CIT ist Pleite – größte Bank seit Lehman Brothers

Beginnt nun Systemkrise Part 2? Am Wochenende ging mit CIT die größte Bank seit den Lehman Brothers vor einem Jahr pleite – ein deutliches Zeichen, dass die Krise noch längst nicht vorbei ist. Die Pleite der CIT ist es die fünfgrößte in der Geschichte der US-Wirtschaft.

Der US-Mittelstandsfinanzierer CIT hat trotz 2,3 Milliarden an Rettungs-Dollars Insolvenz angemeldet. Einer zweiten Finanzspritze erteilte die US-Regierung Mitte des Jahres eine Absage. CIT konnte im vergangenen Juli nur noch mit einem Notkredit der größten Anteilseigner in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar vor der Zahlungsunfähigkeit gerettet werden. Die ausstehenden Verbindlichkeiten der Bank werden auf 68 Milliarden Dollar geschätzt.

 

Schlechte Nachricht für den Mittelstand

Die CIT finanzierte das Tagesgeschäft von schätzungsweise einer Million kleiner Unternehmen, darunter auch 300.000 Einzelhändler. Kreditrisiken von CIT sind laut der Ratingagentur Standard & Poors in annähernd 2000 so genannter Collaterized Debt Obligations (CDO) enthalten. Absicherungen auf CIT-Ausfälle sind angeblich in über 60 Prozent aller europäischen CDOs vertreten.

Die Auswirkungen der Pleite sind noch nicht abzusehen. Das Unternehmen hofft sauber durch das Insolvenzverfahren zu kommen und sich bereits Ende des Jahres neu aufstellen zu können – eine Schockwelle für die Finanzwirtschaft soll ausbleiben. Ob dies gelingt ist noch unklar.

Am Wochenende sind gleich neun Banken zusammengebrochen, so viel wie nie seit Ausbruch der Finanzkrise. Damit stieg die Zahl der Bankenpleiten in den USA in diesem Jahr auf insgesamt 115.

 

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