US-Deserteur beantragt Asyl in Deutschland 2. September 2009 US-Deserteur beantragt Asyl in Deutschland André Shepherd desertierte aus der US-Armee und beantragte im November 2008 in Deutschland Asyl. Er stellt sich damit gegen eine Kriegs- und Besatzungspolitik, die im Namen des „Krieges gegen den Terror“ zu großem Leid, Zerstörungen und Hunderttausenden von Toten geführt hat, insbesondere in Irak und Afghanistan. André Shepherd verweigerte den Einsatz als Hubschraubermechaniker im Irak: „Bei einer weiteren Beteiligung wäre ich verantwortlich für zahlreiche völkerrechtswidrige Handlungen. Für mich war daher der Weg eindeutig: Ich musste raus aus dem Militär.“ Er machte zugleich deutlich, dass „auch die Gräueltaten in Afghanistan nicht heruntergespielt werden dürfen. Wenn Obama einen wirklichen Wandel will, muss er den ‘Krieg gegen den Terror‘ vollständig beenden.“ In seinem Asylantrag beruft sich André Shepherd auf die Qualifikationsrichtlinie der Europäischen Union, die seit Oktober 2006 in Kraft ist. Mit ihr sollen Menschen geschützt werden, die sich einem völkerrechtswidrigen Krieg oder völkerrechtswidrigen Handlungen entziehen und mit Verfolgung rechnen müssen. Ein Schritt mit Signalwirkung André Shepherds Entscheidung ist mutig angesichts der drohenden Konsequenzen. Auch unter einem US-Präsidenten, auf den viele Hoffnungen gesetzt werden, bleibt er von Strafverfolgung und mehrjähriger Haft bedroht. Zudem werden Deserteure unehrenhaft aus der Armee entlassen, womit sie in den USA als Verräter gelten, ausgegrenzt werden und kaum einen Job finden können. Über 100 Organisationen aus der Friedensbewegung Deutschlands und den USA setzen sich in einem Aufruf für André Shepherd ein, den ersten US-Bürger, der in Deutschland Asyl begehrt. „Eine positive Entscheidung im Asylverfahren wäre ein friedenspolitisches Signal und eine Ermutigung an andere Soldaten, bei den Kriegshandlungen im Irak oder Afghanistan nicht mehr mitzumachen“, erklärt Monty Schädel von der Deutschen Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner. Bei www.connection-ev.de kann derzeit ein Aufruf an die Bundesregierung unterschrieben werden, dem Antrag von Shepherd Folge zu leisten. Bild: connection-ev Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.