Regenwürmer sind Herdentiere und treffen kollektive Entscheidungen

Überraschungen lauern mitunter an den unglaublichsten Ecken. Regenwürmer sind zwar gern gesehene Gäste im Komposthaufen oder werden auf Angelhaken gespießt und ertränkt, aber anscheinend waren sie bisher kaum erforscht. Belgische Forscher eine erstaunliche Entdeckung gemacht: Ringelwürmer leben in Herden und kommunizieren über Berührungen.

Würmer mit sozialem Verhalten

Kaum zu glauben, aber es gibt sogar Wurm-Versammlungen: Die Würmer treffen sich in Gruppen und kommunizieren durch die gegenseitige Berührung – durch dieses Verhalten treffen sie kollektive Entscheidungen, etwa über die grundsätzliche Bewegungsrichtung der Herde.

„Unsere Ergebnisse verändern die bisherige Sichtweise von Erdwürmern grundlegend, die bislang als Tiere ohne jegliches soziales Verhalten betrachtet wurden“, so Zirbes. „Ihr Verhalten entspricht im Gegenteil dem von Herden oder Schwärmen.“

Dabei wollten die Forscher eigentlich nur das Zusammenspiel der Würmer mit anderen Organismen bei der Kompostbildung beobachten, machten dann aber eine seltsame Entdeckung.

„In unseren Experimenten beobachteten wir immer wieder, dass mehrere Würmer außerhalb des Bodens miteinander kugelförmige Klumpen bildeten.“

Diese Wurmklumpen stellten sich dann als regelrechte Wurmmeetings heraus. In gezielten Experimenten konnten die Forscher schließlich einwandfrei nachweisen, dass die Tiere hier Entscheidungen über den einzuschlagenden Weg treffen und dann in Gruppen wandern.

 

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