Klimaforscher: Zwei-Grad-Ziel bereits verfehlt

Nachdem alle Absprachen bisher kaum parktische Konsequenzen hatten, konnten sich die G8-Staaten diesmal nur noch auf das „2-Grad-Ziel“ verständigen – also darauf, die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. Dies gilt als die magische Schwelle, die nicht überschritten werden darf, damit das Klima nicht vollends unkalkulierbare Kapriolen schlägt.

Das Dumme ist nur: Diese Marke liegt nach fast allen Berechnungen schon hinter uns. Durch Langzeitwirkungen der in den letzten Jahren ausgestoßenen Emissionen ist eine Erderwärmung von zwei Grad schon jetzt nicht mehr aufzuhalten. Das sagt zumindest der „Weltklimarat“ IPCC.

Die atmosphärische CO2-Konzentration ist nach Berechnungen des IPCC bereits jetzt auf einem Niveau, das zu einer globalen Erwärmung zwischen zwei und 2,4 Grad führt. Da es zudem nicht danach aussieht, als würde der CO2-Ausstoß in den nächsten Jahren abnehmen (er wird in den nächsten Jahren eher weiter zunehmen), ist das Überschreiten der 2-Grad-Schwelle damit unvermeidlich.

Andere Forscher sind etwas optimistischer, aber auch sie stellen fest: Um das 2-Grad-Ziel zu schaffen, müssten wir die CO2-Emissionen um 50% reduzieren – da sich aber am Verhalten der Industrienationen bisher wenig ändert und zudem Länder wie Indien und China mächtig zulegen, ist eine solche Reduktion derzeit als unrealistisch anzusehen.

Also ist die Einigung der G8 auch diesmal wieder als reine Makulatur anzusehen – Taten werden ja erfahrungsgemäß ohnehin nicht folgen.

 

Bild: Public Domain / Wikimiedia

 

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