US-Milliardär will Obama zur Energiewende zwingen

Der Ölmilliardär und Hedge-Fonds-Chef T. Boone Pickens versucht derzeit in einer einmaligen Aktion den US-Präsidenten Barack Obama zu der Energiewende zu zwingen, die dieser im Wahlkampf großmundig versprochen hatte.

Ohne Druck von Außen, so ist sich Pickens sicher, wird Obama trotz aller Versprechen nichts unternehmen. „Seit 40 Jahren habe ich mit Washington zu tun“, sagte der 80-jährige Chef des Hedgefonds BP Capital Management am Donnerstag auf dem Global Technology Symposium an der Stanford Universität im kalifornischen Palo Alto. Und ebenso lange fehle der Regierung der politische Wille, den Energiemarkt umzustrukturieren.

Deshalb hat der Milliardär einfach selbst Windturbinen für zwei Milliarden Dollar von General Electric gekauft, die bis 2011 geliefert werden sollen und fordert die Regierung jetzt zu einem Großprojekt mit historischen Ausmaßen auf: Der sogenannte „Pickens Plan“ sieht für die nächsten zehn Jahre Investitionen über 150 Milliarden Dollar in Windenergie und Biokraftstoffe vor. Für Aufsehen sorgte vor allem sein Vorschlag, einen Korridor von Windrädern und -turbinen zu bauen, der sich von der kanadischen Grenze bis Texas erstreckt. Das gigantische Energieprojekt würde 20 Prozent des US-Stromverbrauchs decken.

Aufgrund des stark gesunkenen Ölpreises finden sich aber derzeit weder in der Regierung, noch in der Wirtschaft Fürsprecher oder Investoren für das Projekt. Pickens versucht deshalb jetzt, die Energie-Revolution mit Hilfe der Bevölkerung durchzusetzen. Über die Web-Seite push.pickensplan.com mobilisiert er Bürger, die Politiker in ganz Amerika dazu bewegen sollen, sich für sein Energiekonzept stark zu machen. Über zwei Millionen Nutzer haben sich dem Unternehmer zufolge bereits auf der Web-Seite registriert und am ersten April sollen in einer ersten Aktion die Email-Postfächer und Faxgeräte der Lokalpolitiker mit den Forderungen der Community überschüttet werden.

 

Bild: simbär / aboutpixel.de

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