Sprache bei Affen entdeckt

Die Campbell-Meerkatze (Cercopithecus campbelli) verfügt nach Erkenntnissen einiger Wissenschaftler der Université de Rennes offenbar über eine rudimentäre Sprache: Die Affen kombinieren verschiedene Laute auf unterschiedliche Art miteinander und wenden dabei grammatikalische Regeln an, wie eine Analyse der Affenlaute jetzt ergeben hat.

„Dies ist der erste Beweis dafür, dass Tiere zur Kommunikation unterschiedliche Rufe in semantischer Art und Weise derart kombinieren, um daraus eine neue Botschaft zu formen“, meint der Primatologe Alban Lemasson zur Entdeckung. „Ich bin nicht sicher, ob das starke Parallelen zum Menschen hat, in der Weise, dass wir Subjekt, Objekt und Verb finden werden. Aber sie haben sinnvolle Einheiten, die zu weiteren sinnvollen Abfolgen verbunden werden, und wenden Regeln dafür an, wie diese kombiniert werden.“

 

Die Sprache der Affen

Schon länger ist bekannt, dass Affen bestimmten Objekten eindeutige Wörter zuordnen. So haben sie zum Beispiel Wörter für Leoparden und Adler, aber auch für abstraktere Dinge, wie Unruhe oder Versammlungen. Die nun entdeckte Sprache geht jedoch über diese einfache Verständigung mit Signalrufen weit hinaus. Mit der entdeckten Syntax teilten die Affen einander beispielweise mit, dass nicht nur ein Leopard in das Territorium eingedrungen sei, sondern dieser auch eine direkte Bedrohung darstelle. Hierzu wurde an den Leopard-Ruf ein der Laut für Gefahr angehängt, der auch in anderen Kontexten benutzt werden kann.

Aus einem relativ begrenzten „Wortschatz“, entsteht so ein reiches verbales Repertoire, mit dem die Affen die wichtigsten Dinge ihres täglichen Lebens ausdrücken können. Ob auch die Sprache der Menschen auf ähnliche Weise entstanden ist, wissen die Forscher derzeit noch nicht.

 

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Bild: C.Darwin / Public Domain

 

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