Bild: Cruzeiro no sítio Gameleira von Júnior Miranda Lizenz: CC BY-SA 3.0Krisenpredigt: Ein englischer Priester rät zum Ladendiebstahl 23. Dezember 2009 1 Kommentar Krisenpredigt: Ein englischer Priester rät zum Ladendiebstahl In England sieht es düster aus: Tausende Jobs sind verloren, ein Aufschwung ist nicht in Sicht. Immer mehr Menschen leben am Rande zu Armut – oder haben diese Grenze schon überschritten. Ein englischer Vikar gab seinen „Schäfchen“ in einer Adventspredigt nun einen ungewöhnlichen Rat, der für Aufsehen sorgte: Ladendiebstahl. Da die Situation in England sich immer weiter zuspitze und es absehbar sei, dass vielen Menschen nichts anderes übrig bleiben wird, als kriminell zu werden, sieht Father Tim Jones Ladendiebstahl nicht Sünde, sondern das kleinste notwendige Übel. „Ich rate freilich“, so fuhr Reverend Jones fort, „nicht mehr zu nehmen, als benötigt, und auch nur so lange, wie nötig“. Und noch einen weiteren Rat gab er seinen Zuhörern mit auf den Weg: Man möge doch bitte möglichst große Geschäfte beklauen, nicht den kleinen Laden an der Ecke. In der Not gibt es keine Sünde Dem Nicht-Christen mit einem undogmatischen Verständnis von Gerechtigkeit mag der Rat ohnehin einleuchten – aber lautet nicht das achte Gebot „Du sollst nicht stehlen“? Auch dieser Frage wich Father Jones nicht aus. Die Empfehlung falle ihm schwer genug, verriet er seiner Gemeinde, denn weder halte er Diebstahl für eine gute noch für eine harmlose Sache: „Aber mein Rat widerspricht keineswegs dem 8. Gebot, denn Gottes Liebe für die Armen und Erniedrigten wiegt allemal das Eigentumsrecht der Reichen auf.“ Starke Worte! Und bei den Behörden dürften so langsam die Alarmglocken läuten – bahnt sich hier ein heiliger Aufruhr an? Was, wenn das Volk nun beginnt, statt dem mit der Waffe durchgesetzten Recht mehr der gefühlten Gerechtigkeit zu gehorchen? Was, wenn die Unterschicht die frivol leuchtenden Schaufenster als Einladung begreift, sich ihren Teil vom Kuchen selbst zuzuteilen? Dass er solche Ratschläge überhaupt geben muss, hält Jones übrigens für „ein grimmiges Indiz, wie weit es mit uns gekommen ist“. Was würde der Herrgott wohl dazu sagen? Ist Diebstahl in Notlagen gerechtfertigt? Bild: Júnior Miranda / Wikimedia Eine Antwort Sch@w@mb@ 5. Januar 2010 Da ja allen alles gehört, das Private das Geraubte von der Allgemeinheit ist denke ich doch, daß mit Diebstahl in göttlichem Sinne eben dieses Bereichern an der Allgemeinheit gemeint ist. Villeicht wurde ja auch das elfte Gebot unterschlagen, das da heißen könnte: Du sollst essen und trinken wenn Dich hungert und dürstet. Wer weiß, wer weiß – ich nicht … Antworten Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.
Sch@w@mb@ 5. Januar 2010 Da ja allen alles gehört, das Private das Geraubte von der Allgemeinheit ist denke ich doch, daß mit Diebstahl in göttlichem Sinne eben dieses Bereichern an der Allgemeinheit gemeint ist. Villeicht wurde ja auch das elfte Gebot unterschlagen, das da heißen könnte: Du sollst essen und trinken wenn Dich hungert und dürstet. Wer weiß, wer weiß – ich nicht … Antworten