Die Bucht: Delfin-Doku legt bei Delfinarien die Nerven blank

Am 22. Oktober kam der aufrüttelnde Dokumentarfilm „Die Bucht“ in die deutschen Kinos (siehe auch Artikel zum Film). In den USA hat der Film bereits eine ständig wachsende Protestbewegung gegen die Delfin-Massaker in Japan ausgelöst – nun bekommen es die deutschen Delfinarien ebenfalls mit der Angst zu tun.

„Der Film zeigt nicht nur, wie grausam die Jagd ist, sondern auch, wie der Fang lebender Tiere für Delfinarien in aller Welt die Massaker an tausenden Delfinen mitfinanziert“, berichtet Niki Entrup, Geschäftsführer der WDCS Deutschland. „Solange Delfinarien weltweit für einen lebenden Delfin aus Taiji zwischen 15.000 und 150.000 US$ zahlen, besteht für die Fischer ein enormer Anreiz, an der Delfinjagd festzuhalten.“

Deshalb lautet der einhellige Appell der drei Verbände WDCS, Pro Wildlife und OceanCare: „Besuchen Sie keine Delfinarien! Dort können Delfine nicht artgerecht gehalten werden – und viele der Wildfänge haben Traumatisches bei ihrem Fang erlebt.“

 

Trügerisches Lächeln

Es ist eine fatale Täuschung der Natur: Delfine scheinen stets zu lächeln – auch wenn sie in Wirklichkeit Qualen erleiden.

„Delfinarien vermitteln den Besuchern, dass es okay ist, auf Wildtiere Dominanz auszuüben, Ihnen entwürdigende Kunststücke abzuverlangen und ein Verhalten zu zeigen, das frei lebenden Delfinen zum Verhängnis würde“, sagt Dr. Sandra Altherr von Pro Wildlife. „Den Delfinen hilft es wenig, dass sich deutsche Delfinarien gegen die Treibjagden in Japan aussprechen, wenn sie gleichzeitig mit ihren Shows das Bild fördern, Delfine taugten zum lustigen Akrobaten. Damit tragen sie zum Boom einer weltweiten Industrie bei, die noch immer auch Tiere aus Japan bezieht.“

Die drei Organisationen setzen große Hoffnungen auf den Film. Vielleicht wird ja bald der Wunsch von Ric O’Barry, dem ehemaligen Trainer des Delfins „Flipper“ wahr: Sein Anliegen ist, dass diese sehr sensiblen, hochintelligenten und selbst-bewussten Wesen nie mehr menschlicher Gefangenschaft oder Gewalt ausgesetzt werden.

 

Links

http://www.wdcs-de.org

http://www.diebucht-derfilm.de/

 

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