet und das CO2 in das Wasser geleitet. Die Algen veratmen das Gas dann durch Photosynthese zu Ethanol, Sauerstoff und Trinkwasser. Auch der Sauerstoff kann noch weiterverwendet werden, zum Beispiel um Verbrennungsprozesse effizienter zu machen.

Die beiden Firmen wollen nach erfolgreichen Tests in Versuchsanlagen nun auf 24 Hektar eine Großanlage bauen, die jährlich 370.000 Liter Ethanol erzeugen soll.

 

Bakterien

Ganz kleine Helfer haben sich die Entwickler des Start-Ups Joule Biotechnologies gesucht: genmanipulierte Bakterien. Diese liefern als Ausscheidungsprodukt nach ihren „Mahlzeiten“ gleich direkt verwendbaren Biosprit ab.

Im Detail funktioniert das Verfahren von Joule Biotechnologies so, dass zunächst genetisch veränderte Mikroorganismen in speziell dafür angefertigten Photobioreaktoren angepflanzt werden und danach mit Kohlenstoffdioxid und Wasser „gefüttert“ werden. Die Organismen wandeln diese Stoffe, unter ausschließlicher Verwendung von Sonnenenergie, mittels Photosynthese daraufhin direkt und fortlaufend in Treibstoff um. Der fertige Biosprit wird von den Organismen ausgeschieden und kann mit Hilfe herkömmlicher chemischer Separationsverfahren abgeschöpft werden – anders als etwa bei den Algen, bei denen das gewonnene Öl noch zusätzlich raffiniert werden muss, um zu Biotreibstoff zu werden.

Das Unternehmen plant für nächstes Jahr den Bau einer Pilotanlage im Südwesten der USA und erhofft sich, bis Ende 2010 mit der kommerziellen Produktion von Bioethanol beginnen zu können. Die Produktion von Kohlenwasserstoff-basierten Treibstoffen soll schließlich 2011 in großem Umfang über die Bühne gehen.

 

Kraftstoffquellen der Zukunft – eine Revolution?

Welches Verfahren am Ende das Rennen macht, steht noch in den Sternen. So gut wie sicher ist jedoch, dass wir gerade an der Schwelle zu einer Revolution der Kraftstoffe stehen. Bislang wurden die meisten Versuche nur im Labor durchgeführt – sollten sich die Verfahren jedoch bewähren, wird dies weitreichende Folgen für die Treibstoffindustrie haben. Fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdgas oder Erdöl könnten schon sehr bald von Biokraftstoffen abgelöst werden und zum neuen Standard im Transportwesen werden.

 

Quellen

Text enthält Material von pressetext.de

Bilder:
Tanksäule: Pulic Domain
Urin: rsc.org
Sonnenreaktor: PSI
Algenfarm: ecofriend.org
Bakterien: Eva Decker / Universität Freiburg

 

3 Responses

  1. Xurium

    Herr Enger,

    ich war schon längerer Zeit vorher auf ihrer Website und ich muss sagen, dass ich ihren Theorien ganz und gar nicht zustimme.
    Sie können unmöglich in Interviews verlangen, dass man sie nicht mehr als Idioten bezeichnet und ihre Aussagen endlich anerkennt, wenn sie gleichzeitig ihre Gegenseite als Dummköpfe und Betrüger beschimpfen. Glauben sie wirklich, dass man ihnen zuhören wird, wenn sie Beleidigungen um sich schleudern?
    Zudem muss ich sagen, dass ich ihre Beweisführung äußerst lückenhaft finde. Ihre Theorien enden meist mit einer völlig sinnlosen Begründung, die oftmals wenig mit dem vorhergehenden Teilsatz zu tun hat. Und wenn ihrer Theorie nach Pflanzen keinen Sauerstoff produzieren, was ihre (wie ich finde oftmals unseriösen) Versuche ja, wie sie behaupten, beweisen, wo kommt dann der Sauerstoff auf der Erde her, warum sind wir nicht längst alle tot? Ich habe ihr Interview gesehen, in dem sie sagten, sie wollen dies nicht verraten, da sie Angst vor Ideeenklau haben und den Ruhm selbst haben wollen.
    Für mich eine billige Ausrede. Sie wissen es schlicht nicht….das ist der wichtigste Punkt ihrer Theorie und sie erzählen darüber schlicht nichts. Ich glaube eher, sie sind der Betrüger. Wie können sie bei ihren Aufforderungen an Politiker, endlich an die Menschheit zu denken, der Menschheit ein solch wichtiges Detail vorenthalten, dass ja dann ihre Theorie vermutlich beweisen würde und somit vielleicht die Klimakrise abwenden könnte? Späterstens hier muss sich jeder vernünftige Mensch fragen, wie ihnen irgendjemand glauben kann.

    Ich hoffe, ich konnte sie zum Nachdenken anregen, bitte hören sie auf, überall im internet Panik zu verbreiten,

    MfG Xu

    Antworten
  2. Dieter Enger

    www.fehler-der-wissenschaft.de
    Dieter Enger
    Hauptstr. 41
    28857 Syke
    Tel: 04242 577 67 88
    Fax: 04242 577 67 90
    eMail:d.enger@fehler-der-wissenschaft.de

    juergen.grossmann@rwe.com
    Fax 0201-12-15013

    Herr Jürgen Großmann

    RWE AG

    Opernplatz 1,

    45128 Essen, Ruhr,

    Angeblich bauen Algen nach Aussage der Wissenschaft in der Versuchsanlage auf Ihrem Gelände das CO2 ab. Ein CO2 Abbau findet nicht statt und lässt sich schnell nachweisen. Da es bis heute kein Messgerät gibt um im Wasser die Kohlensäure zu messen, sollte man hier Wasser am Ende
    des Schlauchs entnehmen das dann auf 25 bis 35 Grad erwärmen und mit einem CO2 Messgerät messen, wieviel CO2 kann man jetzt noch nachweisen.
    Die Wahrheit liegt schnell vor. Das Pflanzen gar kein CO2 aufnehmen und das ganze ein Flopp war.

    Betr.: 99,9% CO2 kommen nachweislich von den Pflanzen. Müssen wir jetzt alle Pflanzen abschaffen? Weil Sie behaupten CO2 ist ein Klimagas und wir müssen das CO2 reduzieren.

    Sehr geehrter Herr Großmann.

    Sie bezeichnen CO2 als Klimagas und belasten damit u.a, die Autofahrer und die Wirtschaft und alle Bürger zu Unrecht, wie ich mit meiner Frage nachweise, und stelle Ihnen somit nur Diese eine Frage. Wo steht geschrieben, dass die Pflanzen ohne in der Sonne zu schwitzen Sauerstoff abgeben? Bitte antworten.

    Die Wissenschaft sagt nur in der Sonne geben die Pflanzen Sauerstoff ab.
    Nur in der Sonne schwitzen die Pflanzen.
    Nur in der Sonne wird der Sauerstoff durch Wärme und UV Strahlung aus dem Wasser frei gesetzt, das wurde von der Wissenschaft als Sauerstoffnachweis genommen.
    Das war falsch.
    Somit geben alle Pflanzen im Hellen wie im Dunkeln d.h. jeder Grashalm und jedes Blatt CO2 ab.

    Wenn Sie die Wüste bewalden wird es kühl und wenn Sie den Regenwald entwalden wird es warm. Das ist unsere Klimaveränderung.

    Wer will jetzt noch behaupten CO2 ist ein Klimagas, außer Betrüger und Dummköpfe, die u.a. Kohlekraftwerke weiter als CO2 Verschmutzer bezeichnen.
    Das sollte wohl Jeder verstehen.

    Bitte das Schreiben beantworten.

    Alles unter www.fehler-der-wissenschaft.de

    Mit freundlichen Grüßen

    Dieter Enger

    Antworten

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