Die gechannelten Informationen der Wesenheit Kryon finden immer mehr Anhänger. Zu den öffentlichen Channelings kommen teilweise hunderte von Menschen. Mehrere Bücher sind bereits erschienen, sogar eine Schule widmet sich den Lehren Kryons. Was steckt dahinter? Jörg Engelsing fragte Deutschlands bekanntestes Kryon-Channel Barbara Bessen.

Was ist Kryon eigentlich?
Barbara Bessen: Kryon ist der Name einer geistigen Wesenheit, die direkt der Quelle unterstellt ist und Energien und Informationen zu unserem Wohle und unserer Weiterentwicklung an uns vermittelt. Kryon ist allerdings kein Einzelwesen, sondern eine Gruppenenergie, wie es ja wohl in den höheren Sphären normal ist, wenn wir uns wieder in die Einheit bewegen. Er (ich sage einfachheitshalber er) sagt, man könne ihn auch in den Bereich der Erzengelgruppen einordnen. Er sei seit Anbeginn der Erschaffung dieses Planeten und der Entstehung der Dualität hier. Nicht in der dritten Dimension, sondern in einer höheren. Er sagt, dass die Erde in den höheren Dimensionen heil ist, nur in dieser Ebene sei sie nicht gesund. Das beträfe ebenso die Menschheit. Er sagt außerdem, wir seien alle hohe Wesenheiten, die Anteile von sich hierher transformiert haben, um sich selbst zu erfahren. Global betrachtet könnte man auch sagen, Gott will sich erfahren, denn wir sind ja alle Teile von Gott. In seinen Botschaften sagt er oft schmunzelnd: „Ihr seid Gott auf Außendienst“.
Kryon ist außerdem Spezialist in Sachen Magnetismus. Eines der diversen Gitter um die Erde herum ist das Magnetgitter, welches unter anderem auch die Blaupause oder die Voraussetzungen des Dualitätsspielplanes enthält. Immer wenn das Magnetgitter verändert wird – und das geschah insgesamt in der Geschichte der Erde vier Mal grundlegend – verändert sich auch das Bewusstsein der Menschheit. Die Gruppe Kryon, und das war ihre wichtigste Aufgabe in den letzten Jahren, hat von 1989 bis Ende 2002 dieses Gitter erneut verändert für die – wie man ja an der Menschheit sehen kann – Veränderung des Bewusstseins. Die Wissenschaftler stellen dies anhand der Tatsache fest, dass die Energie des Magnetgitters schwächer wird, was auch mit einer stärkeren Sonnenaktivität einhergeht. Nebenbei bemerkt haben viele Wissenschaftler Sorge, dass uns das schaden könnte. Kryon sagt aber, dass die Art der Strahlen, auch die Gammastrahlen, die wir nun hier auf der Erde erfahren können, zu unserer Bewusstseinserweiterung beitragen und auch das Körpersystem des Menschen verändern.
Kryon hat als Fachwesen für Magnetismus den Hauptdienst beendet, wobei ich glaube – das äußert er aber nicht konkret – dass sanft immer wieder Angleichungen vorgenommen werden. Er ist nun weiterhin immer stärker für alle Menschen da, um uns verstehen zu helfen, was hier auf dem Planeten geschieht. Aber die Hauptaufgabe ist – und das muss man mal erfahren haben in einem Channeling – uns Energie zur Verfügung zu stellen, die uns hilft, sanfter in dieser turbulenten Zeit leben zu können. Wenn man sich intensiv auf die Botschaften einlässt, kann man diese Energie auch spüren. Kryon sagt, wir verändern unser Körpersystem, verlassen langsam die Dualität und entwickeln uns zu einem göttlichen Menschen. Wir lassen alle alten Konditionierungen und Muster los, um immer wieder neu aus dem Jetzt unser Leben zu erschaffen. Eigentlich ist er da, um uns das, was uns die alten Maya und die Hopis und andere Urvölker schon immer vermittelt haben, verständlich zu machen: Ein großer Zyklus ist jetzt beendet, wir gehen in ein neues Zeitalter. Und Kryon ist einer der geistigen Helfer, die uns liebevoll zu Seite stehen. Die Energie, die jetzt hereinkommt, war früher über das Magnetgitter nur in speziellen Tempeln und dort zu erfahren, wo bestimmte Kraftpunkte waren, Vernetzungspunkte des Gitters, die die Energie zentrierten. So wie es heute ja immer noch bestimmte Kraftorte gibt. Nur so konnten die Eingeweihten Kontakt zu höheren Welten aufnehmen. Heute können das alle Menschen, indem sie nach innen, in ihr Herz, schauen und fühlen.

Einige der Botschaften decken sich auch mit anderen Weisheitslehren, wie Sie ja auch sagen. Allerdings: Die Vorstellung, dass es eine Gruppenwesenheit gibt, die sich Kryon nennt und für die Veränderung des Magnetfeldes unserer Erde zuständig ist, erscheint mir so ähnlich wie die Glaubenssysteme früherer Kulturen – wie beispielsweise der Griechen –, in denen Götter in Kriege eingreifen, die Sonne über den Himmel ziehen oder Blitze erzeugen, wenn sie wütend sind. Zapfen Sie nicht einfach ein kollektives Feld an, das bestimmte Merkmale hat und sich dann durch den Filter Ihres menschlichen Verstanden als Kryon darstellt, weil es so besser zu handhaben ist?

Die Materialisierung bzw. die Trennung von der Einheit wird in den unteren Dimensionen durch Körperlichkeit erfahren. Wir haben alle höhere Anteile, die mit uns verbunden sind. Wir sind natürlich alle eins. In wieweit die Materialisierung bzw. die Körperlichkeit noch in Erscheinung tritt, ist relativ. Was uns bekannt ist aus alten Schriften und auch von dem, was Kryon und andere höhere Wesen uns vermitteln, ist, dass ab der sechsten Dimension das Kollektiv wirkt und es immer einheitlicher wird, um es einfach auszudrücken. Kryon benutzt gern die Analogie einer Leiter. Aber selbst diese ganzheitliche Energie kann sich herabtransformieren und als Einzelwesen wahrgenommen werden… Die Götter der alten Griechen sind, so wird uns heute vermittelt, Wesen, die nicht den höheren Dimensionen verbunden waren. Sie lebten auf einer höheren Ebene als wir, wirkten aber immer noch im Spielfeld der Dualität und nahmen Einfluss auf die Entwicklung der Erde. Wir wurden – auch das ist heute bekannt – manipuliert. Und die Menschen waren so weit in der Trennungsidee verwurzelt, dass sie diese Wesen, weil diese die göttlichen Gesetze kannten, als Götter verehrten. Sie dachten, wer große Felsen ohne menschliche Kraft – das ist ein Beispiel – bewegen kann, muss ein Gott sein. Wichtig ist dabei zu verstehen, dass der gesamte Bereich des Spielplanes Dualität sozusagen dem freien Willen unterlag und unterliegt. Deswegen war es all denen, die als Götter beschrieben wurden – in welcher Religion oder Ära auch immer – möglich, hier zu wirken. Erst jetzt, weil sich ein anderer Zyklus und eine besondere Zeit anbahnt (Harmonische Konvergenz etc.) sind andere Richtlinien aus höheren Ebenen für unser Sonnensystem gültig. Es wird eingegriffen, der Spielplan verändert sich, die Wesen, die immer noch manipulativ hier agieren, werden beeinflusst. Das ist das Neue. Wenn man nun die Einheit, die Quelle, als das göttliche Feld ansieht, wenn man über die sechste Dimension hinausgeht, dann könnte man sagen, ich zapfe das göttliche Feld an. Es hat aber nichts mit dem kollektiven Feld der Erde zu tun. Vereinfacht könnte man auch sagen, ich zapfe mich in den höheren Dimensionen an.

Das hört sich alles sehr abgefahren an. Ich persönlich habe Schwierigkeiten mit der Vorstellung, dass es da „oben“ irgendwelche Wesen gibt, die den Lauf der Welt bestimmen. So etwas könnte man auch als klassische Elternprojektion interpretieren – das liebe Kind bekommt von Mami und Papi die Welt erklärt und gesagt, wo es lang geht. Was sagen Sie dazu?
Nein, das empfinde ich nicht so. Ich empfinde mich als ein Teil eines größeren Ganzen, das Teile von sich aussandte, um irdische Erfahrungen zu sammeln. Ich bin ein Teil von vielen. Das Höhere Selbst hat nicht nur mich rausgeschickt, um hier zu agieren, sondern noch mehrere Anteile.
Wir alle sind der verlängerte Arm eines geistig agierenden Wesens, das wiederum sicherlich ein Arm einer noch höheren Wesenheit ist. Diese Leiter endet in der Quelle. Mein Höheres Selbst gibt mir die Möglichkeit, mich durch den freien Willen selbst zu erfahren. Ich sammle Erfahrungen, die sich als Schwingungen im großen Ganzen ausdrücken. Wenn ich durch die eigene menschliche Prägung diese Präsenz als Eltern empfinde, ist das meine Entscheidung. Ich kann sie aber auch als mich selbst wahrnehmen. Dies geht sehr gut übers Gefühl. Wenn ich mir vorstelle bzw. fühle, dass ich eine multidimensionale Einheit bin mit ganz vielen Facetten und Möglichkeiten, ist das eine wunderbare Vorstellung. Ich war auch nie der Mensch, der gern beten wollte. Weil sich Beten ja an eine höhere Instanz wendet. Also bedeutet dies, dass ich glaube, ich bin getrennt von allem. Ich bin nicht gut genug, ich muss um etwas bitten, das mir dann geschenkt wird. Nein, ich bin es selbst, der alles erfüllen kann, was ich mir wünsche. Ich bestimme durch Eigenverantwortung, Zentriertheit, was in mein Leben tritt, ich selbst bin der Schöpfer meines Lebens. Es wird nur sehr viel leichter, wenn ich mir dessen bewusst bin und so die äußere Welt betrachte. Man darf davon ausgehen, dass diese Erkenntnis und diese Möglichkeit früher nicht in der Form möglich war – da gab es das Spielfeld der Erde, in der die Erfahrungen sozusagen vorgegeben waren. Alles, was es zu leben oder zu wissen gab, war bereits gedacht und im Spielfeld, im morphogenetischen Feld, wir können es auch Massenbewusstsein nennen, vorgegeben. Hierin haben wir sozusagen gespielt. Unsere Helfer und höheren Anteile haben uns liebevoll zur Seite gestanden und geholfen, wo es angemessen war. Nur Eingeweihte und Propheten hatten einen weiteren Blick. Dies ist nun seit der Harmonischen Konvergenz und der Beendigung einiger Zyklen verändert. Man könnte auch salopp sagen: Der Weg ist frei, alles ist möglich. Jedem von uns ist es möglich, den Blick, soweit wir wollen, ins Herz der Göttlichkeit zu wagen. Unsere „Eltern“, wenn wir das so sehen wollen, lassen uns unsere Freiheit entdecken und halten liebevoll ihre Hand über uns. Wir müssen lediglich mutig und uns unserer selbst bewusst sein und aus dem Jetzt heraus, ohne jegliche Prägungen, Erziehungsmuster etc. immer wieder neu unser Leben wählen und gegebenenfalls neu justieren.


Abb.: © Chita – Fotolia.com

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