Risse im AKW Krümmel wurden nur zufällig entdeckt

Fachmann für Nukleartechnik hält große AKW-Unfälle in Deutschland jederzeit für möglich

Die Risse in den Armaturen, die seit über einem Jahr das Wiederanfahren des Atomkraftwerks Krümmel verhindern, sind eher zufällig entdeckt worden.

Der Reaktorsicherheits-Experte im Öko-Institut Darmstadt, Christian Küppers, sagte der Zeitschrift „.ausgestrahlt“ (Ausgabe Frühjahr 2009), die gefährlichen Mängel wären ohne den Trafobrand im Juni 2008 „wahrscheinlich nicht oder zumindest nicht so bald“ aufgefallen. Grund dafür sei, dass zeitraubende Prüfungen normalerweise nur dann durchgeführt würden, wenn ein Atomkraftwerk sowieso länger still stehe, erläuterte Küppers: „Dann findet man plötzlich alles Mögliche.“

Nachrüstungen von Atomkraftwerken sind nach der Erfahrung des Reaktorsicherheits-Experten nur begrenzt möglich. „Man kann die Anlagen nicht auf dem heute für Neuanlagen geforderten Stand halten oder sie auf diesen bringen“, so Küppers. Er warnte: „Unfälle mit Freisetzung radioaktiver Stoffe, sogar in noch größerem Umfang als in Tschernobyl, sind jederzeit auch in deutschen Anlagen möglich.“

Das AKW Krümmel ging am 28. Juni 2007 nach einem Trafobrand vom Netz. Eine Sprecherin von Vattenfall sagte, ein Termin für eine Wiederinbetriebnahme des Reaktors sei noch nicht absehbar.

Hier gibt es das aktuelle .ausgestrahlt-Heft mit dem Interview zum Download.

Das es Zeit wird für den Umstieg, sollte eigentlich mittlerweile jedem klar sein. Aber immer noch wechseln viel zu wenig Menschen zu einem Ökostrom-Anbieter – und das, obwohl diese mittlerweile nur noch unwesentlich teurer sind als Atomstromanbieter. Und der Wechsel dauert nur fünf Minuten. Offensichtlich beleibt es bei vielen Menschen immer noch bei großen Worten – ohne dass auch Taten folgen

Ein breites Bündnis von Umweltorganisationen hat dshalb die Aktion „Atomausstieg selber machen“ ins Leben gerufen: Hier geht es zur Website, auf der auch gleich gewechselt werden kann: www.atomausstieg-selber-machen.de

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