In England, Australien und Kanada haben sich am Samstag über 400 Homöopathie-Gegner im Rahmen der Kampagne „1023 – There is nothing in it“ zur organisierten Massen-Einnahme einer Globuli-Überdosis versammelt. Vor den Türen von Apotheken verabreichten sich die Skeptiker jeweils eine massive Überdosis von Globuli-Kügelchen des Mittels „Arsenicum album“.

 

Mit der Aktion wollten die Aktionisten beweisen, dass homöopathische Medikamente völlig wirkstofffreie „Zuckerpillen“ sind und daher keinerlei Wirkung auf den Menschen haben. Sie bezeichnen Homöopathie als eine „unseriöse und absurde Pseudo-Wissenschaft“ und fordern Drogerien und Apotheker, vornehmlich die Drogeriekette „Boots“, dazu auf, den Verkauf homöopathischer Mittel sofort einzustellen.

Völliges Unverständnis

Laut homöopathischer Lehre, kann eine Überdosierung eines homöopathischen Arzneimittels unter Umständen jene Beschwerden hervorrufen, gegen die sie beim Kranken eigentlich eingesetzt werden – wenn es denn das richtige Mittel ist.

Die britische Homöopathische Vereinigung verlautbarte in einer Stellungnahme zu der Aktion, dass sie von einem völligen Unverständnis der Teilnehmer bezüglich der Anwendung homöopathischer Arzneimittel zeuge. Außerdem sei es unverantwortlich, die Unwirksamkeit eines Medikaments durch Überdosierung beweisen zu wollen.

Ein „Beweis“ wird auch gar nicht angetreten, denn die Protestierenden weisen lediglich nach, dass es bei einer Überdosierung nicht zu unmittelbar einsetzten Symptomen kommt – ob es im weiteren Verlauf bei den Teilnehmern zu irgendwelchen Auffälligkeiten kommt, wird nicht untersucht. Vielmehr wollten die Protestierenden mit der medienwirksamen Aktion darauf aufmerksam machen, dass die Homöopathie in den Naturwissenschaften nach wie vor als unbewiesen gilt. Laut den Protestlern habe die Multi-Millionen-Dollar-Industrie der Homöopathie Geld mit den natürlichen Selbstheilungskräften des Körpers gemacht.

 

Kein einziges Molekül

Mary Glaisyer, Sprecherin des New Zealand Council of Homeopaths gab an, dass die Grundaussage der Aktion – „There is nothing in it“ – generell korrekt sei: Ein homöopathisches Mittel enthalte tatsächlich nicht ein einziges Molekül des Wirkstoffes, dies werde aber auch gar nicht behauptet. Vielmehr seien es die elektromagnetischen Informationen, welche das Medikament wirksam machen.

Eine Überdosierung im herkömmlichen Sinne sei mit homöopathischen Mitteln schon theoretisch nicht möglich, weshalb die Aktion nach Glaisyers Ansicht „nichts weiter demonstriert, als die Ignoranz der Teilnehmer bezüglich der Wirkungsweise und Praxis der Homöopathie“.

Sie verweist auf 134 randomisierte Doppelblind-Studien, von denen immerhin 59 auf eine Wirksamkeit der Homöopathie hindeuten.

Die Aktion ist ein schönes Beispiel dafür, wie in dieser Zeit verschiedene Konzepte und Erklärungsmodelle aufeinander prallen – was der oder die Einzelne glaubt, bleibt jedem selbst überlassen.

 

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Eine Antwort

  1. Wolfgang Beetz

    „Mary Glaisyer, Sprecherin des New Zealand Council of Homeopaths gab an, dass die Grundaussage der Aktion – „There is nothing in it“ – generell korrekt sei: Ein homöopathisches Mittel enthalte tatsächlich nicht ein einziges Molekül des Wirkstoffes, dies werde aber auch gar nicht behauptet. Vielmehr seien es die elektromagnetischen Informationen, welche das Medikament wirksam machen.“

    In der Tat, so ist es. Das kann man sogar „beweisen“, wenn man die körperlichen Fähigkeiten besitzt, auf Elektromagnetismus basierende Informationen zu fühlen.

    Folgendes Experiment eignet sich dazu:

    Wenn man z. B. einen magnetisierten Schraubendreher über einem Dauermagneten hin- und herwedelt und sich dabei langsam aus dem Feld entfernt, wird der Schraubendreher entmagnetisiert. Das Gleiche haben wir mit den Globuli veranstaltet. Als “Magnet” diente allerdings ein informierte Blech mit der Information „Lithium“.

    Und siehe da, die Globuli verloren ihre Information.

    Näheres siehe hier:

    http://www.informationenergymedicine-academy.com/informationsubertragung-von-lithium-mit-core-auf-ein-anderes-material/

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