Italien: 94 Prozent stimmen gegen Atomkraft 13. Juni 2011 Nicht nur in Deutschland wird derzeit lautstark der Atomausstieg gefordert. In einer Volksabstimmung haben nun 94 Prozent der Italiener gegen einen Wiedereinstieg Italiens in die Atomenergie gestimmt. Italien war nach der Tschernobyl-Katastrophe aus der Atomenergie ausgestiegen und sollte nun nach Plänen des italienischen Präsidenten Silvio Berlusconi mit dem Bau von vier Kraftwerken wieder einsteigen. Ein Gericht hatte verfügt, dass hierüber mit einer Volksabstimmung entschieden werden muss – und die hat den Plänen Berlusconis eine klare Absage erteilt. Außerdem haben 95 Prozent gegen die Pläne votiert, Wasserwerke zu privatisieren – ein Zeichen, dass sich auch in Italien etwas in der Bevölkerung regt. Fukushima nach wie vor ausser Kontrolle Das Timing für die Abstimmung hätte aus Sicht Berlusconis kaum schlechter ausfallen können. Gerade erst hatte die japanische Regierung endlich den dreifachen Super-Gau in Fukushima bestätigt, der so lange geleugnet wurde. Auch die am 11. März ausgetretene Radioaktivität wurde nun mit 770.000 Terabecquerel als doppelt so hoch zugegeben, wie zuvor offiziell verlautbart. Und die Regierung hat nun auch zugegeben, dass die Kernschmelze in Reaktor 1 schon vom Erdbeben und nicht erst vom Tsunami verursacht worden war. Die Lage ist noch immer außer Kontrolle, die Strahlung in Reaktor 1 hat tödliche Werte erreicht, man weiß nicht wohin mit dem radioaktiven Wasser und mittlerweile wurde selbst das hochgiftige Plutonium in umliegenden Dörfern gefunden. Kein Wunder, dass den Italienern Atomkraftwerke nicht besonders attraktiv erscheinen. Ausstieg in Deutschland in nur vier Jahren möglich Dass der Ausstieg auch in Deutschland in relativ kurzer Zeit machbar wäre, ist mittlerweile durch zahlreiche Studien belegt. Zuletzt hatte auch die Friedrich-Ebert-Stiftung ein entsprechendes Gutachten vorgelegt. In nur vier Jahren könnte die Atomkraft in Deutschland Vergangenheit sein – die Stiftung empfiehlt jedoch einen Ausstieg erst 2020, da bis dahin die erneuerbaren Energien soweit ausgebaut werden könnten, dass auf Energie aus Kohle verzichtet werden könne. Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.