25% aller Deutschen würden sich Mikrochip implantieren lassen

Eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) anlässlich der Messe CeBit hat ergeben, dass ein Viertel aller Deutschen einen Computerchip im Körper tragen würden, wenn dies bestimmte Vorteile verschafft.

Nicht nur eine schnellere Rettung im Notfall oder mehr Sicherheit sind mögliche Szenarien: Fünf Prozent aller Deutschen würden sich sogar zum bequemeren Einkaufen einen Chip implantieren lassen, wenn solche Angebote verfügbar wären.

Fest vernetzt

Ein weiteres, weniger überraschendes Ergebnis der Studie: Das Internet hat einen immer höheren Stellenwert im Leben vieler Menschen. Für sechs von zehn Deutschen (58 Prozent) ist ein Leben ohne das Web schon undenkbar geworden. Besonders für junge Menschen bis 29 Jahre ist das Internet das Medium Nummer 1 – weit vor Radio, Fernsehen, Zeitungen und Büchern.

71 Prozent aller Deutschen nutzen inzwischen das Internet. Die jungen und mittleren Altersgruppen sind dabei zu mindestens 90 Prozent online, aber auch die 50- bis 64-Jährigen nutzen jetzt mehrheitlich das Internet – zu schon 62 Prozent. „Der digitale Graben zwischen Onlinern und Offlinern hat sich nach hinten verschoben und liegt bei 65 Jahren“, so Bitkom-Präsident Prof. Scheer.

Mündige Konsumenten und Bürger?

Das Internet ändere derzeit das Verhältnis von Wirtschaft und Verbrauchern massiv, erklärte Scheer. Kommentare und Produktbewertungen fließen immer häufiger in Kaufentscheidungen ein. In Zukunft geht es aber nicht nur um Meinungsmacht, sondern auch um Mitgestaltung von Produkten: Bereits jeder fünfte Internet-Nutzer (21 Prozent), will laut der Studie zukünftig online schon an Produktentwicklungen beteiligt werden.

Scheer forderte die Bundesregierung auf, endlich auch in der Politik die Chancen des Internets bestmöglich zu nutzen. „Staat und Bürger können online zusammenrücken – nicht nur durch ein mehr an Information, auch durch die Beteiligung an politischer Meinungsbildung.“

Licht und Schatten

Jede Technologie hat ihre Licht- und Schattenseiten und ist letztlich nur ein Werkzeug, dass auf vielerlei Art verwendet werden kann. So begeisternd viele Entwicklungen im Netz sind, so erschreckend ist doch, wie unreflektiert neue Technik von einigen scheinbar angenommen wird. Dass schon 25% der Deutschen sich ohne zu zögern einen Mikrochip in ihren Körper transplantieren lassen würden, erstaunt vor dem Hintergrund der Vielzahl von Datenschutz-Diskussionen (Vorratsdatenspeicherung, Internetzensur, Google etc.) doch sehr.

Von wirklich mündigen Konsumenten kann daher bisher wohl kaum die Rede sein – denn gerade im Bereich Datenschutz sind viele Nutzer noch sehr unbedarft. Und spätestens bei Mikrochips unter der Haut überwiegen die Gefahren alle möglichen Vorteile.

 

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2 Responses

  1. freedom of mind

    Da will ich mich Sati anschliessen, solcherart Umfragen sind Propaganda, sicher gibt es einen Teil der Bevölkerung, die alles mit sich machen lassen, aber den meisten Menschen graust es doch bei der Vorstellung alleine.

    Die Massenmedien sind grösstenteils zum totalen Infokrieg übergegangen, durch Verschweigen und Verdrehen und auch offener Hetze und Lüge versuchen Sie die Veränderungen aufzuhalten, ich für meinen Teil habe die innere Gewissheit, das die Pläne des dunklen Welt-Managment-Teams kläglich scheitern werden.

    Hier noch ein Gedicht von Ephides, mein Lieblingsdichter:

    Ihr würdet nicht so leichthin Böses denken,
    erschautet ihr des Bösen Angesicht.

    Ihr würdet euer Haupt betroffen senken
    und schweigend ihm ein stummes Mitleid schenken,
    das fern ist von Rache und Gericht.

    Ich sah des Bösen Augen einst im Spiegel.
    Sein Antlitz, es war mein und es war dein
    und trug noch auf der Stirne Gottes Siegel.

    Es schlief, ich rief und löste so den Riegel
    und ließ das Böse ins Bewußtsein ein.

    Auch Luzifer ist einstens rein gewesen.
    Verzweiflung ist des Bösen tiefster Grund.
    Das Böse dürft ihr hassen, nicht den Bösen,
    ihn hassen bindet,
    Liebe nur kann lösen;
    ein Wort der Güte spreche euer Mund.

    (Ephides)

    Antworten
  2. Sati

    Woher weiß ich denn, ob es je tatsächlich eine derartige „Umfrage“ mit den veröffentlichten Ergebnissen gegeben hat? Mit derlei „Daten“ – die man sich auch mal eben aus den Fingern saugen kann – kann man leichtgläubige Menschen hübsch und in diesem Falle zugunsten eines solchen Chips manipulieren. Da sagt sich vielleicht der ein oder andere Mensch plötzlich „Ach – soviele würden das schon tun, da kann es doch nicht so schlimm sein, oder?!“ Nur eine Variante. Also besser keiner „Umfrage“ glauben, die man nicht selbst gemacht hat.

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