Ishtara Ute Werner liest seit vielen Jahren in der Aura ihrer Klienten und initiiert dort die Auflösung lebensbehindernder Strukturen. Sie hilft den Menschen, ihre Potenziale zu befreien und selbst eine bewusste Wahrnehmung für feinstoffliche Energien zu entwickeln. Jörg Engelsing sprach mit ihr über Leben und Arbeiten mit offenen Wahrnehmungskanälen.

Jörg Engelsing: Wie kann ich mir die Arbeit einer Auraleserin und -heilerin vorstellen?

Ishtara Ute Werner: Im Wesentlichen verstehe ich mich als Selbstheilungsmentorin und Bewusstseinslehrerin. Die Arbeit in der Aura ist einfach der Kern meiner speziellen Herzenergiearbeit und ermöglicht eine effektive Diagnose und Klärung – geistig, emotional, körperlich. Ich gehe dabei in einen für die äußeren Ohren unhörbaren Kontakt mit dem Inneren des Klienten, mit dem Seelenwesen, dem innersten Kern. Dabei zeigt sich mir dann entweder ein Bild, ein Film, ein Symbol, oder Worte kommen zu mir – ich habe alle inneren Sinne, alle Kanäle neutral geöffnet. Ich verstehe mich dabei lediglich als Kommunikationsbrücke und lasse mich wie an einem unsichtbaren roten Faden von dem Seelenwissen des Klienten leiten.

 

Wie bist du selber zu dieser Arbeit gekommen?

Durch die eigene leidvolle Geschichte und im Zusammenhang damit einem ständigen Suchen nach Heilung und einer Arbeit, die mich erfüllen könnte. Ich wollte etwas finden, das keine Fragen mehr offen lässt. Ich habe erst auf psychologischen Gebieten gesucht, viel mit Körperarbeit gemacht, auch im künstlerischen Bereich vieles ausprobiert und kombiniert. Bis ich zu einigen holländischen Heilerinnen fand, bei denen ich dann eine langjährige Ausbildung gemacht habe. Gleich im ersten Wochenendworkshop habe ich gemerkt, dass da Kräfte in mir angesprochen wurden, die ich bisher vor anderen immer geheim gehalten hatte. Für mich waren das meine innersten Überlebensmechanismen und Kraftbilder – und auf einmal wurde das als Fähigkeiten gelehrt.

Es war dann immer mehr wie ein Wiedererkennen von ganz altem Wissen, das uns Menschen über die Jahrtausende verloren gegangen ist. Ab dem Moment brauchte ich nicht mehr weiter zu suchen. Seither entwickle ich diese Arbeit ständig weiter. Im Wesentlichen ist es eine Schulung der Intuition. Intuition ist für mich alles, was nicht rationaler Verstand ist. Auch das Aura lesen und -heilen sowie die verschiedenen Arten von Energiewahrnehmung erreichst du durch Intuitionsschulung – sie ist die Brücke zum herzöffnenden Bewusstsein.

 

Wie drückt sich das in deinem ganz normalen Leben aus?

Meine ganze Orientierung wird von innen her gesteuert. Was ich im Außen wahrnehme, überprüfe ich automatisch von innen. Es ist ein automatischer Vorgang, dabei denke ich gar nicht mehr. Im Gespräch mache ich ja auch oft die Augen zu, um mich nicht ablenken zu lassen von dem, was die Augen sehen, sondern mich vielmehr auf das zu konzentrieren, was von innen kommt. Und so lebe ich den ganzen Tag. Ich mache das jetzt seit über 20 Jahren. Ich nenne es ganzheitliche Intuition. Es bedeutet, dass ich aus der Herzensmitte heraus wahrnehme, denn ich bin im Einheitsbewusstsein. Und nur von da kannst du eine klare, unverfälschte Orientierung bekommen. Diese Art von Intuition benötigt allerdings eine langjährige Klärungsarbeit, vor allem deiner eigenen sowie kollektiver (un)bewusster Gedanken- und Gefühlsmuster.

 

Du nennst es Herzkraft-Intuition, aber bei den meisten Menschen ist genau dieser Bereich blockiert, so dass sie auf dieses Potenzial gar nicht zurückgreifen können. Von daher: Kann das denn jeder lernen?

Klar, denn jeder, der möchte, kann sich ja von allen Blockierungen befreien und abgespaltene Kraftanteile zurückholen. Die Voraussetzung ist, das auch zu wollen. Dann kannst du – respektvoll gegenüber der kreativen Selbstbestimmung aller Wesen – lernen, dich für all die Informationen zu öffnen, die aus deinem Inneren auftauchen. Und trainieren, diese Informationen klar zu empfangen und zu unterscheiden, von welchen Ebenen sie kommen, so dass du zum Beispiel Projektionen zurückholen und -geben kannst.

 

Es gibt ja sehr viele Medien, die behaupten, dass sie wahrnehmen können, was bei einem anderen Menschen los ist. Ist es nicht oft so, dass da auch noch ungereinigte Anteile und Strukturen des Mediums die Botschaft von innen verzerren?

Das kann man überprüfen. Das klarste Messinstrument ist der eigene Körper. Indem ich die Antwort, die kommt, immer wieder mit dem Atem durch den Körper fließen lasse, kann ich spüren, ob es einen klaren Durchfluss bis in die Erde gibt oder ob etwas hakt. Nur wenn da nichts stockt – und manche Dinge überprüfe ich dreimal – kann ich die Information meinem Klienten mitteilen, denn dann weiß ich, dass es die Wahrheit ist.

 

Es gibt ja auch viele Medien, die mit irgendwelchen hohen und weisen Wesen mit klangvollen Namen aus der geistigen Welt arbeiten. Kann diese Besonderheit der Quelle nicht auch durch unaufgearbeitete Minderwertigkeitskomplexe des Mediums erzeugt werden? Zudem ich manchmal die Qualität der entsprechenden Informationen sehr dürftig finde …

Wenn da der „Herrscher des Universums“ durch jemanden spricht, dann setzt das ein Hierarchiebewusstsein voraus. Für mich allerdings gibt es weder hoch noch niedrig. Für mich gibt es diese eine Quelle, die wir alle sind, ob wir das nun bereits fühlen können oder nicht. Wenn also Menschen annehmen, dass da Wesen sind, die über einem stehen, dann ist das, was klar empfangen werden kann, beschränkt. Denn es kann ja gar nicht überprüft werden, weil das Medium sich ja als niedriger und damit unqualifiziert für eine Bewertung des Durchgegebenen einstuft. Aber es macht nie Sinn, einfach etwas blind zu übernehmen.

 

Die Informationen von manchen Medien beginnen oft mit der Anrede „Liebe Kinder“ oder Ähnlichem. Da schleicht sich bei mir das Gefühl ein, dass da unaufgearbeitete Kinder-Eltern-Beziehungen als Filter zwischengeschaltet sind.

Der eigene Bewusstseinsstand spielt da mit rein. So etwas zeigt, dass das Denken und Fühlen noch lange nicht geklärt ist. Derjenige, durch den die Informationen kommen, ist ganz klar der limitierende Faktor für die Echtheit der Information. Weil er das Gefühl hat, nur Kanal zu sein, ist er sich nicht bewusst, dass das eigene Denken reinspielt und die Information verfärbt.

 

Wie schaffst du es, diese Öffnung, die für die mediale Arbeit notwendig ist, in deinem normalen Alltag mit all seinem Stress beizubehalten?

Wenn ich mich übervoll mit Energien fühle, die ich von außen aufgenommen habe, setze oder stelle ich mich sofort hin, fühle, was da alles ist, lasse es von mir abfließen und fülle mich mit frischer Energie auf. Das geht meist schnell und im Grunde überall.

 

Es gibt ja Menschen mit medialer Begabung, die klagen, dass sie von äußeren Energien überschwemmt werden. Sie halten beispielsweise U-Bahnfahren aus diesem Grunde gar nicht aus. Sie versuchen dann, ihr System wieder abzuschotten.

In den 25 Jahren, seitdem ich Energiearbeit mache, fahre ich problemlos mit allen Verkehrsmitteln, was mir früher auch oft nicht so leicht fiel. Zu der Arbeit mit der Aura gehört auch, dass man lernt, wie man die eigene Aura absteckt und ganz klar Inhaber des eigenen Raumes wird – egal wie dicht gedrängt da Menschen um einen herum sitzen oder stehen. Es geht darum, den eigenen Raum für sich immer zu wahren und zu klären. Das ist reine Übungssache, daran will täglich gearbeitet werden. Diese Aurahygiene ist wie geistiges Zähneputzen, denn es setzen sich immer Energien von Träumen, anderen Menschen etc. in der eigenen Aura fest. Das ist ganz normal und kein Grund für Ängste, denn man kann lernen, das, was nicht zu einem gehört oder was eigenen Urteilen entspringt, wieder aus seinem Energiefeld zu lösen oder als Spiegel zu nutzen. Es ist einfach ein lebenslanger Job, das eigene System offen zu halten. Und wenn ich U-Bahn fahre und neben mir steht ein Mensch mit einer sehr aggressiven Energie, dann gehe ich einfach ein Stück weg und habe dann den Raum, erstaunt zu bemerken, wie mittlerweile von alleine meine Liebe in seine Richtung fließt. Einfach, weil ich Mitgefühl für ihn empfinde.

 

Immer wieder hört man auch von Besetzungen durch Seelen Verstorbener. Hast du so etwas auch schon erlebt?

Ich arbeite ständig mit so etwas, aber ich nenne es nicht Besetzungen. Ich bezeichne es einfach als Fremdenergien. Es passiert ja ständig, dass du Energien von anderen aufnimmst, ohne es zu wissen, und dass energetische Anteile anderer Menschen Zuflucht in deinem System suchen – durchaus auch von Menschen, die hier nicht mehr inkarniert sind. Es sind aber meist Seelenanteile, nur selten dockt eine herumirrende ganze Seele hilfesuchend an einer anderen Aura an. Wenn so etwas geschehen ist, kann ich durch Übergabe der verirrten Seele an die Quelle allen Lebens dieser Seele helfen, die Orientierung wiederzufinden.

 

Wie kommt das, dass diese Seelenanteile sich noch in dieser Welt bewegen?

Weil sie zum Beispiel noch nicht erkannt haben, dass sie gestorben sind. Dann hole ich einfach über die Namensenergie das Wesen herbei, von dem sie stammen, und gebe ihm eine zeitweilige Erdung, wenn es gerade nicht inkarniert ist. Meist hat die Seele noch nicht realisiert, dass sie gestorben ist, weil der Tod so schockartig gewesen ist. Oftmals sind diese Fremdenergien aber auch Teile anderer Energiewesen, von denen sie abgespalten wurden, als diese noch am Leben waren. Und das passiert ja häufig. Kinder beispielsweise übernehmen ganz viele Anteile von ihren Eltern – oft, weil sie sich einfach kraftvoller fühlen als ihre Eltern und ihnen helfen wollen. Sie sind ja der Quelle aller Kraft noch näher als ihre Eltern. Besonders sehr frisch inkarnierte Seelen neigen da zur Selbstüberschätzung, Denn mit ihrem tiefen Mitgefühl tragen sie viel, wissen aber nicht, wie hier auf der Erde mit Mitgefühl umgegangen werden muss. Das kann man eben erst später lernen, indem man irgendwann erkennt, dass man sich vor lauter überlagernden Gefühlen, die man trägt, gar nicht mehr selber spürt.

In solchen Fällen schicke ich immer die Seelenanteile dorthin zurück, wohin sie gehören, und hole das zurück, was der Klient vielleicht bei dem anderen gelassen hat. So lange, bis vollständig alles gelöst ist bzw. so weit das jeweilige Energiesystem im Moment fähig ist, diese Harmonisierung geschehen zu lassen. Ich zeige den Menschen auch, wie sie dann, wenn sie sich wieder schwach und überlagert fühlen, diese Energien selbst aus ihrer Aura herausgeben und zurückschicken können. Jeder kann lernen, in sich selbst zu forschen, was das für Energien sind – aus diesem oder früheren Leben, ob gerade alte Sachen an die Oberfläche kommen oder man sich die Schwächung von außen eingefangen hat. Bei dieser Arbeit kann durchaus Angst auftauchen, doch sie relativiert sich schnell: Alle Wesen arbeiten grundsätzlich total gerne mit und freuen sich, wenn sie gesehen und angesprochen werden.

 

Fängt man sich weniger leicht Fremdenergien ein, wenn man sich irgendwann mal freigeschaufelt hat?

Man wird einfach schneller aufmerksam. Es erschreckt einen auch nicht mehr, weil man weiß, dass es zum Leben dazugehört. Man kommt davon weg, es als etwas Falsches zu empfinden. Energie ist grundsätzlich neutral.

 

Was kann man im Falle von schwarzer Magie machen?

Die Energiegesetze lassen sich auch gegen Menschen anwenden: So wie man für das Leben wirken kann, kann man auch dagegen agieren. Aber letztlich wendet sich Energie, die anderen schaden soll, noch mehr gegen denjenigen, der sie aussendet. Hinter schwarzer Magie steht ein großes Bedürfnis nach Macht. Menschen, die sie benutzen, können sich selbst nicht mehr spüren und sind völlig abgeschnitten von ihren Gefühlen. Sie lieben nicht das Leben, sondern verherrlichen den Tod, indem sie sich Rituale ausdenken, in denen sie Tiere umbringen oder Ähnliches. Menschen um sie herum werden so manipuliert, dass sie beherrschbar sind. Wenn ich mit Personen arbeite, die schwarzmagisch angegriffen werden, zeigen mir ihre Seelenwesen, wie sie sich von diesen gewaltsamen Einflüssen befreien können. Als grundsätzliche Schutzmaßnahme lässt man in so einem Fall goldene Energie aus der Herzchakra-Mitte austreten und die gesamte Aura ausfüllen, so dass nichts Übergriffiges in sie hereinkommen kann. Ist der Klient dann gut geerdet und kosmisch angebunden als gesamtes Energiesystem, greifen die Haken eines Schwarzmagiers nicht mehr – in der Folge auch nicht mehr die gewohnten kulturellen Manipulationsmuster.

 

Du sagst, dass bei dir die Herzenergie befreit ist und fließt. Ist dein Leben dadurch einfacher geworden, fließender, freudvoller?

Auf jeden Fall. Die Dinge sind leichter zu handhaben. Ich hänge in Konflikten nicht mehr lange drin. Wenn ich mir beispielsweise Angst einfange, kann ich die schnell wieder aus mir herausleiten. Und da ich erkannt habe, dass das, was ich bin, diese Herzenergie ist, bedingungslose Liebe, fokussiere ich mich darauf. Bedingungslose Liebe ist auch die Kraft, die Heilung bewirkt. Wenn diese Liebe in dir befreit ist, strahlt sie einfach aus, ohne dass du bewusst etwas machst oder machen musst. Der Punkt ist nur: Du bist natürlich immer diese Liebe, aber wenn du sie auch immer verkörpern willst, sie zudem immer mehr spüren möchtest und zur Verfügung haben willst in dem Moment, wenn du mit anderen arbeitest, dann musst du dafür sorgen, dass alles, was sie blockieren könnte, aus deinem System abfließt. Du musst den Kanal sauber halten, Kontakt zu diesem tiefen Selbst aufnehmen, das immer in dir drin ist. Es ist diese Herzsonne, die immer scheint, aber von all dem, was du erlebt hast und womit du dich identifizierst, überlagert ist, so dass du sie nicht mehr wahrnehmen kannst. Und dann geht es darum, das Feld der Herzsonne immer mehr auszuweiten und allem offen und mitfühlend zu begegnen, was da an Angenehmem und Unangenehmem auf dich zukommt – von innen wie von außen. Diesen Herzensraum wieder in Besitz zu nehmen bedeutet, dass auch unser Körper darin zu Hause ist. Wichtig auf diesem Weg ist es, Vertrauen zu lernen. Uns immer mehr bewusst zu machen, dass wir von der Liebe geführt werden, wir uns dieser Führung anvertrauen und sie zunehmend auch fühlen können.

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