Ölpipeline im Regenwald gebrochen

In Ecuador ist eine höchst umstrittene, mitten durch den Regenwald verlaufende Ölpipeline gebrochen. 14.000 Barrel (2,226 Millionen Liter oder 2226 Kubikmeter) Öl sind ausgetreten, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Die Pipeline wurde trotz jahrelanger Proteste und Warnungen von Umweltschutzorganisationen gebaut und hat 1,6 Milliarden US-Dollar gekostet – mit 900 Millionen stammt etwas über die Hälfte der Summe aus einem Kredit der WestLB. Die Landesbank hatte die Einsprüche von Umweltgruppen und Entwicklungshilfeorganisationen ignoriert und den Kredit mit voller Rückendeckung von der SPD gewährt. Der Betreiber OCP und die WestLB hatten höchste Umwelt- und Sozialstandards bei der Ausführung des Projekts versprochen. Doch nun, fünf Jahre nach der Fertigstellung der Schwerölpipeline, bricht diese bereits auseinander.

Die Folgen sind fatal: Das ausgetretene Öl hat sich in den Santa-Rosa-Fluss ergossen und fließt durch Vogelschutzgebiete und Gebiete der Ureinwohner. In der flussabwärts gelegenen Stadt Coca musste die Trinkwasserversorgung abgeschaltet werden.

Heffa Schücking, Geschäftsführerin der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald macht für die Katastrophe auch die Landesregierung von NRW verantwortlich:

„Wir haben das Management der WestLB sowie die nordrhein-westfälische Landesregierung stets gewarnt, dass es hier zu Ölhavarien und irreparablen Umwelt- und Gesundheitsschäden kommen würde.“

Trotzdem hat Peer Steinbrück die Finanzierung der Schwerölpipeline im Regenwald gedeckt.

Wenige Konsumenten sind sich darüber bewusst, dass sie mit der Wahl ihrer Bank indirekt höchst fragwürdige Projekte und Geschäfte unterstützen. Informationen über solche Verwicklungen deutscher Banken gibt es auf der Website von urgewald.

Dabei gibt es mittlerweile genug Alternativen zu den gängigen und korrupten Banken. Zum Beispiel:

 

 

Quelle: urgewald.de

Bild Oilspill: public domain

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