Schweinegrippe bloß ein Grippchen

Die Schweingrippe ist nichts außergewöhnliches, sondern wie eine normale Grippe zu behandeln. Das sagt zumindest der französische Medizin-Professor und Abgeordnete Bernard Debré, der sich in scharfer Form vom aktuellen Umgang mit der Schweinegrippe-Gefährdung distanziert hat.

Der Mediziner ist sich sicher: Die Grippe ist „nicht gefährlich“ und es sei nicht angebracht, „die Bevölkerungen in Schrecken zu versetzen“. Die Schweinegrippe sei sogar weniger gefährlich als die normale saisonale Grippe. „Deshalb muss man jetzt mal einen Punkt machen“, fordert er im Interview mit dem „Journal de Dimanche“.

„Das ist und bleibt ein Grippchen!“, sagt Debré.

Tatsächlich ist der Krankheitsverlauf der Grippe bisher extrem harmlos – selbst im Vergleich zur normalen Grippe. Viele Ärtze behandeln die Krankheit deshalb schon gar nicht mehr, oder nur noch mit Schmerzmitteln bei hohem Fieber. Dass trotzdem so eine große Angst vor der Grippe herrscht, liegt laut Debré am wilden „Gestikulieren“ der Weltgesundheits-Organisation (WHO) und der Übermedialisierung der Krankheit.

Die ist leicht zu sehen: Wenn jeder einzelne Erkrankte im Fernsehen präsentiert wird, macht das natürlich den Eindruck einer Pandemie – würde man das gleiche allerdings für die normale Grippe machen, würde sie uns auch plötzlich sehr gefährlich erscheinen. „Es gibt in Frankreich 800 verifizierte Fälle. Das ist ein Scherz! Wann wird man beginnen, die Durchfallerkrankungen zu verbuchen?“, sagte Debré in diesem Zusammenhang.

Immer mehr Experten teilen diese Ansichten, allerdings gibt es auch nach wie vor eine große Anzahl von Medizinern, die eine Mutation des Virus befürchten – erst dann wäre es tatsächlich gefährlich für den Menschen.

Mehr Informationen im Artikel „Ist die Schweingrippe-Hysterie begründet?“

 

Bild: Public Domain / Wikimedia

 

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