Ein Wechsel in der Monsanto-verliebten US-Politik? Die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA hat Monsanto mit einer Strafe von 2,5 Millionen Dollar belegt, weil das Unternehmen zwischen 2002 und 2007 unerlaubt genveränderte Baumwollsaat in Texas verkauft hat.

Bei der Saat handelt es sich um die hoch umstrittene Bt-Baumwolle, die in Indien zu massiven Ernteausfällen und einer Welle von Bauern-Selbstmorden geführt hatte. Der Ernteertrag der Gen-Baumwolle liegt laut Kritikern etwa bei der Hälfte des Ertrags, der aus organischem Anbau erzielt werden kann. Monsanto hatte unter der Hand schon massive Entschädigungszahlungen an Bauern in Indien, den USA und China gezahlt, um die fatalen Auswirkungen des Saatguts zu vertuschen.

Monsanto hat der Strafe ohne Murren zugestimmt – 2,5 Millionen Dollar stellen für den Konzern kein größeres Problem dar. Trotzdem werten einige Umweltschützer das Urteil als wegweisend – denn bisher lagen die US-Behörden mit dem Konzern eher auf Kuschelkurs.

„Ich behaupte nicht, dass man von den Flitterwochen zur Scheidung übergegangen ist, aber es gibt eine Veränderung in den Beziehungen zwischen der amerikanischen Regierung und diesem Unternehmen – innerhalb eines Kontextes, der von der BP-Ölpest und Vertrauensverlust gegenüber den Versprechungen großer Konzerne geprägt ist“, kommentierte etwa Arnaud Gossement, französischer Anwalt für Umweltschutz, das Urteil.

 

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