Homöopathische Antworten am Puls der Zeit

von Werner Baumeister

 

Seit drei Jahren bestünde für mich die Möglichkeit, einen beruflichen Schritt in Richtung Verwirklichung meines vollen Potentials zu tun, und ich habe ihn einfach nicht gemacht. Bis jetzt. Nachdem mich die Raubkatzen (Artikel in SEIN Mai 2015) homöopathisch ermutigten, aus der Deckung zu kommen, habe ich mich gefragt, was wohl homöopathisch am besten den konkreten Schritt in eine neue berufliche Form begleiten könnte. Da kaum ein Lebewesen eine so unglaubliche Metamorphose (Gestaltwechsel) wie der Schmetterling durchläuft, war die Wahl schnell getroffen. Der blaue Morpho, auch Himmelsfalter genannt, aus den tropischen Regenwäldern Mittelamerikas zog mich besonders an, weil in seinem Namen das Wort Metamorphose schon mitklang. Ich war gespannt.

Berufliche Entpuppung

Die Globuli hatten sich nach Einnahme in meinem Mund kaum aufgelöst, da stand ich schon vor einem U-Bahn-Plakat mit der Aufschrift: „Sei bereit, wenn das Leben dich ruft.“ Was drei Jahre nicht funktionierte, bewegte sich dann auf einmal sehr schnell und wie selbstverständlich. Natürlich wurde mir etwas mulmig, als der Boden der bisherigen Identität unter meinen Füßen zu schwanken begann. Auch der alte Glaubenssatz: „Wenn ich mich zu meiner vollen Größe aufrichte, werde ich vernichtet“ tauchte auf, hielt mich aber nicht mehr davon ab, konkrete Schritte hin zum neuen Profil zu machen. Entwicklungen, die meine bisherige Komfortzone gefährden, machen mir keine Angst mehr. Ich betrachte sie nicht wie sonst als feindlich, sondern erkenne sie als Motoren meiner Transformation. Mein Automatismus, dem Leben, das mich ja nur wachsen und mich entfalten lassen will, Misstrauen und Angst entgegenzusetzen, greift nicht mehr.

Emotionale Entpuppung

Die Fähigkeit des Morpho, Wandlungen in die Wege zu leiten und auch durch schwierige Zeiten zu führen, erstreckt sich auf alle Gebiete, wie das Feedback eines Klienten aus meiner Praxis zeigt – ein treffendes Beispiel dafür, wie sich zur Zeit viele Menschen in ihrem emotionalen Kokon winden, wenn das Alte mit dem Neuen kämpft:
„Ich bin hässlich, widerlich und abstoßend und muss vernichtet werden. An diesem Glauben halte ich mit aller Macht fest. Ich kann erkennen, dass es für mich wichtig ist, abstoßend zu sein (da hilft auch meine Neurodermitis wunderbar), weil mich das vor der Liebe schützt, indem ich isoliert und einsam bleibe und damit in „Sicherheit“ vor Verletzungen bin. Der Grund: Liebe ist für mich Verrat, der Liebe ist nicht zu trauen, sie ist mit etwas Negativem verbunden, das es abzuwehren und zu bekämpfen gilt. Immer dann in der Vergangenheit, wenn ich mich im Raum der Liebe befand, geschah etwas Schreckliches und ich wurde aus dem Wohlgefühl, der Geborgenheit, der Freude und dem Glück herausgeworfen. Letztlich setze ich die Liebe mit dem Leben gleich, was bedeutet: Das Leben ist nicht vertrauenswürdig. Da ich das verstanden habe und mir zur Heilung auch sage: „Das Leben will mir nur Gutes“, kommt natürlich auch das Gegenteil, der unbewusste Teil, der die Liebe fürchtet, an die Oberfläche und stemmt sich gegen meine bewusste Absicht, mich zu öffnen. Der Morpho holt dieses alte Verdrängte an die Oberfläche, damit ich mich ihm endlich stellen – und dann weiter in neue, freiere Bereiche des Lebens gehen kann.“

Homöopathie mit dem Schmetterling: Next Step

Egal, an welcher Stelle unseres Wandlungs-Zyklus wir uns befinden: Der Schmetterling ist eine der Arzneien, die unser Bewusstsein am stärksten verwandeln! Wir halten an unserem kleinen Denken, an unserer Komfortzone so fest, weil wir zu wissen glauben, was uns erwartet. Doch die Vergangenheit ist Vergangenheit und das Leben möchte uns ungeahnte Türen öffnen, die wir nur durch unsere Gewohnheiten verschlossen halten. Die Schmetterlinge ermutigen uns, in diese neuen Räume unentdeckten Potenzials vorzudringen in dem Vertrauen darauf, dass sich trotz aller Ängste unsere Flügel anfangen zu entfalten, sobald wir den nächsten Schritt wagen. Denn außerhalb unseres momentanen Kokons wartet eine völlig neue Freiheit, die wir aus unserer jetzigen Perspektive einfach noch nicht wahrnehmen können. Sie wartet darauf, dass wir unsere Flügel entfalten und fliegen.

Nachdem sich die Schmetterlingsraupe in ihrem Wandlungszyklus verpuppt hat, verdaut sie sich nun gewissermaßen selbst zu einer Art Flüssigkeit, das heißt, Enzyme lösen die Zellstruktur der Raupe auf. Parallel dazu entstehen neue Zellen (Imagozellen), die bereits Strukturen und Informationen des zukünftigen Schmetterlings enthalten. Also ein gleichzeitiges Stirb und Werde. Während das Alte sich noch wehrt, aber dann stirbt, wird das Neue nach und nach geboren. Analog hilft uns der Schmetterling homöopathisch, wenn uns eine anstehende Wandlung zu sehr schreckt, so dass wir die imaginalen Impulse in uns nicht als förderlich erkennen können und sie stattdessen als Feinde unserer selbstverhindernden Glaubenssätze angreifen.

 

Schlagworte (mit Links zu weiteren Artikeln von Werner Baumeister):
HomöopathieSchmetterlingMetamorphoseWandlungTransformation – „Stirb und Werde“ – PotentialFreiheit

 

Werner Baumeister

ist Arzt und bietet individuelle homöopathische Begleitung an.

30 Jahre Erfahrung in eigener Praxis in Berlin.

Einzeltermine nach Vereinbarung, Behandlungstermine zum Thema des Artikels jederzeit möglich.

Information zu aktuellen Workshops immer auf der Seite „Homöopathie am Puls der Zeit

(mit Themenregister aller Artikel) sowie unter Tel.: 0172 – 391 25 85 .

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Die homöopathischen Arzneibilder von Werner Baumeister verstehen sich auch

als homöopathischer Spiegel aktuellen Zeitgeschehens.

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