Forscher sehen immer mehr Anzeichen, dass in den Weltmeeren das größte Massensterben seit 55 Millionen Jahren bevorsteht. Durch den Klimawandel, die Verschmutzung und die verheerende Überfischung stehen die Weltmeere nach Ansicht vieler Forscher am Rande eines Kollaps.

Ein Team von 27 Forschern aus sechs Ländern legte nun einen neuen Bericht vor, der einen realistischen Überblick über die aktuelle Situation geben sollte, und kommen darin zu wenig erfreulichen Ergebnissen, die sie selbst als „schockierend“ bewerteten.

„Das ist eine sehr ernste Situation, die klare Maßnahmen auf jeder Ebene erfordert“, so Alex Rogers, der wissenschaftliche Direktor des Internationalen Ozean-Programms (Ipso). Schon in dieser Generation werde die Situation in den Meeren auch direkten Einfluss auf den Menschen nehmen.

Mannigfaltige Probleme

Das Verhalten des Menschen und der Klimawandel haben das Ökosystem der Ozeane nach Ansicht der Forscher an seine Grenzen gebracht. Dabei gibt es gleich eine ganze Sammlung an Problemen: Der Sauerstoffgehalt nimmt ab und die Meere versauern zunehmend, der Anstieg des Meeresspiegels ist schlimmer als in bisherigen Worst-Case-Szenarien, ganze Fischarten verschwinden, andere sind um über 90% reduziert, durch das Ungleichgewicht wandern Arten in fremde Gebiete und bringen dort das sensible Gleichgewicht durcheinander.

Sofortige Gegenmaßnahmen erforderlich

Die Forscher fordern ein Ende des industriellen Fischfangs, keine weitere Abfuhr von Schadstoffen in das Meer und den Stop der Rohstoffgewinnung aus den Meeren – nur so könne der Situation entgegengewirkt werden und das drohende Massensterben vielleicht noch verhindert werden.

Es ist derzeit aber nicht besonders wahrscheinlich, dass den Ratschlägen Folge geleistet wird – gerade wurden in Japan Unmengen radioaktives Wasser ins Meer gelassen, der Fischfang wird eher intensiviert als nachhaltig gestaltet und auch die Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko konnte kein Umdenken in der Rohstoffpolitik bewirken. Angesichts der zunehmenden Knappheit von Öl und Nahrungsmitteln stehen die Chancen für einen Verhaltenswandel deshalb derzeit schlecht.

Zu hoffen ist, dass die Forscher die Selbstregulierungs-Kräfte der Natur etwas unterschätzen – das wir vor großen plantaren Veränderungen stehen, scheint jedoch immer offensichtlicher zu werden.

 

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2 Responses

  1. Anonymous

    Zitat: „Zu hoffen ist, dass die Forscher die Selbstregulierungs-Kräfte der Natur etwas unterschätzen […]“

    Klar gibt es diesen Mechanismus, er wird nur nicht im im Sinne der Menschheit arbeiten.

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  2. Guido V.

    Das Wasser aller Meere, Seen und Ozeane stellt den Stand des Gesamtbewusstseins ALLEN Lebens dar. Seit Jahren wird der Sitz des Bewusstseins im menschlichen Körper gesucht … es liegt in der energetischen Struktur des Körperwassers, des Zellwassers. Kein Leben ohne Wasser, kein Leben ohne Bewusstsein … nicht ohne Grund verliert man das Bewusstsein, wenn man viel Körperflüssigkeit verliert …

    Gruß
    http://www.gold-dna.de

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