Sind alle Meditationstechniken nur verschiedene Wege zum selben Ziel? Forscher von Maharishi University of Management, die der Transzendentalen Meditation nahesteht, haben die neurologischen Effekte verschiedener Meditationstechniken untersucht und festgestellt, dass sie sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die Gehirne der Meditierenden haben.

Es wurden drei Gruppen von Techniken festgestellt:

1. Fokussierte Aufmerksamkeit – Konzentration auf ein Objekt oder Gefühl
2. Offenes Beobachten – sich des Atems, der Gefühle oder Gedanken gewahr sein
3. Automatische Selbst-Transzendenz – Meditationen, die ihre eigene Aktivität transzendieren

Verschiedene Mediationen konnten in der Studie durch die jeweils verursachten Gehirnwellen, diesen Gruppierungen zugeordnet werden.

Fokussierte Aufmerksamkeit führte zu einer Beta/Gamma-Aktivität und umfasste Techniken wie die buddhistische Meditation des Mitgefühls und Praktiken aus dem Diamantweg.

Offenes Beobachten hingegen zeigte eine Theta-Aktivität und umfasst Techniken wie ZaZen, verschiedene Yoga-Meditationen und vedische Praktiken (z.B. Sahaja Yoga).

Praktiken mit automatischer Selbst-Transzendenz führten zu Alpha-1-Wellen und umfassten Techniken wie die Transzendentale Meditation, Mantren-Meditation und einige Formen von QiGong.

Meditation als Medizin

Ziel der Forschung war es, festzustellen, ob Meditation gezielt als medizinisches Mittel eingesetzt werden kann. Da immer mehr Ärzte und Therapeuten ihren Patienten zu einer regelmäßigen Meditationspraxis raten, wollten die Forscher herausfinden, ob ein so allgemeiner Rat überhaupt Sinn macht.

„Meditation unterscheiden sich sowohl in ihren ‚Zutaten‘ als auch ihrem Effekt. Sie alle in einen Topf zu werfen als wären sie praktisch gleich, ist ein großer Fehler“, fasst Co-Autor Jonathan Shear, Professor der Philosophie and der Virginia Commonwealth University in Richmond die Ergebnisse zusammen.

Sein Kollege Fred Travis, Direktor der Abteilung Gehirn, Bewusstsein und Wahrnehmung an der Maharishi University ergänzt: „Die deutlichen Unterschiede der verschiedenen Meditationstechniken müssen berücksichtigt werden, wenn physiologische Auswirkungen und klinische Ergebnisse der Meditation erforscht werden. Wenn man sie einfach zusammenwirft, können die auftretenden phänomenologischen, physiologischen und klinischen Profile nicht sinnvoll interpretiert werden.“

 

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