Umweltbundesamt warnt vor Nanotechnik

Die immer häufiger verwendeten Nano-Teilchen könnten nach einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) ernsthafte Gesundheitsgefahren bergen. Nanotechnologie wird in immer größerem Umfang in Nahrungsmitteln, Kleidungsstücken, Kosmetika und anderen Produkten eingesetzt, ohne dass dies bislang durch irgendein Gesetz geregelt würde.

Die millionstel Millimeter kleinen Partikel können über die Atemwege, die Haut und den Mund in den Körper gelangen, wo sie aufgrund ihrer Winzigkeit bis tief in die Lunge vordringen können. Dort, so ergaben die Studien, könnten sie Entzündungen und schwere Lungenkrankheiten verursachen. Forscher wiesen außerdem nach, dass die künstlichen Nanopartikel sogar in Körperzellen gewandert sind, in denen sie die DNS schädigten.

 

Auch auf Schokolade

Die Nanotechnologie verbreitet sich immer weiter – eine Anwendung soll zum Beispiel den Grauschleier auf Schokolade verhindern. Auf der Verpackung muß dies vom Hersteller nicht gekennzeichnet werden, sicher ist man nur noch im Bioladen.

 

UBA: Produkte vermeiden und Kennzeichnungspflicht

In der nun veröffentlichten Studie fasst das Umweltbundesamt die möglichen Risiken zusammen und rät, „die Verwendung von Produkten, die Nano-Materialien enthalten oder freisetzen können, so lange zu vermeiden, wie ihre Wirkungen in der Umwelt und auf die menschliche Gesundheit noch weitgehend unbekannt sind“. Die Technologie müsse noch viel weiter erforscht werden, bis man sie sorglos sogar in Lebensmitteln anwenden könne. Nur weiß man ja leider nicht, welche Produkte Nanotechnologie verwenden. Das Amt fordert deshalb außerdem eine Kennzeichnungspflicht und ein öffentlich einsehbares Melderegister, in dem sich Verbraucher informieren können.

 

Links

ARD: Umweltbundesamt warnt vor Nanotechnik: Kleine Teilchen, ganz groß – und gefährlich?
Linkszeitung: Großes Gefahrenpotential – Umweltbundesamt warnt vor Nanotechnologie.

 

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