Wenn es stimmen würde, wäre das eine ziemliche Sensation: Ein Team aus türkischen und chinesischen Wissenschaftlern will auf dem Berg Ararat in der Osttürkei die biblische Arche Noah gefunden haben.

In der Höhe von 4000 Metern fanden die Forscher eine riesige hölzerne Struktur, deren Alter auf 4.800 Jahre geschätzt wird. Das Fund-Schiff soll etwa zwölf Meter lang und fünf Meter hoch sein. Kritiker haben jedoch Zweifel an dem Fund, weil es sich bei dem Team namens „Noahs Ark Ministries International“ um eine christliche Organisation aus Hongkong handelt, so dass die Ergebnisse nicht ganz unvoreingenommen sein dürften.

Bruchlandung über der Schneegrenze

Tatsächlich ist bislang unklar, was die hölzerne Struktur wirklich ist. Gefunden wurden mehrere zum Teil riesige Räume, Gänge, Treppen und Türen, so wie zahlreiche, bis zu 20 Meter lange Holzfragmente. Fest steht, dass es auf dem Berg Ararat in dieser Höhe noch nie Bäume gegeben hat, die Struktur befindet sich 200 Meter über der permanenten Schneegrenze. Dass es sich bei dem Fund um eine Behausung handelt, ist nach Ansicht der Forscher auch eher unwahrscheinlich, da bislang keinerlei Bauten dieses Alters auf über 3.000 Metern bekannt seien. Auch sei die Position der Struktur, leicht auf dem Abhang geneigt, typisch für die Vorstellung eines an einem Berg gelandeten Schiffes.

Weitere Forschung nötig

In der Bibel ist der Landungsort tatsächlich im Gebirge Ararat angegeben. In 1.Mose 6,14 heißt es „Am siebzehnten Tag des siebten Monats setzte die Arche im Gebirge Ararat auf.“ Erwähnt wird die Arche auch im Koran und im Gilgamesch-Epos. Im letzteren heißt Noah jedoch Ziusudra – er strandet aber ebenfalls auf einem Berg.

Ob es sich bei dem Fund tatsächlich um die Arche handelt, bleibt abzuwarten – es ist nicht das erste Mal, dass der Fund verkündet wird. Gemeinhin wird heute eigentlich angenommen, dass es sich bei der Geschichte der Sintflut um einen Mythos handelt.

 

 

Unterstütze SEIN

Vielen Dank an alle, die den Journalismus des SEIN bisher unterstützt haben.
Die Unterstützung unserer Leser trägt dazu bei, dass wir unsere redaktionelle Unabhängigkeit behalten und unsere eigene Meinung weiter äußern können. Wir sind sicher, dass unsere redaktionelle Arbeit und unsere Themenvielfalt und Tiefe den gesellschaftlichen Wandel beflügeln. Wir brauchen Deine Unterstützung, um weiterhin guten, kreativen "Lösungs-Journalismus" zu liefern und unsere Offenheit zu wahren. Jeder Leserbeitrag, ob groß oder klein, ist wertvoll. Wenn Du unsere Arbeit wertschätzt, unterstütze SEIN noch heute - es dauert nur wenige Minuten. Vielen Dank.
SEIN unterstützen





Eine Antwort

  1. werner

    Vielen Dank für diesen tollen Bericht und das Foto. Vor Jahren war ich in der Türkei und wollte die Arche suchen. Mir wurde aber abgeraten und so bin ich heute um so froher, dass es vielleicht gelungen ist, diese zu finden. Herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Erfolg
    Ihr Werner J. Link

    Antworten

Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar

Deine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.

*