Ein seltsames Verständnis von Gemeinnützigkeit legt die Bill & Melinda Gates Stiftung an den Tag. Laut Berichten verschiedener Finanzseiten hat die Gates-Stiftung erneut in Firmen investiert, die in der Vergangenheit nicht unbedingt für ihren selbstlosen Dienst an der Menschheit aufgefallen sind.

Neu im Portfolio sind zum Beispiel Monsanto und Coca Cola Mexico – McDonalds ist schon länger mit dabei. Gerade die Nachricht der Beteiligung an Monsanto mit insgesamt ca. 23 Millionen Dollar dürfte der Sargnagel für die Glaubwürdigkeit der Stiftung sein, deren Gründer gerade mit einer spektakulären Aktion Milliardäre dazu aufgefordert hat, große Teile ihres Vermögens für „gemeinnützige Zwecke“ zu spenden.

„Wenn man die wirtschaftliche Macht von Gates mit dem verantwortungslosen Handeln Monsantos verbindet, sieht es nicht gut aus für die kleinen afrikanischen Bauern“, kommentierte Dr. Phil Bereano, Professor Emeritus an der University of Washington und ein anerkannter Experte auf dem Feld der Gentechnik.

Monsanto – Gift für die nachhaltige Landwirtschaft

„Das direkte Investment der Stiftung in Monsanto ist auf zwei Ebenen problematisch. Zuallererst hat Monsanto in der Vergangenheit regelmäßig eine völlige Ignoranz bewiesen hinsichtlich der Interessen und des Befindens kleiner Bauern weltweit, außerdem ist ihr bisheriges Verhalten gegenüber der Umwelt erschreckend. Die starken Bindungen zu Monsanto ziehen die umfangreiche Finanzierung von landwirtschaftlicher Entwicklung in Afrika durch die Stiftung stark in Zweifel sowie das erklärte Ziel, Armut und Hunger unter den kleinen Bauern zu verringern. Zweitens stellt dieses Investment einen enormen Interessenkonflikt dar“, führt Bereano seine Bedenken aus.

Der Interessenkonflikt wird auch in Afrika wahrgenommen. Die Biodiversitätskoalition Kenias etwa kommentierte:

„Wir haben seit langem den Verdacht, dass die Gründer von AGRA – die Bill und Melinda Gates-Stiftung – eine lange und engere Beziehung mit Monsanto hatten. AGRA ist Gift für unsere Landwirtschaftssysteme und unseren Lebensunterhalt. Unter dem philantropischen Banner grüner Landwirtschaft wird AGRA letztendlich den kleinen Rest von dem auffressen, was von nachhaltiger Landwirtschaft durch Kleinbauernbetriebe in Afrika übrig ist.“

2009 richtete Monsato in Südafrika erheblichen Schaden an, als der genetisch modifizierte Mais keine Körner bilden konnte und manche Farmer einen Ernteausfall von 80% verzeichnen mussten. Die Bauern werden durch die drakonische Patentpolitik nicht selten in den Ruin getrieben – in Indien hat die Einführung von Monsanto-Saatgut gar zu einer Selbstmord-Welle unter Kleinbauern geführt.

Stiftung finanziert menschliches Leid

Die LA Times kritisierte schon 2007, dass fast die Hälfte des Stiftungsvermögens in „Firmen investiert ist, die den erklärten wohltätigen Zwecken oder der gesellschaftlichen Philosophie widersprechen.“ Es steckt nämlich in Firmen die bekanntermaßen zu genau jenem „menschlichen Leid in den Bereichen Gesundheit, Wohnen und soziale Wohlfahrt beitragen, dass die Stiftung angeblich zu lindern versucht.“ Die LA Times berichtete, wie entlarvend die Vorsitzende der Stiftung Patty Stonesifer die Investments verteidigte:

„Es wäre naiv zu denken dass eine Veränderung der Richtlinien der Stiftung hinsichtlich der Investments das menschliche Leid stoppen würde, das den Handlungen der Konzerne angelastet wird, in die [die Stiftung] Milliarden an Dollars investiert.“

Alles klar?

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8 Responses

  1. Frank Lothar Keppel

    Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann Gnade Euch Gott. Carl Theodor Körner

    Antworten
  2. Jeanette Dean
    Anklagen, aber weitermachen

    Wann wird sich wohl die „die da“-Mentalität ändern, und wirklich begriffen werden, dass die Großkonzerne von allen finanziert werden, die nicht bewußt Konsumboykott betreiben. Ach ja, und wie ich das gerade so schreibe: was für ein Betriebssystem hat mein Computer..?
    Wir alle sind beteiligt, solange wir nicht radikal aussteigen.

    Antworten
  3. shumil
    Gates - Monsanto - Blackwater

    Nicht nur dass der reichste Mann der Welt (nach Fam. Rothschild) Hauptaktionär bei dieser Firma ist, nein, man hat sich auch die grösste und leistungsstärkste Privatarmee der Welt zugelegt: Academy, früher Blackwater.

    www … voltairenet.org/article179611.html

    Und die Jungs sind grad aktiv in der Ukraine beschäftigt, denn da will Monsanto an die fruchtbaren Böden ran …

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  4. iris b

    wenn man HINTER diese firmen schaut dann weiss man es. Monsanto gehört Rockefeller (der an der Gates-Stifung beteiligt ist), Goldman Sachs ist mehrheitlich Rothschild und Coca cola wird vom Sohn von Warren Buffett (Investmentlegende und 2.reichster mann der welt – nach rothschilds und rockefellers und gates ) dass rockefeller mit rothschilds fusioniert hat ist bekannt. warren buffett hat „the giving pledge“ gegründet in der die reichsten leute spenden sollen. in warrens verein finden sich natürlich gates, rockefellers, facebook-marc-zuckerberg und viele andere interessante leute … stiftungen zahlen übrigens keine steuern. geiz bleibt geil …
    ach so und mit jeder packung pampers spenden wir 1 impfdosis tetanus (die kinder in afrika unfruchtbar machen soll). pampers wird von procter & gamble vertrieben die mit der UNICEF zusammenarbeiten. diese wird geführt von: W. Anthony Lake (* 2. April 1939 in New York City) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Politikwissenschaftler, Hochschullehrer und Diplomat, der auch Nationaler Sicherheitsberater der USA war und seit 2010 Direktor der UNICEF ist. war unter anderem von 1969 bis 1970 Mitarbeiter von Henry Kissinger … 1997 wurde er von Clinton als Nachfolger von John M. Deutch für das Amt des Direktors der Central Intelligence Agency (CIA) nominiert. Allerdings verzichtete er auf diese Berufung noch vor dem Abschluss des Bestätigungsverfahrens durch den US-Senat. Grund seines Rücktritts war, dass der US-Kongress ihn wegen verheimlichter Waffengeschäfte heftig kritisiert hatte. … nett nicht? by the way: ALLESAMT sind sie Juden … ganz zufällig

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  5. klabusterbärchen

    es kann ja auch SEIN, dass die stiftung gerade auch in die „bösen“ firmen investiert, um dort – gern auch langsam und ohne aktivistischem antrieb – innerbetrieblich weichen zu setzen.

    man kann doch nicht im ernst glauben, dass man anders eine so grosse firma, die solange schon „getrimmt“ ist auf das, was sie machen, anders ändern kann als von innen… !!?

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    • Gabriel
      Nett, aber blauaeugig...

      Nett, aber blauaeugig…

      Oder glaubst Du das selbst, was Du hier schreibst, liebes Klabusterbaerchen?

      Antworten
      • bezahlte Schreiber gibt es nicht

        Klabusterbobbel hatte zuviel von sich selbst intus….

  6. WellenbeobachterHH

    Damit schließt sich letztlich der logische Kreis! Der Versuch mit betriebswirtschaftlicher Verwertung, also dem Prinzip der Mehrwertbildung über Stiftungskapital, das soziale Problem von Arm und Reich in den Griff zu bekommen oder wenigstens zu lindern, ist es genauso „erfolgversprechend“, wie der Versuch eines Mannes sich in die Höhe zu heben, indem er in einem Eimer steht und kräftig an dessen Henkel nach oben zieht…

    Vielen Dank für diesen Artikel!!!

    Antworten

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