Hilfsbereitschaft ist ansteckend 8. Februar 2010 Altruismus anderer hinterlässt gutes Gefühl und motiviert zum Handeln Wer zusieht, wie ein Mensch anderen selbstlos hilft, fühlt sich dabei selbst gut und kann sogar zu eigener Hilfeleistung motiviert werden. Das behaupten britische und US-amerikanische Psychologen in der Zeitschrift Psychological Science. „Wir sind oft mit dem Elend anderer konfrontiert und es fasziniert uns, wenn einzelne selbstlos handeln wie etwa die Helfer der Erdbebenopfer in Haiti. Es ist für die Gesellschaft wichtig zu wissen, wie diese Selbstlosigkeit auf einen weiteren Personenkreis ausgeweitet werden kann“, so die Studienleiterin Simone Schnall von der Universität Cambridge. Gefühl der Erhobenheit Die Forscher untersuchten ein im Englischen als „Elevation“ (Erhobenheit) bezeichnetes Gefühlsempfinden, das bei der Beobachtung einer moralisch lobenswerten Handlung auftreten kann. „Dabei kommt es zum Beispiel dazu, dass man sehr bewegt und beeindruckt ist – manchmal wird es einem sogar buchstäblich warm ums Herz“, berichtet die britische Psychologin. Speziell interessierte die Forscher, ob das in dieser Situation verspürte Bedürfnis, anderen Menschen zu helfen, ausreiche um Menschen tatsächlich zur Tat zu motivieren. Dazu luden die Wissenschaftler Freiwillige zu einem Experiment ein, bei dem sie ihnen einen Fernsehspot zeigten. Das war entweder der Ausschnitt eines Naturfilms, einer Comedy-Serie oder einer Wohltätigkeits-Show. Man ließ die Probanden einen Text über das Gesehene verfassen und fragte abschließend scheinbar zufällig, ob sie noch einen Fragebogen für eine weitere Studie ausfüllen könnten. Es zeigte sich, dass die Studienteilnehmer nach dem Ansehen einer Szene mit erbaulichen Inhalten im Anschluss doppelt so lange vor Ort blieben als jene, die neutrale oder lustige Inhalte gesehen hatten. Helfer statt Leidende ins Zentrum rücken „Selbst wenn man nur kurze Zeit ein prosoziales Verhalten anderer Menschen beobachtet, kann dies eigene altruistische Handlungen auslösen“, kommentiert Schnall das Ergebnis. Für den Zusammenhalt der Gesellschaft sei dies eine wichtige Erkenntnis. „Medien stellen gerne Geschichten von Helden und Helfern vor. Das liegt wahrscheinlich daran, dass solche Personen die Menschen faszinieren und eventuell auch selbst zum Helfen inspirieren.“ Grundsätzlich ist auch die Empathie mit Leidenden ein wichtiger Verstärker für Hilfeleistungen. „Allerdings ist es oft schwer, diese Empathie herzustellen, besonders wenn es sich um Menschen handelt, die weit weg sind und mit denen man nicht viel gemeinsam zu haben scheint“, so die Studienleiterin. Spendenaufrufe könnten daher vielleicht sogar dann erfolgreicher sein, wenn sie die eindrucksvollen Handlungen der Helfer statt bloß das Elend der Hilfesuchenden beschreiben. Der Mensch: ein helfendes Wesen Die Ergebnisse decken sich mit vielen aktuellen Erkenntnissen, die alle darauf hindeuten, dass selbstloses Handeln in der Natur des Menschen liegt. Die Erkenntnis, dass vor allem positive Beispiele zu eigenen Taten animieren können, lässt sich auch in vielen anderen Bereichen gewinnbringend einsetzen. Tatsächlich scheint es enorm wichtig zu sein, auch kleine Erfolge medial zu würdigen. Derzeit werden die Menschen mit so vielen nagativen Meldungen überflutet, dass diese keinen Anreiz mehr zum Handeln geben, sondern vielmehr zu Resignation und Verzweiflung führen. Mehr Artikel zum Thema auf Sein.de Wissen ist (Ohn-)MachtSind Menschen von Natur aus selbstsüchtig? Soziologen beweisen ‚Überleben der Liebenswürdigsten‘ Großzügigkeit ist für gutherzige Menschen normal Text: mit Material von pressetext.de Bild: aboutpixel.de / Hand in Hand © Francesco hab ich auch Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.